Bad Dürkheim Ein Abschied auf Raten

Andreas Schröck (rechts) erreicht das Team noch, sagt der stellvertretende FVF-Vorsitzende Thomas Faßnacht.
Andreas Schröck (rechts) erreicht das Team noch, sagt der stellvertretende FVF-Vorsitzende Thomas Faßnacht.

«FREINSHEIM.» Fußball-Bezirksligist FV Freinsheim und sein 38-jähriger Trainer Andreas Schröck trennen sich in der Winterpause. Wie der stellvertretende Vorsitzende Thomas Faßnacht informierte, haben sich der Klub und der Coach bereits im Oktober zu diesem Schritt entschlossen. Auf eigenen Wunsch bleibt Schröck bis zum letzten Spieltag vor der Pause im Amt.

Die Mannschaft hat die Erwartungen in dieser Runde bisher nicht erfüllt und belegt derzeit nur Rang elf. Viele Leistungen waren dürftig, und es gab unerwartete Punktverluste. Dazu hagelte es Gegentore. In einer solchen Situation macht sich Unmut breit, und es kommt Unruhe auf. Automatisch gerät in diesen Fällen auch der Trainer in die Kritik. So war es auch in Freinsheim. Es kam zu einem Gespräch zwischen den Klubbossen und Schröck, in das beide Partien wohl mit unterschiedlichen Vorstellungen gingen. „Mein Thema war, dass vereinzelt Einstellungsmängel aufgetreten sind, nicht mehr jeder alles für den Erfolg tat“, sagte der Coach. Ein Konsens wurde allerdings nicht erzielt. Im Gegenteil, am Ende stand die Trennung. Daran änderte auch eine zweite Unterredung nichts. „Wir hatten das Gefühl, dass beiden Seiten etwas Neues guttun wird. Zudem haben wir mit Trainerwechseln im Winter gute Erfahrung gemacht“, sagte Faßnacht. „Ich war nicht glücklich darüber, dass der Verein im ersten Gespräch die Trennung thematisiert hat. Aber vielleicht ist es ja eine gute Entscheidung“, erklärt Schröck. Der Coach betont, dass es keinerlei Probleme mit der Mannschaft gibt und ein respektvoller Umgang miteinander gepflegt wird. Dafür spricht, dass das Team in den beiden vergangenen Partien starke Leistungen zeigte und vier Punkte holte. Auch die Trainingsbeteiligung und die Qualität der Übungseinheiten sei hoch. Die Position des Trainers scheint jedenfalls nicht geschwächt. „Die Mannschaft ist völlig intakt, und der Trainer erreicht sie“, hat auch Faßnacht erkannt. Deshalb habe man der derzeitigen Lösung zugestimmt. Ein für das Umfeld brisantes Thema war sicherlich die Personalie Daniel Mäurer. Der junge Torwart, ein Eigengewächs und in der Rückrunde der Vorsaison Stammtorhüter, bekam vor der Runde Routinier Michael Hirschmann vor die Nase gesetzt. Die Idee war nachvollziehbar. Der junge Mann sollte vom Erfahrenen lernen und profitieren. Wenn der sportliche Erfolg aber ausbleibt und auch Hirschmann das eine oder andere Tor auf seine Kappe nehmen muss, ist das Wasser auf die Mühlen der Mäurer-Befürworter. Dass Schröck sich gegen Rheinzabern selbst aufstellte und somit eher angreifbar machte, als wenn er nur an der Linie steht, lieferte seinen Kritikern Munition. Unabhängig davon, dass er ein Tor erzielte. Schröck hat in den vier Jahren beim FV Freinsheim hervorragende Arbeit geleistet. Er kam im Winter, rettete in der Rückserie das Team vor dem Abstieg und führte es in der nächsten Saison als Meister in die Bezirksliga. Dort belegte er in den ersten beiden Jahren Plätze im Mittelfeld. Dazu hat er Eigengewächse wie Berndl, Boller, Dauth, Fuhrmann, Mäurer oder Tafiljaj zu Bezirksligaspielern geformt. Trotz allem wird man im Guten auseinandergehen. „Wir sind völlig im Reinen“, betont Faßnacht. „Diese Vorrunde war schwierig und hat alle Beteiligten viel Kraft gekostet. Trotzdem ist es schade, dass es jetzt so zu Ende geht“, bedauert Schröck.

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