Archäologie Römerkastell bei Landau entdeckt

Freigelegte Mauern der Anlage.
Freigelegte Mauern der Anlage.

Die zwei Meter dicken Grundmauern eines römischen Kastells wurden auf der Baustelle der B10 an der Anschlussstelle Landau-Godramstein entdeckt. Der Sensationsfund bringt Licht in ein Kapitel der pfälzischen Geschichte, über das noch vieles im Dunkeln liegt: die Spätantike.

Bisher ist eine 44 mal 20 Meter großen Anlage mit acht Räumen freigelegt, doch im Boden schlummert noch mehr. Sogar Abdrücke von Militärsandalen fanden sich im Mörtel. David Hissnauer, Archäologe der Generaldirektion Kulturelles Erbe, geht davon aus, dass hier eine kleine Soldateneinheit untergebracht war. Es deute vieles darauf hin, dass die Römer sich im 4. und 5. Jahrhundert hinter die Rheinlinie zurückgezogen und das Militär neu organisiert haben – mit kleineren fest stationierten Einheiten und schnellen Eingreiftruppen. Auch muss an Landau vorbei eine West-Ost-Achse hin zur Römerstraße zwischen Straßburg und Mainz geführt haben, die etwa dem heutigen Verlauf der B9 entspricht.

Zwar hätten die Archäologen hier die einmalige Gelegenheit zu einer Grabung nach modernen Maßstäben – die anderen Kastelle wie Altrip seien bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts erforscht worden. Doch jetzt wird der Landauer Fund erst einmal wieder zugeschüttet. möt

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