Bad Dürkheim Die Allzweckwaffe

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Bad Dürkheim. 2016 – das Jahr, in dem Niklas Bischoff vom Dürkheimer HC den Sprung in die U16-Nationalmannschaft hätte schaffen können. Die Einladung zum Zentrallehrgang im November in Duisburg war da, „Nicki“ dort – doch eine Verletzung am ersten Tag machte ihm einen Strich durch die Rechnung. 2017 wird er wieder angreifen.

„Das war richtig ärgerlich“, blickt das Hockeytalent zurück. „Da konnten die Bundestrainer nicht so viel zu mir sagen.“ Die Verletzungsursache lag dabei schon länger zurück. „Ich habe beim DHC-Sportcamp mit den Kids Fußball gespielt und mir das Bein vertreten.“ Vermeintlich auskuriert, brach die Verletzung ausgerechnet in Duisburg wieder auf ... „Aber jetzt ist alles gut“, lacht der junge Dürkheimer verschmitzt. Denn beim kürzlich ausgespielten Länderpokal, in dem das Team von Heiner Dopp, acht von zwölf Landesauswahlspielern kommen vom DHC, den starken fünften Platz unter 13 Teams erkämpfte, hätte Bischoff eigentlich noch gar nicht spielen dürfen. „Aber das musste jetzt echt einfach sein!“ Und prompt konnte Nicki so richtig überzeugen. „Ich bin unter die besten 14 Spieler des Länderpokals gewählt worden“, freut er sich. Eine „sehr gute, überdurchschnittliche Leistung“, wurde ihm attestiert. „Sehr gute Offensivakzente, gute Defensive.“ Hockey spielt Niklas seit seinem vierten Lebensjahr. Die Mutter, Physiotherapeutin einer Hockeymannschaft, hatte seinen älteren Bruder Moritz und Niklas zu den Krummstabartisten gebracht. „Mein Sport“, betont Bischoff. „Hockey ist ein schnelles Spiel, wird mit viel Leidenschaft betrieben, ich fühle mich in meiner Mannschaft richtig wohl.“ Er ist quasi „Allzweckwaffe“, ist laut Dopp universell einsetzbar. „Ich spiele in der Halle in der Verteidigung, aber auch im Sturm, im Feld am liebsten Mittelfeld.“ Die Spielgestaltung liegt ihm, er hat eine exzellente Spielübersicht, profitiert von seiner Wendigkeit und ausgefeilten Technik. Seit er zwölf Jahre alt ist, spielt Niklas Bischoff in Auswahlmannschaften, seit dem 14. Lebensjahr in der Rheinland-Pfalz/Saar-Auswahl. 2016 war ebenfalls wieder recht erfolgreich. In der Halle wurde die Truppe von Heiner Dopp Dritter bei der Süddeutschen Meisterschaft und Siebter bei der „Deutschen“. Mit der Mannschaft des Werner-Heisenberg-Gymnasiums wurde er im Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ Landessieger und nahm am Bundesfinale in Berlin teil. „Da haben wir aber nicht so gut abgeschnitten“, grinst der 15-Jährige, der im Sommer auch wieder in der DM-Zwischenrunde stand. Jetzt soll im Februar bei der Süddeutschen erneut die DM-Quali geschafft werden. „Da wieder zu spielen wäre cool.“ Das sind so die Nahziele, neben der Hoffnung und Aussicht, im nächsten Jahr wieder zum Zentrallehrgang, diesmal auf dem Feld, eingeladen zu werden. Und die in der Ferne? „Nationalmannschaft irgendwann“, das wäre toll. Hockey als Beruf vielleicht sogar? Da lacht er. „Nein sagen würde ich da nicht.“ Dafür rackert der Saxophonspieler in der WHG-Bigband eifrig, trainiert außerdem die D-Knaben beim DHC. Ein im positive Sinne Hockeyverrückter, der Niklas Bischoff, der aber nicht mit Scheuklappen durchs Leben geht. Was bisweilen stressig sein kann. Beim Länderpokal spielte er in Ludwigsburg bis 18 Uhr, um 20 Uhr führte er in Bad Dürkheim seine Tanzpartnerin zum Abschlussball und am nächsten Morgen verhalf er, so Heiner Dopp, seinem Team mit einer sehr guten Leistung zum Sieg gegen Hessen.

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