Bad Dürkheim Ende mit Bedauern

Halb so viele Besucher und hohe Kosten: Das Thermalbad macht 100.000 Euro Verlust pro Vierteljahr, sagt Glogger.
Halb so viele Besucher und hohe Kosten: Das Thermalbad macht 100.000 Euro Verlust pro Vierteljahr, sagt Glogger.

Mit allgemeinem Bedauern hat der Dürkheimer Stadtrat am Dienstagabend des Aus fürs Thermalbad zum Jahresende beschlossen (wir berichteten gestern kurz). Damit gibt es nun kein entsprechendes Bad in Bad Dürkheim bis zur Fertigstellung der geplanten Therme, die für 2021 angesetzt ist. Der Heilbadstatus für Bad Dürkheim sei dadurch nicht in Gefahr, so Bürgermeister Christoph Glogger.

„Es tut mir in der Seele weh“, sagte Glogger. Die gesunkenen Besucherzahlen – „fast halbiert“ – und die hohen Kosten seien der Grund für die vorzeitige Schließung. Ursprünglich hätte der Betrieb noch bis Ende kommenden Jahres laufen sollen. Jedes Vierteljahr, dass der Betrieb weitergehe, bedeutet nach der Darstellung Gloggers einen Verlust von 100.000 Euro für die Stadt, die den Betrieb nach Auflösung der Staatsbad GmbH übernommen hatte. Kurt Stepp (FWG) sagte, es sei hart, der Schließung zuzustimmen, es angesichts der Kosten nicht zu tun aber „verantwortungslos“. Auch Petra Dick-Walther (FDP) sah die Stadt in der Verantwortung, das Thermalbad schnellstmöglichst zu schließen. Reinhard Stölzel (CDU) sagte, die Schließung könne nun die Realisierung der Therme beschleunigen. Karl Brust (SPD) meinte, es sei nicht tragbar, für so wenige Leute eine so hohe Summe auszugeben. Es gebe einen hohen Stammgästeanteil. Laut Glogger ist geplant, das Heilwasser in das heiße Außenbecken des Salinariums zu leiten. Die im Thermalbad angebotene Gymnastik könnte auch im Salinarium stattfinden, wenn auch bei anderen Temperaturen. Eine Kooperation mit der Parkklinik regte Rolf Jochum (CDU) an. Das sei schon geprüft worden, sagte Glogger, die Klinik habe wegen einer großen Auslastung mit eigenen Gästen kein Interesse gezeigt. Dass die Dürkheimer und ihre Gäste nun erst einmal auf ein Thermalbad verzichten müssen, sei kein Problem für den Heilbadstatus, betonte Glogger. Ein Luftgutachten, dessen Ergebnisse Ende des Jahres erwartet würden, sei da kritischer. Drei ehemalige Staatsbadmitarbeiter sind bereits über die Tourist-Info bei der Stadt angestellt. Eine Mitarbeiterin sei noch bei der Staatsbad beschäftigt, so Glogger gestern auf Nachfrage, diese Stelle werde auch bis Ende 2018 finanziert. Für die Frau müsse Anfang des kommenden Jahres eine andere Beschäftigung innerhalb der Verwaltung gesucht werden. Glogger geht davon aus, dass der Frau auch danach nicht gekündigt wird. Durch die Schließung des Thermalbades könnten die Öffnungszeiten der Tourist-Info wieder verschlankt werden, so Glogger. Sie waren ausgeweitet worden, als die Stadt das angrenzende Thermalbad übernahm.

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