Nachruf Malerin und Bildhauerin Christiane Maether 82-jährig verstorben

Christiane Maether mit ihrer „Vorbotin“ am Neustadter Saalbau.
Christiane Maether mit ihrer »Vorbotin« am Neustadter Saalbau.

Nur wenige Künstler haben sich in den vergangenen Jahrzehnten auf so subtile Weise mit der Pfalz, ihren Menschen und ihrer Lebensart auseinandergesetzt wie Christiane Maether, die gebürtige Berlinerin, die 1975 nach Neustadt kam und 1977 ein Atelierhaus im Ortsteil Hambach bezog, das fortan den Kristallisationspunkt ihrer künstlerischen Entwicklung bilden sollte. Nun ist sie, wie erst jetzt bekannt wurde, am 10. Mai im Alter von 82 Jahren verstorben.

Zum Markenzeichen der Malerin und Bildhauerin wurden seit den 1990er Jahren die barock anmutenden „Hambacher Mädchen“ in zarten Pastellfarben, die vom Jakobuskerwen-Karussell angeregt waren, das regelmäßig direkt vor ihrem Haus aufgebaut wurde. Wer sie vor Augen hat, kann kaum glauben, dass sich die Künstlerin in ihren Anfängen als Zeichnerin vornehmlich mit ins Monumentale gesteigerten Objekten der Dingwelt beschäftigte. Damit gewann sie 1974 den Villa-Romana-Preis, und es war 1982 auch Grundlage ihrer Berufung als Professorin an die Fachhochschule Aachen, wo sie bis 2006 lehrte. 1989 erhielt sie den Pfalzpreis und den Haueisen-Preis.

Ein Schlüsseljahr für alles Weitere wurde dann 1991: Mit einem Schlag bestimmten Farbe, Bewegung, Licht die Bilder der Künstlerin – und die Auseinandersetzung mit dem freiheitlichen Geist von Hambach, wobei durch den Fokus auf weibliche Körperformen auch ein feministischer Zug mitschwang. In den letzten Jahren beeinträchtigten gesundheitliche Probleme das Leben der Künstlerin. Sie beteiligte sich aber zum Beispiel auch noch 2023 an den „Offenen Ateliers“ des Berufsverbands Bildender Künstler. Noch 2022 veröffentlichte sie zusammen mit dem Radierer Gerhard Hofmann eine Grafikmappe zum Neustadter Demokratiefest.

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