Bad Dürkheim Benefizlauf: Knapp 14.000 Euro für Bedürftige

Eine Runde geht noch: Große und kleine Läufer zeigen beim Salinenlauf viel Engagement.
Eine Runde geht noch: Große und kleine Läufer zeigen beim Salinenlauf viel Engagement.

Rechtzeitig zum Jahreswechsel werden die Spendengelder aus dem RHEINPFALZ-Benefizlauf 2022 an die Dürkheimer Tafel und den Familienförderverein ausgezahlt. Beide starten mit dem neuen Jahr weitere Hilfsaktionen für bedürftige Menschen, die gegen Gutschein Lebensmittel und Waren des täglichen Bedarfs in Einkaufsmärkten erhalten. Knapp 14.000 Euro sind in diesem Jahr beim Salinenlauf zusammengekommen.

Der Löwenanteil dieser Summe geht an die Tafel Bad Dürkheim. Sie kann Gutscheine im Wert von insgesamt 10.000 Euro an ihre Klientel ausgeben. Sie setzt sich in der Regel zusammen aus den Dürkheimer Tafel-Kunden einerseits, andererseits aus Flüchtlingen aus der Ukraine und deren Familien, die in Bad Dürkheim Zuflucht gefunden haben. Alle bekommen zum jeweiligen Gegenwert von rund 25 Euro pro Gutschein Pakete mit Lebensmitteln und -bedarf im Edeka-Markt Stiegler am Obstmarkt beziehungsweise im Leprima-Markt der Lebenshilfe. Die Gutscheine sind eigens gestaltet, dass sie die Herkunft der Gelder aus dem Salinenlauf deutlich machen, der Druck wird gesponsert von der Firma Print Online im Bruch, so dass dafür keine Spendengelder in Anspruch genommen werden.

Ein kleinerer Teil der Geldsumme kommt dem Familienförderverein Bad Dürkheim zugute, der über die Anlaufstelle Mehrgenerationenhaus eine gleichgelagerte Hilfsaktion wieder auflegt. Das MGH arbeitet hier erneut mit dem Hit-Markt im Bruch zusammen. „Nachdem der Gesamtbetrag auf dem Konto die anfänglich erhoffte fünfstellige Zahl dankenswerterweise doch wieder deutlich überschritten hat, hat sich das Orgateam spontan entschlossen, den FFV beziehungsweise das MGH mit ins Boot zu nehmen. Dies lag für uns auf der Hand, weil das MGH ja Mitausrichter des Laufs ist. Zudem handelt es sich um die gleiche Zielgruppe und denselben Hilfeansatz wie bei der Tafel“, erläutert Peter Spengler als Sprecher des Orgateams, das sich bei sämtlichen Teilnehmerinnen und Teilnehmern und den Sponsorinnen und Sponsoren einmal mehr herzlich bedankt.

Die höchsten Individualbeträge steuerten zwei Frauen bei

Bei den Tafel-Gutscheinen auf die beiden genannten Märkte zurückzugreifen, lag genauso nahe. Die Lebenshilfe als Betreiberin von Leprima ist ebenfalls im Orgateam vertreten, Marktleiter Moritz Knipser räumt der Aktion einen großzügigen Rabatt ein. In Absprache mit dem Orgateam und dem Tafel-Vorsitzenden Werner Grill wird dort ein rein vegetarisches Paket geschnürt, das auch glutenfreies Brot enthält. Edeka-Chef Sven Stiegler wiederum unterstützt den guten Zweck des Benefizlaufs von Beginn an, also heuer zum achten Mal. Als Sponsor des Dürkheimer Laufclubs, dem er aktiv angehört, hat er den alljährlichen Einsatz der LC-Truppe (diesmal 33 Startern mit 432 Runden) stets bestens „prämiert“, diesmal mit einem glatten Tausender. Daneben hat Stiegler mit seiner Belegschaft die Teilnehmer am Salinenlauf mehrfach auf eigene Kosten mit Obst und Backwerk verpflegt.

Für die Hilfsaktion haben sich im September wieder mehr als 400 Laufteilnehmer und/oder Sponsoren beim Salinenlauf ins Zeug gelegt. Sie konnten wahlweise innerhalb eines Zeitfensters von zweieinhalb Wochen nach Belieben ihre Runden um den Gradierbau drehen oder sich auf den abschließenden Lauftag konzentrieren. Manch einer oder eine hat sogar beide Gelegenheiten genutzt oder ist an mehreren Tagen gelaufen, wie etwa Marko Neufert, der insgesamt 65 Runden „gehamstert“ hat. Der Fleißigste samstags beim Schlusslauf war Stammgast Markus Koschubs, der die vollen drei Stunden unterwegs war und dabei 41 Runden schaffte – was dem Mann aus Limburgerhof als Eigensponsor 300 Euro wert war. Die höchsten Individualbeträge steuerten zwei Frauen bei. Karin Reis aus Erpolzheim ließ es sich selbst an ihrem 60. Geburtstag nicht nehmen, wieder mitzumachen und von ihrem Dutzend Laufpaten 520 Euro zu sammeln. Und Emilia Frey spulte als Erststarterin beim Salinenlauf einen Tag vor dem Umzug an ihren Studienort exakt 30 Runden ab – die 19-jährige Dürkheimerin wurde dafür von den zehn Sponsoren, die sie dazu gewonnen hatte, mit 600 Euro belohnt.

Vierstellige Beträge stifteten neben Edeka-Stiegler wieder die Sparkasse Rhein-Haardt (1500 Euro) und der Dürkheimer Lions-Club (1350 Euro), die fünf Walking Girls des Ambulanten Hospizdienstes glänzten mit 820 Euro. Der Infostand, den die Firma Novacare zu ihren Fitness- und Pflegeprodukten am Abschlusstag machen wollte, musste zwar wegen akuter Coronafälle in der Firma kurzfristig ausfallen, aber zehn „Negative“ nahmen als Betriebssportteam teil – ihre Chefs honorierten dies mit fünf Euro für jede der 133 gemeinschaftlichen Runden.

„Das ist das noch erleben darf!“

Die meisten Läufer brachte die Berufsbildende Schule an den Start: Fast 50 Schüler verlegten den Sportunterricht mit Lehrer Niklas Prokasky unter der Woche an die Saline. Der Laufclub war mit 33 Mitgliedern unterwegs, der DHC mit 23.

Zwei Laufgruppen verdienen noch eine besondere Erwähnung. Die Schwestern des Hospizes mit Leiterin Ulrike Grün an der Spitze hatten sich mit Besuchern und sogar einer Bewohnerin im Rolli zusammengeschlossen, die sie abwechselnd um den Gradierbau schoben. „Das ist das noch erleben darf!“, freute sich die 78-Jährige – die wohl berührendsten Worte am Ziel. Toll auch der Einstand der Gemeindeschwestern Plus beim Salinenlauf: Vera Götz und Birgit Langknecht motivierten gut zwei Dutzend ihrer Pflegepatienten nebst Partnern zur Runde. Ohne die beiden lag das Durchschnittsalter der „Schwungvollen“, wie sie sich nannten, bei exakt 80 Jahren! Sie stellten auch die Ältesten in diesem Jahr, Walter Georg (90) aus Obersülzen sowie Helga und Werner Hirte (beide Jahrgang 1933) aus Carlsberg. Ihnen als Jüngste gegenüber standen Charlotte (5) sowie die drei Siebenjährigen Edgar, Simon und Tristan. Damit umspannte das Teilnehmerfeld beim Salinenlauf 2022 alle vier Generationen.

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