Bad Dürkheim Harmonisch und berührend

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Mit Liedern aus verschiedenen Jahrzehnten von Adele über U2 bis Dusty Springfield überzeugten die Sängerin Anna Offen und der Gitarrist Jochen Günther ihr Publikum am Samstagabend in der Evangelischen Kirche in Wachenheim.

Schon mit dem ersten Song „Valerie“ (Amy Winehouse) fesselte die junge Anna Offen die Aufmerksamkeit der Zuhörer. Mit ihrer weichen und doch kraftvollen Stimme wusste sie scheinbar ohne Anstrengung zu berühren und begleitete sich dabei selbst am E-Piano. Der erfahrene Gitarrist Jochen Günther, auch bekannt aus dem Duo „Pretty Lies Light“, bereicherte das Konzert nicht nur mit gekonntem Spiel der Akustik- wie der E-Gitarre sondern auch mit seinem Gesang. Dies ermöglichte interessante zweistimmige Interpretationen wie von Ed Sheerans „I See Fire“ aus dem zweiten Film der Hobbit-Trilogie „Smaugs Einöde“. Trotz des großen Alters- und Erfahrungsunterschieds harmonierten die beiden Musiker erstaunlich gut. Anna Offen sorgte dabei für die aktuellen Songs des Programms wie „Where I Stood“ und „Secret“ von Missy Higgins, während Jochen Günther einige Klassiker wie den „Skip Rope Song“ (Jesse Winchester) beisteuerte und scherzte, seit den Siebzigern nicht mehr Radio zu hören. Einige Lieder werden dabei von den beiden Musikern mit verschiedenen Interpreten verknüpft, wie das schwungvoll dargebotene „Son Of A Preacher Man“, das Anna Offen mit Joss Stone, Jochen Günther aber mehr mit Dusty Springfield verbindet. Einige Stücke präsentierte Anna Offen alleine, wie das gefühlvolle „Make You Feel My Love“ (Adele). Freimütig erzählte sie, dem Lied schon deshalb eine besondere Bedeutung beizumessen, weil sie es bei der Hochzeit eines Jugendschwarms gesungen habe. Auch Jochen Günther überzeugte solo wie mit dem Song „John Barleycorn Must Die“ (The Traffic). Einige technische Probleme, die zu einer Unterbrechung bei „Right To Be Wrong“ (Joss Stone) führten, konnten die Stimmung des Publikums daher nicht ernsthaft beeinträchtigen. Mit Sarah McLachlans „In The Arms Of An Angel“ erreichte das Konzert einen berührenden Höhepunkt. Viel Applaus erhielt das Duo nach dem letzten Lied „One“ von U2 und gab noch zwei Zugaben. Beim Klassiker „Only You“ von den Flying Pickets konnten die Zuhörer dann sogar noch selbst mitsingen. Ein etwas größerer Publikumszuspruch wäre dem außergewöhnlichen Duo zu wünschen gewesen. (susa)

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