Bad Dürkheim Antriebsfeder und Strippenzieher

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BAD DÜRKHEIM. Zwei Jahre lang ging Daryl Woodmore für die SG TV Dürkheim/BI Speyer in der Zweiten Basketball-Bundesliga Pro B auf Korbjagd und zählte 2014 bis 2016 zu den Besten der SG-Cracks. Nach einem gescheiterten Engagement in der französischen Nationalliga im vergangenen Herbst kehrte der erfahrene Spielmacher wieder zur Spielgemeinschaft zurück und ging ab Ende Januar für die zweite SG-Mannschaft in der Oberliga Rheinland-Pfalz-Saar auf Korbjagd.

Verlief vieles bis zu diesem Zeitpunkt durchwachsen bei Dürkheims Basketball-Team und bestand bei der Mannschaft um Trainer Andreas Merk zwischenzeitlich sogar etwas Abstiegsangst, so war seit der Rückkehr von Woodmore und seinem Mitwirken im Oberliga-Team alles wieder Eitel-Sonnenschein. Der „abgezockte“ und langjährig erfahrene Regisseur hat dem SG-Spiel neue Strukturen gegeben und Ordnung geschaffen. Im Gegensatz zu seinem Landsmann Jeremy Ingram, der vordergründig für das Punkte-Erzielen zuständig ist, geht es Daryl Woodmore nicht primär um den Korbabschluss. Das Spiel aufbauen, die Fäden im Angriff ziehen, den Mitspieler effektiv einsetzen – das ist seine Antriebsfeder. „Daryl besitzt eine überragende Spielübersicht. Er ist ein vielseitiger Aufbauspieler. Genau solch einen Typ hatten wir im Team noch gebraucht“, erklärt Andreas Merk. „Er ist athletisch, verfügt über eine gute Sprungkraft und kann deshalb auch große gegnerische Spieler verteidigen. Daryl hatte nicht nur offensiv, sondern auch defensiv eine wichtige Rolle im Team. Das machte ihn besonders wertvoll.“ Daryl Woodmore ist am 31. Januar 1992 in Virginia Beach im Bundesstaat Virginia geboren. Dort spielte er für das Virginia Wesleyan College, ehe er 2014 zu seinem ersten Engagement in Europa für zwei Jahre in die Pfalz kam. Es folgte nach dem Abstieg der ersten SG-Mannschaft in die Regionalliga Woodmore’s Aufstieg in die erste französische Liga zum Basketball Club Gries Oberhoffen. Doch sein Engagement in Frankreich war nur von kurzer Dauer. Woodmore konnte sich nicht so integrieren und behaupten, wie er das noch zuvor in der Domstadt schaffte. Im Januar kehrte er zurück und war sehr froh darüber, in vertrauter Umgebung schnell wieder Anschluss gefunden zu haben. „Dass die Spielgemeinschaft mir die Möglichkeit gegeben hat, die Rückrunde im europäischen Basketball spielen zu können, hat mich sehr gefreut. Ich bin gerne in diesem Verein und liebe es, bei den Jungs mitwirken zu dürfen.“ Seine Stärken sieht der Shooting Guard im Wurf, dem Passspiel und beim Rebound. Seine Schwäche? „Ganz klar: Meine Größe“, so Woodmore. Mit 1,88 Meter gehört er zumindest physisch gesehen nicht zu den Basketball-Riesen. Aber vieles gleicht der Vollblut-Korbjäger mit seiner Athletik und seiner Sprungkraft aus. Woodmores Idole sind die NBA-Stars Lebron James und Kyrie Irving in der weltbesten Basketball-Liga. Beide spielen bei den Cleveland Cavaliers – der noch amtierende NBA-Meister ist auch Woodmore’s Lieblingsclub. Sein klares Ziel: „Ich will, egal in welchem Land, so schnell wie möglich in der ersten Liga spielen.“ In Speyer oder Bad Dürkheim wird dieses Vorhaben nächste Runde definitiv nicht klappen. Nun ist Daryl Woodmore zunächst in die USA zurückgekehrt.

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