Bad Dürkheim Ingrams 39-Punkte-Show

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BAD DÜRKHEIM. Die Oberliga-Basketballer der SG TV Dürkheim/BI Speyer II überrollen ihre Gegner im Saisonfinale regelrecht. Gegen die TVG Baskets Trier feierten die Kurstädter mit einem 107:82 den achten Sieg in Folge. Damit sicherte sich das Team um Kapitän Philip Karst vorzeitig den vierten Platz. Wichtiger war allerdings die Revanche für das Hinspiel.

Wie Coach Andreas Merk im Gespräch mit der RHEINPFALZ zugab, saß der Frust nach der Niederlage im Hinspiel gegen Trier tief und hielt lange an. In letzter Sekunde ging die Partie damals verloren, mit nur einem Punkt Unterschied. „Es gibt solche Spiele, die wirken nach, die bleiben lange im Hinterkopf. Durch die Niederlage im November sind wir näher an die Abstiegszone gerutscht. Es gab unnötig Unruhe im Team und drumherum. Deshalb waren wir diesmal extra motiviert und der Sieg tat doppelt gut.“ Mit ihrem typischen High-Speed-Basketball knackte die SG TV Dürkheim/BI Speyer II die Trierer Verteidigung spielerisch, obwohl diese bis zu diesem Zeitpunkt die zweitbeste der Liga darstellte. Nur 68 Punkte ließen die TVG Baskets pro Spiel zu, beinahe halb so viele schenkten die Kurstädter den Rheinländern schon im ersten Viertel ein (30:20). Überragend und mal wieder nicht zu stoppen zeigte sich in dieser Phase der Star der SG TVD/BIS II, Jeremy Ingram. Der beste Scorer der Liga erzielte allein im ersten Abschnitt 17 Punkte, 13 davon in Serie, also ohne dass dazwischen ein Mitspieler traf. Am Ende landete der ambitionierte US-Amerikaner bei 39 Punkten, der Titel der „Korbjägerkanone“ ist ihm schon jetzt nicht mehr zu nehmen. Dass Ingram jedoch selbst bei so einem deutlichen Sieg wie dem 107:82 teilweise eigensinnig agiert und die Mitspieler nicht öfter in Szene setzt, stört Trainer Andreas Merk kaum. „Klar, er nimmt wilde Würfe, aber er trifft sie auch. Und als Trier im zweiten Viertel herankam, hat er Verantwortung übernommen. Ich muss ganz klar sagen: Er ist der Garant dafür, dass wir die Klasse halten.“ Ein Garant, der nächste Saison fehlen wird. Die Zeichen stehen ganz klar auf Abschied beim 26-jährigen, der zum Ziel hat, höherklassig zu spielen. Doch neben Ingram punkteten mit Florian und Philip Karst, Huso Ljuca und DJ Woodmore gleich vier weitere SG-Cracks zweistellig. Die Kurstädter stellten die körperlich stärkeren, jedoch deutlich langsameren Trierer vor unlösbare Probleme und man merkte Merk im Anschluss den Stolz an: „Trier hat mit allen Mitteln versucht, sich auf uns einzustellen. Sie haben drei verschiedene Verteidigungstaktiken ausprobiert, keine davon ging aber länger als eine Minute lang gegen uns gut. Wir haben aus allen Lagen getroffen und insgesamt 13 Dreier versenkt.“ Nur im zweiten Viertel ließ Dürkheim/Speyer den Willen, sich in der eigenen Verteidigung zu hundert Prozent reinzuhängen, vermissen. Die Trierer, allen voran Jannis Goldbach (22 Punkte) und Lukas Schulz (18), spazierten zum Teil ungehindert durch den korbnahen Bereich und sorgten dafür, dass die TVG Baskets zur Pause auf 47:41 verkürzen konnten. Wirklich verärgert über die eigene defensive Leistung und die erneut vielen zugelassenen Punkte war Coach Andreas Merk diesmal jedoch nicht. „Wir sind eben das defensiv schwächste Team der Liga. Das ist halt so und das werden wir im letzten Spiel auch nicht mehr ändern. Aber wir können uns diesmal nicht beschweren. Wir stehen dafür, mit viel Tempo und Risiko zu spielen, da ist es schwierig, nur 50 Punkte zuzulassen.“ Mit dem achten Sieg in Serie sichert sich die SG TV Dürkheim/Speyer II vorzeitig den vierten Platz in der Meisterschaftsrunde 2016/2017, der fünftplatzierte TuS Herrensohr kann auf Grund des direkten Vergleiches nicht mehr aufholen. Die TVG Baskets Trier müssen nach der Pleite in der Dürkheimer TVD-Halle weiter um den Klassenerhalt zittern. So spielten sie Eichelmann (3/1 Dreier), Grunenberg (8), Ilg (2), Ingram (39/5), Florian Karst (12/2), Philip Karst (14/1), Ljuca (15/3), Mierzwa (3), Woodmore (11). |ellb

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