Nils erklärt Kaulquappen: Schwimmen im Schwarm

Carla lässt einige Kaulquappen über ihre Hand gleiten.
Carla lässt einige Kaulquappen über ihre Hand gleiten.

Ein Schwarm aus unzähligen Kaulquappen schwimmt durchs Wasser. Das Gewimmel entdeckte die elfjährige Carla aus Freinsheim, als sie mit ihrer Schwester Fiona und der Umweltgruppe „Baumläufer“ unterwegs war.

Kaulquappen nennt man die Larven von Fröschen, Kröten und Unken. Hier entwickelt sich der Nachwuchs von Erdkröten in einem Steinbruch bei Bad Dürkheim. Die Kaulquappen atmen durch Kiemen und haben einen langen Ruderschwanz, mit dem sie sich im Wasser fortbewegen. Erst wenn sie sich zu winzigen Kröten umgewandelt haben, atmen sie durch Lungen und wandern an Land.

Ohne Gewässer wäre es für Amphibien also nicht möglich, sich zu vermehren. Aber wo sind die Kröteneltern? Weit und breit sind keine zu sehen. Das ist völlig normal: Wenn die Erdkröten ihren Laich abgegeben haben, verlassen sie wieder das Wasser.

Nach zwei Wochen etwa einen Zentimeter groß

Die Kaulquappen werden also nicht beschützt. Am Anfang sind sie nur wenige Millimeter groß. Nach zwei Wochen messen sie etwa einen Zentimeter. Die Larven, die Carla beobachtet, haben schon mehr zugelegt. An der Oberseite sind sie samtartig schwarz. So können sie viel Wärme aufnehmen, die für ihre Entwicklung wichtig ist.

Je nach Temperatur dauert es zwei bis vier Monate, bis sich die kleinen Kröten entwickelt haben. Sie sind dann knapp einen Zentimeter groß, müssen also noch tüchtig wachsen. Die Erdkröte ist unsere größte Krötenart, wobei die Weibchen deutlich größer werden als die Männchen: Sie können mehr als zehn Zentimeter messen.

Schwarm täuscht großes Tier vor

Solange man noch sehr klein ist, lauern natürlich besonders viele Gefahren. Kaulquappen werden zum Beispiel von Fischen oder Insektenlarven gefressen. Um sich zu schützen, schwimmt der Nachwuchs im Schwarm: Die Masse an kleinen Körpern soll ein riesiges Tier vortäuschen. Diesen Trick wendet keine andere heimische Amphibienart so stark an.

Außerdem warnen sich die Tierchen, wenn eins von ihnen doch erwischt wird: Dann gibt die verletzte Kaulquappe einen Schreckstoff ab. Das wirkt wie ein Alarmsignal für die Artgenossen, und sie schwimmen schnell davon.

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