Bad Dürkheim Der Beste der Liga

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BAD DÜRKHEIM. Den mit Abstand erfolgreichsten Korbjäger der Basketball-Oberliga stellt die SG TV Dürkheim/BI Speyer. Bereits deutlich über 500 Punkte erzielte Jeremy Ingram im Saisonverlauf. Der treffsichere, korbhungrige Amerikaner ist das Maß der Dinge auf dem Niveau der besten Teams aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Stoppt ihn auf der Zielgerade keine Verletzung, wird er die „Korbjägerkanone“ in der Meisterschaftsrunde 2016/2017 gewinnen.

Im ersten Saisonspiel fehlte Dürkheims erfolgreichster Schütze noch, ab dem zweiten Spieltag war er bei jedem Match dabei – mit stets zweistelliger Ausbeute immer einer der besten im SG-Team. Das bisherige gute Abschneiden der Spielgemeinschaft ist zum großen Teil sein Verdienst. „Jeremy hat offensiv eine sehr, sehr hohe Qualität. Im Angriff ist er mit Abstand der beste Spieler der Liga“, spart SG-Trainer Andreas Merk vor dem heutigen Heimspiel gegen Trier (16 Uhr, TVD-Halle) nicht mit Lob bei der Beschreibung seines Topscorers. „Jeremy ist schwer auszurechnen. Alles, was er macht, sieht einfach aus, ist aber nicht so. Auf jeden Fall agiert er enorm effektiv. Er trifft hochprozentig und kann selbst aus sehr schweren Positionen und gegen Behinderung den Wurf und erfolgreichen Abschluss kreieren.“ Merk sieht durchaus aber auch Verbesserungsbedarf bei seinem Schützling: „Jeremy kann noch teamorientierter handeln. Oftmals ist er zu eigensinnig. Doch er trifft eben auch überragend.“ Mit seiner hohen Treffgenauigkeit hat der vielseitig einsetzbare und von mehreren Positionen aus Korbgefahr entfachende US-Boy die Argumente auf seiner Seite. Probleme, sich bei den Kurstadt-Korbjägern zu integrieren, hatte er nicht. „Ich genieße es, mit diesem Team und unter diesen Trainern zu spielen. Sie haben mir genügend Zeit zum Eingewöhnen gegeben. Es ist schließlich nicht einfach, mit all den im Vergleich zu Amerika unterschiedlichen Regeln auf dem Spielfeld zurechtzukommen“, erklärt Ingram im Gespräch mit der RHEINPFALZ. „Außerdem ist der Spielstil in Deutschland ein ganz anderer. Die Jungs hier im Verein haben mir geholfen, die Unterschiede zwischen amerikanischem und europäischem Basketball zu verstehen.“ Ingram wurde am 25. Januar 1991 im US-Bundesstaat Alabama geboren. An der „Agricultural und Mechanical University“ in Normal nahe Huntsville spielte der Vollblut-Basketballer im College-Team. Seine große Stärke sieht er selbst in seinem Wurf und dem Zug zum Korb. Seine Schwächen? „Ich versuche stets, ein noch besserer Aufbauspieler zu werden und mich auch im Reboundverhalten zu verbessern.“ Sein großes Ziel ist es, in einer der Top-Ligen zu spielen: „Dazu zähle ich nicht nur Deutschland, sondern auch alle anderen Länder, die mich haben wollen. Ich will so lange wie möglich Basketball spielen und dadurch auch Geld verdienen“, verrät der Vater eines zweijähriges Sohnes. Ingrams großes Vorbild beendete vergangenes Jahr seine Karriere. Die Rede ist von Kobe Bryant, der mit den Los Angeles Lakers fünfmal die NBA-Meisterschaft in der weltbesten Basketball-Liga gewann. „Ich verehrte ihn mein ganzes Leben lang. Jetzt, wo er aufgehört hat, ist Stephen Curry von den Golden State Warriors mein Lieblingsspieler. Das ist auch mein Lieblingsverein“, so Ingram. Das Punkte-Ass fühlt sich an der Weinstraße und im großen „Familienkreis“ der SG TV Dürkheim/BI Speyer richtig wohl, doch sportlich hat der begnadete Schütze mit dem „goldenen Händchen“ große Ziele: „Ich will in höheren Ligen spielen“, sagt er. Saisonbilanz 531 Punkte (durchschnittlich 28 Treffer pro Match), 157/116 Freiwürfe (74 Prozent), 47 Dreier, zweitbeste Liga-Ausbeute.

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