Kino Drama: „Ein Festtag“ mit Colin Firth

Ihre Liebe steht unter keinem guten Stern: Paul (Josh O’Connor) und Jane (Odessa Young).
Ihre Liebe steht unter keinem guten Stern: Paul (Josh O’Connor) und Jane (Odessa Young).

Eine britische Gesellschaft versammelt sich um eine edel gedeckte Tafel – und das Gros der Plätze bleibt leer. Was anmutet wie das legendäre „Dinner for One“ ist im Drama „Ein Festtag“ viel tragischer.

Der Erste Weltkrieg hat im England des Jahres 1924 auch den Familien der besseren Kreise schwere Verluste zugefügt. Eine davon sind die Nivens (gespielt von den Oscargewinnern Colin Firth und Olivia Colman). Am „Mothering Sunday“ (Originaltitel), dem Muttertag, wird ihnen das noch schmerzlicher bewusst. In dieser Familie arbeitet und lebt die 22-jährige Waise Jane (Odessa Young) als Bedienstete. Lichtblick im von Trauer geprägten Alltag ist die Affäre mit Paul (Josh O'Connor), dem letzten Sohn der Familie Sheringham. Die Leichtigkeit entschwindet jedoch, als dieser eine Tag alles verändert ...

Was genau am 30. März 1924 vorgefallen ist, darüber lässt die Regisseurin Eva Husson („Bang Gang“, 2015) das Publikum lange im Vagen – und erhöht damit die Spannung. In elliptischen Rückblenden erzählt Jane, wie in der Romanvorlage von Graham Colin Swift, von ihrem letzten Tag in der Familie Diven, bevor sie ihren Job kündigt und in ihre spätere Karriere als Schriftstellerin startet. Große Gefühle statt großer Geschichte zeichnen dieses elegant und sinnlich arrangierte Frauenporträt laut Kritik aus.

Info

„Ein Festtag“, Großbritannien 2021, 110 Min., FSK ab 12 Jahren, von Eva Husson, mit Odessa Young, Josh O'Connor, Colin Firth, Olivia Colman

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