Bad Dürkheim 143 Euro für mehr Kinderspaß auf der Kerwe

Fleißige Sammler: Oliver Hartmann (links) und Felix Ermer.
Fleißige Sammler: Oliver Hartmann (links) und Felix Ermer.

Die Bobenheimer Kerwe ist langweilig. Wenn man ein Kind ist. Finden die Freunde Felix und Oliver und haben beim Gemeinderat die eine oder andere Attraktion für die Kerwe 2019 beantragt. Damit die Ortskasse dabei nicht allzu viel Schaden nimmt, haben die jungen Bobenheimer bei den Besuchern der diesjährigen Kerwe Spenden gesammelt und diese am Mittwoch in der Ratssitzung abgeliefert. Einen Plastikbecher voll mit Scheinen und Münzen stellen die beiden Neunjährigen vor den Bürgermeister auf den Ratstisch. Stolze 143 Euro sind bei ihrer spontanen Sammelaktion am Kerwefreitag zusammengekommen. Gut drei Stunden seien Felix Ermer und Oliver Hartmann zusammen mit einer weiteren Freundin auf dem Fest unterwegs gewesen, erinnert sich Felix Mutter Kirsten Ermer. Nachdem es Karussell und Schießbude in Bobenheim schon länger nicht mehr gibt, das Riesentrampolin sich auch nur ein Jahr gehalten hatte, und es in diesem Jahr allein für einen Süßigkeitenbude gereicht hatte, sei ihr Sohn „so gefrustet“ gewesen, dass ihm die Idee mit der Sammelaktion gekommen sei, erzählt Ermer. Die Aufregung war den beiden Jungs nicht anzusehen, als sie vor dem gesammelten Gemeinderat ihre Anliegen vorbrachten: weil nichts da sei auf der Kerwe. Weil sie sich für das nächste Jahr ein paar Stände wünschten. Weil die Kerwe sonst langweilig sei, für kleine wie für große Kinder. Bei Bürgermeister Dietmar Leist (CDU) sowie beim gesamten Rat rannten Felix und Oliver offene Türen ein – sogar Applaus gab es für die engagierten Kinder. Bemüht man sich im Dorf seit Jahren doch immer wieder darum, die Kerwe attraktiver zu machen. „Eure Aktion zeigt, dass ihr genau wisst, wo der Schuh drückt“, lobte der Bürgermeister und versprach, dass man in einer der kommenden Sitzungen über das Thema diskutieren werde. Mit dem klaren Ziel, wieder den einen oder anderen Schausteller nach Bobenheim zu locken. Dass es dabei mit guten Worten allein nicht getan ist, weiß Leist nicht nur aus eigener Erfahrung, sondern auch aus der Nachbarschaft zu berichten: So musste Herxheim am Berg unlängst ein paar Hundert Euro aus der Ortsgemeindekasse vorstrecken, damit überhaupt ein Schausteller sich zum Besuch bereiterklärte. Das zumindest dürfte dem Bobenheimer Bürgermeister im kommenden Jahr leichter fallen – dank Felix und Oliver.

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