Bad Dürkheim „Die Tür ist nicht zu“

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Wachenheim. Der Wachenheimer Fußballprofi Philipp Klement glaubt weiterhin daran, mit seinen Fähigkeiten in der Bundesliga spielen zu können. Sein Arbeitgeber, der FSV Mainz 05, hat ihn jedoch nicht mit ins Trainingslager genommen und den 24-Jährigen stattdessen für die Rückrunde fest ins U23-Team geschickt. Auch der Wechsel des offensiven Mittelfeldspielers und Leistungsträgers Yunus Malli zum VfL Wolfsburg hat für Klement, der ebenfalls auf dieser Position spielen kann, zunächst keine positiven Konsequenzen.

Im Sommer konnte Fußball-Deutschland verfolgen, welche Folgen der Wechsel eines Trainers für Vereine in der ganzen Republik haben kann. Ein Magazin rechnete sogar vor, dass der Wechsel von Markus Weinzierl vom FC Augsburg zu Schalke 04 direkte Konsequenzen auf Trainerstühlen bis hinein in die Landesliga hatte. Bei Spielern ist eine solche Folge nicht eins-zu-eins abbildbar. Trotzdem hätte man sich als Wachenheimer Fußballfan am vergangenen Donnerstag wünschen können, dass der sofortige Verkauf von Yunus Malli nach Wolfsburg positive Folgen für Philipp Klement hat. Der Linksfuß arbeitet bei den Mainzern im dritten Jahr an seiner Erstligakarriere. Ein kurzes Debüt in der Bundesliga gab er im Herbst 2015, als die Rheinhessen beim FC Schalke 04 gastierten. In sehr guter körperlicher Verfassung präsentierte sich der Wachenheimer seinerzeit, der Verein stattete ihn kurze Zeit später mit einem Profivertrag bis zum Sommer 2018 aus. Im Winter 2017 stellt sich die Situation so dar, dass Klement bis auf weiteres Teil des U23-Teams ist, das gerade die Rote Laterne in der 3. Liga hält. Klement, mit seinen 24 Jahren inzwischen ältester Spieler der Mannschaft, soll als Leistungsträger mithelfen, den Abstieg zu verhindern. Im Gespräch mit der RHEINPFALZ macht er kein Geheimnis daraus, dass es ihm lieber gewesen wäre, mit dem Bundesliga-Kader und Trainer Martin Schmitt nach Marbella ins Trainingslager zu reisen. Stattdessen finden für ihn die Trainingseinheiten nun auf heimischem Gelände statt. Was ihn im vergangenen Jahr wieder zurückgeworfen hat, das waren seine Verletzungen zur Unzeit. Muskelfaserrisse im Oberschenkel machten kontinuierliches Training über mehrere Monate hinweg unmöglich. Berufungen in den Bundesliga-Kader wurden wieder seltener. „Die Tür ist nicht zu. Im Endeffekt entscheidet dann doch immer die Leistung“, weiß Klement die Lage einzuschätzen. Allerdings scheinen sowohl Trainer Martin Schmidt als auch U23-Coach Sandro Schwarz, zudem er ein richtig gutes Verhältnis habe, der Überzeugung zu sein, dass der Wachenheimer den Mainzern in der 3. Liga in desolater Lage besser helfen kann. „Hochziehen können wir ihn ja immer wieder“, zitierte die „Allgemeine Zeitung“ in Mainz Trainer Schmidt neulich. Seine seit Beginn seiner Karriere stärksten Auftritte hatte der Standard-Spezialist tatsächlich in Liga drei. Für Klement selbst war auch der Verkauf Mallis kein Grund, auf einen kurzfristigen Sinneswandel bei Trainer Schmidt zu hoffen, um doch noch ins spanische Trainingslager zu reisen. „Ich will nach wie vor Bundesliga spielen“, sagt Klement, der persönlich gereift scheint und der weiterhin an schnelle Entwicklungen im Fußballgeschäft glaubt. Man könne kaum sagen, was im Sommer ist. Taktisch und technisch traue er sich die Anforderungen der höchsten Liga in jedem Fall zu. „Das ist nicht so mein Problem“, sagt er. Was die Muskelfaserrisse anbelangt, sei er im vergangenen Jahr etwas zu ungeduldig gewesen. Die Komponente des Selbstvertrauens vergisst er nicht: „Das wächst mit fünf guten Spielen in Folge“, weiß er. Ob er sich vorstellen kann, auch in der Zweiten Bundesliga zu spielen, wenn es in Mainz nichts mit Liga eins wird? „Auch das ist eine Option“, sagt er und hat nicht vergessen, dass es da in der Pfalz einen größeren Verein gibt, der noch näher an Wachenheim liegt als Mainz ...

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