Theaterfestival Mannheimer „Schwindelfrei“-Theaterfestival: Bühne für dringliche Themen der Zeit

Im Unteren Luisenpark: „Under My Gaze“.
Im Unteren Luisenpark: »Under My Gaze«.

Was sie besonders umtreibt – „Expressing the urgent“, das sollten die Akteure für das „Schwindelfrei“-Festival erarbeiten – unterstützt mit Räumen, Technik, Beratung und Budget. Entstanden sind zehn Stücke von großer Ausdruckskraft.

Beispiel Klimawandel: Im Tanzstück „Under My Gaze“ (So 14.7., 16 Uhr, Unterer Luisenpark) regt die Berlinerin Renae Shadler mit einem schwarzen Stück Gaze zum Nachdenken über Wind und Wetterphänomene an: Das Stoffobjekt füllt sich mit Luft und beginnt zu fliegen, sobald die Sonne es aufgeheizt hat.

Beispiel Diktatur: Sergey Shabohin und Igor Shugaleev verarbeiten in der erschütternden Performance „375 0908 2334 – The body you are calling is currently not available“ (Sa 13.7., 19 Uhr, Zeitraumexit) Erfahrungen der Proteste 2020/21 in ihrem Heimatland Belarus. Gegen die Protestierenden wurde und wird bis heute mit massiver Gewalt vorgegangen, mit der sich das Publikum im Stück konfrontiert sieht. Der Zahlencode steht für die Telefon-Vorwahl von Belarus, das Datum der gefälschten Präsidentschaftswahlen und die repressive Gesetzgebung.

Das Programm, von Musik und Austausch ergänzt, will durch das Sensibilisieren für die jeweiligen Belange verbinden und stärken. „Völlig unterschiedliche Menschen und Perspektiven kommen hier in einem Rahmen zusammen, der es möglich macht, sich friedlich und respektvoll zu begegnen“, betont der künstlerische Leiter Dirk Förster. Das sei wichtig „in dieser von Krisen, Kriegen und gesellschaftlicher Spaltung geprägten Zeit“. Die Produktionen unterstreichen seine Worte eindrucksvoll.

„Schwindelfrei“-Festival: 11.-14.7., Mannheim, Ein-Tanz-Haus, Theater Felina-Areal, Theaterhaus G7, Zeitraumexit, Unterer Luisenpark, Galerie Maquis Mami Wata; Karten/Info: schwindelfrei-festival.de/kalender/

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