Bad Dürkheim Hauptthema SV 1911

BAD DÜRKHEIM. Der SV 1911 Bad Dürkheim war Hauptthema bei der Vorrundenbesprechung der Fußball-Bezirksliga in Schaidt. Klassenleiter Klaus Karl (Weingarten) schilderte aus seiner Sicht, wie es dazu kam, dass VTG Queichhambach in der Klasse blieb, und welche Rolle der SV 1911 dabei spielte. Die Bezirksliga spielt künftig mit 18 Clubs.

Die Größe der Liga hat zwei Gründe. Zum einen liegt das am Landesliga-Abstieg von Phönix Schifferstadt und Südwest Ludwigshafen, dem nur der Aufstieg von Meister BSC Oppau gegenübersteht. Der zweite Grund ist hausgemacht. Offenbar wurde Staffelleiter Klaus Karl (Weingarten) von vielen als der Schuldige an der Entwicklung angesehen. In den vergangenen Wochen sei viel auf ihn eingeprasselt, teils seien die Formulierungen unterhalb der Gürtellinie gewesen, klagte der Staffelleiter. „Am 23. Mai hat der Spielleiter des SV Bad Dürkheim, Heinz Koppenhöfer, mir per Mail über das Vereinspostfach mitgeteilt, dass der SV zurück in die A-Klasse wolle. Sollte der Klub Zweiter werden, würde er aber noch an den Aufstiegsspielen teilnehmen“, berichtete Karl. Er sah es als seine Pflicht an, die abstiegsgefährdeten und punktgleichen Vereine 08 Haßloch, VTG Queichhambach und DJK Eppstein vor dem letzten Spieltag zu informieren, dass wegen des Dürkheimer Rückzugs nur einer aus dem Trio absteigen würde. Danach habe Karl von Jessica Uhrig, der stellvertretenden Vorsitzenden der Dürkheimer, erfahren, dass Koppenhöfer nicht berechtigt gewesen sei, die Meldung abzugeben. Der SV 1911 wolle sehr wohl in der Bezirksliga weiterspielen. Dürkheim wurde Vizemeister, scheiterte jedoch in den Aufstiegsspielen und als Folge hätte Queichhambach absteigen müssen. Der VTG berief sich aber auf Karls Aussage vor dem letzten Spieltag und legte Protest ein. Offenbar fundiert, denn nach Rücksprache mit dem Verbandsjuristen entschied der Verbandsausschuss, dass Queichhambach in der Liga bleibt. „Künftig wird es keinen Rückzug vom Rückzug mehr geben“, nannte Karl eine Konsequenz aus der Geschichte. Ein Vertreter des VfB Haßloch verurteilte das Vorgehen der Dürkheimer. Koppenhöfer nahm die Kritik gelassen hin und ließ sie unbeantwortet. Ein weiser Entschluss, denn so war das Thema beendet, ehe sich dadurch eine langatmige und vermutlich wenig zielführende Diskussion hätte entwickeln können. „Mit dem Fair-Play bin ich gar nicht zufrieden“, sagte Karl. Bei einer Sitzung in Edenkoben sei er mit den Worten „da kommt ja der Staffeleiter der Treterliga“ begrüßt worden. Während 53 Gelb-Rote Karten exakt der Zahl des Vorjahres entsprechen, gab es in den anderen beiden Bereichen signifikante Erhöhungen. Die Roten Karten stiegen um rund ein Drittel von 43 auf 58 und die Gelbe Karte zeigten die Schiedsrichter 1125 Mal, nachdem es in der Runde zuvor nur 921 Mal „Gelb“ gegeben hatte. Laut Karl habe es nur ein oder zwei Spieltage geben, an denen kein Akteur vorzeitig den Platz verlassen musste. Mit 74 Gelben, fünf Gelb-Roten und drei Roten Karten belegte Rot-Weiss Seebach in der Fair-Play-Tabelle den siebten Platz. Der SV 1911 hat zwar bessere Zahlen aufzuweisen (71/2/3), ist aber nur Zehnter, weil zweimal unsportliches Zuschauerverhalten bestraft wurde. Erstmals seit der Saison 1988/89 spielt die Bezirksliga wieder mit 18 Vereinen. Das verlangt den Spielern eine Menge ab. Denn zwei der vier zusätzlichen Spieltage werden im August abgewickelt, der wegen anstehender Pokalspiele und als Haupturlaubszeit der schwierigste Monat für die Klubs werden dürfte. Training wird da angesichts permanenter englischer Wochen kaum möglich sein. Dazu spielt die Bezirksliga im Dezember eine Woche länger als andere und beginnt schon Ende Februar mit der Rückserie. Das Derby zwischen Rot-Weiss und SV 1911 im Meisterwasental wurde um einen Tag auf Donnerstag, 27. August, 19 Uhr, verlegt. Karl Schlimmer (Klingenmünster), Obmann des Kreises Südpfalz, unterrichtete die Delegierten davon, dass der Schiedsrichteraustausch mit Baden wieder aufgenommen werde. Eine Mitteilung, die von den Delegierten mit gemischten Gefühlen und kritischen Anmerkungen registriert wurde. Badische Referees genießen in der Pfalz keinen guten Ruf. Michael Janzer, Lehrwart des Kreises Alzey/Worms, informierte, dass die Kosten für ein Schiedsrichterteam von 110 auf 120 Euro pro Spiel steigen. Die Vereine haben die Erhöhung mit großer Mehrheit gebilligt. Der Auftakt 1. Spieltag: SV 1911 Bad Dürkheim – Phönix Schifferstadt (Samstag, 1. August, 17.30 Uhr), VfB Haßloch - FG 08 Mutterstadt, 08 Haßloch - SG Steinfeld, FSV Schifferstadt - VfB Iggelheim, TSV Billigheim-Ingenheim - SV Ruchheim, SV Altdorf-Böbingen - SV Südwest Ludwigshafen, VTG Queichhambach - ASV Maxdorf (alle Sonntag, 2. August, 15 Uhr), FV Heiligenstein - RW Seebach (Sonntag, 2. August, 16 Uhr), TuS Schaidt – TSG Jockgrim (Sonntag, 2. August, 18 Uhr). 2. Spieltag: Maxdorf – VfB Haßloch (Samstag, 8. August, 16 Uhr), Queichhambach – Schaidt (Samstag, 8. August, 17 Uhr), Ruchheim - FSV Schifferstadt, Iggelheim - 08 Haßloch, Steinfeld - Bad Dürkheim, Phönix Schifferstadt – Heiligenstein, Mutterstadt – Altdorf-Böbingen, Ludwigshafen – Billigheim-Ingenheim (alle Sonntag, 9. August, 15 Uhr), Jockgrim – Seebach (Sonntag, 9. August, 17 Uhr). (thl)

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