Bad Dürkheim „Kinder wollen Attraktionen“

Einen Wasserpark will Plopsa in jedem Fall bauen – auch ohne die Gemeinde.
Einen Wasserpark will Plopsa in jedem Fall bauen – auch ohne die Gemeinde.

Plopsa hat der Gemeinde erneut eine Kooperation beim Bau eines Wasserparks auf dem Gelände des Holiday Parks angeboten. Wesentlicher Unterschied zum ersten Angebot des Parkbetreibers, das 2016 bei einer Einwohnerbefragung abgelehnt worden war: Die Gemeinde müsste in den kommenden 25 Jahren insgesamt 1,9 Millionen Euro weniger zahlen.

Das neue Angebot ist „vom Bauumfang und der Gestaltung des Bades her identisch mit dem Angebot, das bei der Einwohnerbefragung zur Debatte stand. Neu hingegen sind die jährlichen Kosten, die nun auf die Gemeinde zukommen würden“, teilt Bürgermeister Lothar Lorch (CDU) auf Anfrage der RHEINPFALZ mit. Steve Van den Kerkhof, Geschäftsführer der Plopsa-Gruppe, und Bernd Beitz, Verwaltungsleiter des Holiday Parks, bestätigen dies in einem Gespräch mit der RHEINPFALZ. Pläne für ein gemeinsames Bad des Holiday Parks und der Gemeinde gab es schon vor Jahren, als die Familie Schneider noch Besitzer des Freizeitparks war. Die Initiative war vom damaligen Haßlocher Bürgermeister und jetzigen Dürkheimer Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) ausgegangen. Ihlenfeld sei es auch gewesen, der die Plopsa-Gruppe, die 2010 den Holiday Park gekauft hat, auf die Idee gebracht habe, sich mit dem Geschäftsfeld Wasserpark zu befassen, sagt Van den Kerkhof. 2016 hatte Plopsa der Gemeinde eine Kooperation für den Bau eines Wasserparks angeboten. Das Angebot sah vor, dass die Gemeinde über einen Zeitraum von 25 Jahren pro Jahr rund 676.000 Euro an Plopsa zahlen sollte. Danach hätte die Gemeinde laut Plopsa jährlich etwa 104.000 Euro bekommen. Voraussetzung waren 40.000 Besucher aus Haßloch. Wären es weniger gewesen , hätte sich in den ersten 25 Jahren der Kostenanteil der Gemeinde erhöht, auf bis zu 900.000 Euro pro Jahr. Die Haßlocher lehnten damals bei einer Einwohnerbefragung ab, nur 4,64 Prozent votierten für den Wasserpark. Das neue Plopsa-Angebot sieht für die ersten 25 Jahre nach dem Bau des Wasserparks eine jährliche Kostenbeteiligung der Gemeinde von 600.000 Euro vor. Plopsa werde in Belgien drei Wasserparks bauen, deshalb könne man nun anders kalkulieren, sagt Beitz. Plopsa habe Haßloch aus Fairness-Gründen erneut eine Kooperation angeboten, so Van den Kerkhof. Er könne nicht verstehen, dass das erste Angebot abgelehnt wurde. Die Gemeinde mache beim Badepark jährlich zwischen bis zu 1,5 Millionen Euro Verlust und müsse zusätzlich investieren. Eine Kooperation sei für die Gemeinde finanziell weitaus günstiger. Angesichts dessen sei die Ablehnung eine „dumme Entscheidung“, sagt Van den Kerkhof. Plopsa werde unmittelbar nach der für 2018 vorgesehenen Fertigstellung des Indoor-Parks einen Wasserpark bauen. Die Gemeinde habe nun 18 bis 24 Monate Zeit, sich zu entscheiden, ob sie sich beteiligen wird. Wenn die Gemeinde nicht mitmacht, werde der Wasserpark ein reines Spaßbad ohne Sportschwimmbecken und Sportbecken für Kinderschwimmen. Für Haßlocher gebe es einen ermäßigten Eintrittspreis, kündigt Plopsa an. Beitz und Van den Kerkhof sind überzeugt, dass der Wasserpark eine massive Konkurrenz für den Badepark wird, auch wenn dieser erweitert oder modernisiert wird. „Ich weiß, was Kinder wollen“, nämlich Attraktionen wie Erlebnisrutschen, sagt Van den Kerkhof.

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