E-Mail aus Palatina Internationale Musiktage Dom zu Speyer

Bruckners e-Moll-Messe gab es bereits an Pfingsten im Dom unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori.
Bruckners e-Moll-Messe gab es bereits an Pfingsten im Dom unter Leitung von Domkapellmeister Markus Melchiori.

Die Internationalen Musiktage Dom zu Speyer widmen sich in diesem Jahr aus Anlass von dessen 200. Geburtstag Anton Bruckner und dessen 200. Geburtstag.

Der Gedanke, dass Anton Bruckners Werke, vor allem die elf Sinfonien und drei großen Messen, in vielen Momenten wie gigantische Klangkathedralen anmuten, liegt nahe. In der Pfalz gibt es als steinernes Pendant dazu nur einen entsprechenden Bau, den Dom zu Speyer. Dass die große Feier im deutschen Südwesten für den am 4. September vor 200 Jahren in Ansfelden bei Linz geborenen Komponisten nur dort stattfinden kann, liegt auf der Hand. Und in der Tat, die Internationalen Musiktage Dom zu Speyer sind von 21. September bis 3. Oktober ein großes Bruckner-Fest. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der geistlichen Musik des Meisters.

Eine Sinfonie, die Vierte, wird es auch geben, am 28. September mit der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz unter Michael Francis. Und auch das große, fast sinfonische Kammermusikwerk Bruckners, das Streichquintett F-Dur. Das Neustadter Mandelring Quartett spielt es am 26. September in der Dom-Krypta zusammen mit dem Streichquartett op. 51/1 von Brahms.

Die Gegenüberstellung von Bruckner mit seinem Antipoden Brahms ist ein Moment des von Domkapellmeister Markus Melchiori konzipierten Programms der Musiktage.

Brahms und Bruckner

Auch das große Abschlusskonzert am 3. Oktober um 16 Uhr ist darauf ausgerichtet. Zuerst erklingen hier die Tragische Ouvertüre von Brahms und der dritte Satz aus dessen „Deutschem Requiem“. Diesen Stücken stehen dann von Bruckner gegenüber das Adagio aus der fünften Sinfonie, das umfängliche Credo aus der Messe in f-Moll und zum Abschluss das Te Deum in C-Dur mit seiner triumphalen Beschwörung der Hoffnung auf ewiges Leben als Krönung. Es singen neben vier Solisten der KathedralJugendChor Speyer und der Domchor Speyer, es spielt die Staatsphilharmonie. Markus Melchiori dirigiert.

„Hoffnung“ ist denn auch das Motto der diesjährigen Dommusiktage. Kaum ein Komponist habe aus so einem unerschütterlichen hoffnungsvollen, christlichen Glauben gelebt und gearbeitet wie Anton Bruckner, betont Domkapellmeister Melchiori.

Der eigene Stil

In den beiden anderen großen Konzerten gehen der Domkapellmeister und die Dommusik der Frage nach, auf welcher Basis Bruckner zu seinem ganz eigenen Stil fand. Das Eröffnungskonzert am 21. September im Dom bringt sein erstes großes, individuelles Werk, die Messe in d-Moll, dazu drei seiner Geistlichen Chöre und zuvor Gregorio Allegris Miserere, Mozarts Ave verum corpus und Franz Liszts Orgelwerk „Evocation à la Chapelle Sixtine“, in dem dieser beide Chorstücke verarbeitet. Wieder singen KathedralJugendChor und Domchor, die Kammerphilharmonie Mannheim spielt, an der Orgel: Domorganist Markus Eichenlaub. Am 24. September um 21 Uhr werden von der Capella Spirensis unter Domkantor Joachim Weller Chorwerke Bruckners in Beziehung gesetzt zu Gregorianik und Vokalmusik von Palestrina.

Der Improvisator

Dem Orgelimprovisator Bruckner huldigt am 27. September Gereon Krahforst, Maria Laach, in seinem Orgelkonzert.

Ergänzt wird das Programm durch zwei kurze Orgelkonzerte von Eichenlaub am 24. September und 1. Oktober, jeweils 15 Uhr, und einen Auftritt des Ensembles LaReverdie am 22. September mit Musik des Mittelalters aus Italien.

Info

www.dommusik-speyer.de, Karten gibt es bei Reservix, also auch beim RHEINPFALZ-Ticket-Service, in Speyer auch bei der Dom-Info und der Tourist-Info.

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