Bad Dürkheim Allenfalls durchwachsen

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FRIEDELSHEIM. TuS Friedelsheim blickt auf eine allenfalls durchwachsene Hinserie in der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt West zurück. Mit 23 Punkten und ausgeglichener Bilanz belegt das Team Platz neun. Weniger, als sich TuS vor Saisonbeginn vorgenommen hatte. Die Reserve ist in der C-Klasse Letzter.

Der neue Spielertrainer Tobias Bartnik, der den langjährigen Coach Mustafa Yildirim abgelöst hatte, sprach Anfang August davon, „oben mitspielen“ zu wollen. Diese etwas schwammige Formulierung sollte wohl heißen, sich im Dunstkreis der Spitzenteams aufzuhalten. Das schien realistisch, denn in der Saison davor war Friedelsheim Fünfter geworden, und zudem wurde das Team verstärkt. Gemessen daran fällt Bartniks Zwischenfazit zu Recht kritisch aus. „Wir sind nicht zufrieden, weil die Mannschaft deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist“, spricht der Coach auch für Co-Trainer Christoph Raule. „Der Start war schon mies“, blendet der 34-jährige Bartnik zurück. Von den ersten fünf Begegnungen wurde nur eine gewonnen: ein mühsames 2:1 gegen den punktlosen Tabellenletzten TuS Lachen-Speyerdorf. Das 0:5 zum Auftakt beim VfL Duttweiler war nicht nur die höchste Saisonniederlage, sondern zugleich das einzige Spiel, in dem Friedelsheim ohne eigenen Treffer blieb. Umgekehrt hat TuS in dieser Runde noch nie „zu Null“ gespielt, immer mindestens ein Gegentor einstecken müssen. Mit dem 3:2-Derbysieg beim TV Ellerstadt begann die beste Phase. Fünfmal in Folge blieb das Team ohne Niederlage und überstand dabei auch die Derbys gegen RW Seebach II (3:3) und bei TuS Wachenheim (1:1) ungeschlagen. Es sah aus, als habe das vorjährige Spitzenteam seine Form gefunden. „Man muss aber feststellen, dass wir die Kurve nicht bekommen haben“, räumt Bartnik ein. Von sieben Spielen vor der Winterpause wurden nur zwei gewonnen. Darunter war allerdings das sensationell hohe 6:1 gegen Aufstiegsaspirant Duttweiler, bei dem das Team seine beste Leistung zeigte. Die Spitzengruppe ist aber weit entfernt. Bei der Ursachenforschung ermittelten Bartnik und Raule verschiedene Gründe für das mäßige Abschneiden. So habe die Mannschaft zwar Wille gezeigt und sich kampfstark präsentiert, doch spielerisch blieben viele Wünsche offen. „Wir haben viel zu sehr mit lang geschlagenen Bällen aus dem Halbfeld operiert, sind zu selten in den Rücken der gegnerischen Abwehr oder gar bis zur Grundlinie gekommen“, moniert der Coach. Dazu habe es viele Ausfälle wichtiger Spieler gegeben. „Jamie Schmid, Kai-Uwe Gießler oder Kevin Schatz haben uns lange gefehlt“, listet Bartnik auf. Auch sein Bruder Marco spielt die letzten Wochen nicht mehr. Außerdem bemängelt der Übungsleiter die zu geringe Torausbeute. Dabei sind 40 Treffer in 17 Partien gar nicht so schlecht. „Das ist richtig, trotzdem haben wir zu viele hundertprozentige Möglichkeiten ausgelassen“, erklärt Bartnik. Teilweise habe auch kein Außenverteidiger zur Verfügung gestanden, weshalb der im Mittelfeld eigentlich unersetzliche Frank Peter hinten aushelfen musste. Schließlich sind konditionelle Mängel aufgrund einer schwachen Trainingsbeteiligung das Hauptübel, über das schon Vorgänger Yildirim klagte. Taktische Dinge seien unter diesen Voraussetzungen kaum einzustudieren. „Unter dem ehemaligen Coach Claus-Jürgen Helfrich hatte uns eine gute Kondition stark gemacht“, weiß der Trainer. „Die Vorrunde war verkorkst. Jetzt kommen aber verletzte Spieler zurück, wie etwa Gießler, der seinen Knorpeloperation gut überstanden hat“, hofft Tobias Bartnik auf eine bessere Rückserie. Das Hauptaugenmerk in der Vorbereitung liege auf der Konditionsarbeit. Das Ziel bis zum Saisonende hat der Coach klar formuliert: Bester „Dürkheimer Verein“ werden und Platz vier im Endklassement erreichen. Beides dürfte sehr schwer werden. |thl

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