Musik Zum Tod von Quincy Jones
Er produzierte Michael Jacksons erfolgreichstes Album, arbeitete mit Frank Sinatra zusammen und spielte Trompete für Elvis Presley: Nach einer beispiellosen Karriere ist der US-Musiker, Produzent und Komponist Quincy Jones im Alter von 91 Jahren gestorben. Jones' Familie äußerte sich am Montag ebenso betrübt wie ergriffen: Sein Herz werde durch „seine Musik und seine grenzenlose Liebe in Ewigkeit schlagen“.Jones starb am Sonntag in seinem Haus in Bel Air in Los Angeles. Die Familie erklärte, „mit vollem, aber gebrochenem Herzen die Nachricht vom Tod unseres Vaters und Bruders Quincy Jones“ verkünden zu müssen. „Und obwohl dies ein unglaublicher Verlust für unsere Familie ist, feiern wir das großartige Leben, das er gelebt hat, und wissen, dass es nie wieder einen wie ihn geben wird.“
Der Musiker, der am 14. März 1933 in Chicago als Quincy Delight Jones Jr. zur Welt gekommen und als Kind eines Zimmermanns und einer an Schizophrenie leidenden Mutter unter schwierigen Bedingungen aufgewachsen war, schrieb in seiner mehr als 70 Jahre währenden Karriere Musikgeschichte.
Studium bei Nadia Boulanger
Er war Jugendfreund von Ray Charles, musikalischer Leiter von Dizzy Gillespie, Arrangeur von Ella Fitzgerald und treibende Kraft bei Miles Davis' letztem großen Auftritt. Er arbeitete mit Aretha Franklin zusammen, ebenso wie mit Duke Ellington, Dinah Washington oder Count Basie. Für Elvis Presleys „Heartbreak Hotel“ spielte er Trompete.
Später, nach einem Abstecher nach Paris, wo er 1957 bei der Komponistin und Pianistin Nadia Boulanger seine musikalischen Studien vertiefte, zog es ihn nach Hollywood, wo er für Film und Fernsehen produzierte und zu den meistdekorierten Persönlichkeiten der Unterhaltungsbranche aufstieg. Er gewann 28 Grammys und war 1967 der erste schwarze Komponist, der für „Banning“ in der Kategorie Originalsong für den Oscar nominiert wurde.
Ab Ende der 1970er-Jahre förderte er die Karriere von Michael Jackson und ging damit eine musikalische Liaison ein, die mit „Thriller“ 1982 schließlich das meistverkaufte Album der Musikgeschichte hervorbrachte.
In nahezu jeder Stilrichtung zu Hause
Jones produzierte auch den von zahlreichen Stars 1985 gesungenen Song „We Are The World“, mit dem Spenden für die Opfer einer Hungersnot in Äthiopien gesammelt wurden. Er war von Jazz über Pop bis Hip-Hop in nahezu jeder Stilrichtung zu Hause.
Nebenbei produzierte er Filme und Fernsehsendungen wie die Erfolgs-Sitcom „Der Prinz von Bel-Air“, die Will Smith zum Star machte. Für den Film „Die Farbe Lila“, der Oprah Winfrey international bekannt machte, schrieb er die Filmmusik. „Ganz egal was – Quincy hat es gemacht“, würdigte Jazzpianist Herbie Hancock schon 2001 in einem Interview mit dem US-Sender PBS seinen Musikerkollegen. Dieser sei in der Lage, sein Genie „in jede Art von Sound zu übersetzen“. Zudem sei er furchtlos: „Wenn du willst, dass Quincy etwas tut, sagst du ihm, dass er es nicht tun kann. Und natürlich wird er es tun.“
Jones war drei Mal verheiratet. Mit fünf verschiedenen Frauen, darunter der Schauspielerin Nastassja Kinski, bekam er sieben Kinder.