Bad Dürkheim Ein Aktivposten im Sturm ist zu wenig

Bruno Ribeiro (links) rückte in den Sturm und überzeugte Betreuer Lorenz Rinna mit seiner Kreativität.
Bruno Ribeiro (links) rückte in den Sturm und überzeugte Betreuer Lorenz Rinna mit seiner Kreativität.

«BAD DÜRKHEIM.» Fußball-A-Junioren-Landesligist Rot-Weiss Seebach peilte vor der Saison einen Platz in der Spitzengruppe an. Große Leistungsschwankungen verhinderten dies – die Rot-Weissen belegen zur Winterpause nur Platz sieben.

Das neue Trainergespann Marcel Beck und Mathias Brodhag konnte sich von Beginn an über eine hohe Trainingsbeteiligung freuen. „Das ist in einem Alter, in dem Ausbildungen beginnen und Schulabschlüsse bevorstehen, keinesfalls selbstverständlich“, lobt Betreuer Lorenz Rinna. Doch obwohl sich alle reinhängten und die Saison mit einem 2:1-Heimsieg im Derby gegen die JSG Freinsheim/Weisenheim gut begann, wurden danach bei Niederlagen gegen die Spitzenteams VfR Frankenthal (0:4) und TSG Jockgrim (3:9) erhebliche Mängel sichtbar. „Zwischen den Mannschaftsteilen gab es große Abstimmungs- und Zuordnungsprobleme. Zudem fehlte dem Team die Moral, sich einer drohenden Niederlage entgegenzustemmen“, ergänzt Rinna. Auch bei Topteam JFV Ganerb war Seebach beim 1:8 chancenlos. Bezeichnend für die fehlende Konstanz: Die Rot-Weissen blieben nur zweimal in zwei Partien in Folge ohne Niederlage, war vor der Winterpause dreimal sieglos. Kapitän Arianit Kajtazi, der die Mannschaft in schwierigen Situationen antreibt und Verantwortung übernimmt, erreichte in vielen Phasen nicht mehr jeden. „Nils Wagner war der Abwehrspieler mit der besten Zweikampfbilanz und hatte noch die Kraft für effektive Vorstöße“, erklärt Rinna. Der Defensive mit Max Weber, Jonas Scherrer und Adrian Pawlowicz, ergänzt von André Gabel, Nick Getto und Simon Keller, unterliefen teils gravierende Fehler, die Rot-Weiss zurückwarfen. Die Torhüter Sven Bolm und Denis Hummel wechselten sich von Spiel zu Spiel ab, bis Bolm ab Oktober verstärkt bei den Aktiven aushalf. Beide absolvierten gute Partien, machten aber auch Fehler. Die Mittelfeldreihe begann vielversprechend. Aber: „Spieler mit tollen Fähigkeiten wie Rémi Jahnel, Fynn Dupont, Marc Weber, Bruno Ribeiro und Robin Schott waren in Begegnungen, in denen wir zurücklagen, oft nicht in der Lage, ihr Potenzial zu entfalten“, verdeutlicht Rinna. Wenn das Team unter Druck stand, kam Hektik auf, Zuspiele wurden unpräzise und die Raumaufteilung ging verloren. Nachdem Ende Oktober Sturmspitze Robin Müller ausfiel und später seinen Wechsel zum JFV Ganerb bekanntgab, rückte Ribeiro ins Sturmzentrum. „Er bewies schnell, dass er die Position herausragend besetzen kann und hat sich als kreativer, spielstarker Aktivposten im Sturm entpuppt“, urteilt der Betreuer. Die Angreifer Nils Köster, Irakli Bakuradze und ab Oktober der reaktivierte Tim Reither waren nicht sonderlich durchschlagskräftig. Öfter als zweimal trafen nur Ribeiro (10), Müller (6) und Kajtazi (4). Ergänzt werde die Mannschaft von Leon Wingenter, der vom SV Obersülzen kam, und Deniz Atilgan von Phönix Schifferstadt. Beide haben spät die Spielberechtigung erhalten und wollen in der Rückrunde ihre Chance nutzen. Schmerzlich vermisst wird Sebastian Becker, der seit einem Kreuzbandriss nicht mehr spielt, aber das Team unterstützt. Er bleibt Seebach als Schiedsrichter erhalten. „Neben aller Einzelkritik und der wenig überzeugenden Hinrunde gibt es auch Positives: Trainer und Spieler haben eine tolle Atmosphäre geschaffen. Der Teamspirit ist gut. Es gibt etliche gemeinschaftliche Aktivitäten außerhalb des Spielfeldes“, berichtet Rinna. Gegenseitige Unterstützung und Wertschätzung sei erkennbar. Sie soll helfen, in der Rückserie die Position im Tabellenmittelfeld zu festigen. Und vielleicht machen die Rot-Weissen ja doch noch den einen oder anderen Platz gut.

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