Bad Dürkheim Klohr fällt mit Knorpelschaden aus

Kann er Alexander Klohr ersetzen? Neuzugang Patrick Bruch (links) beim Kopfballspiel mit Mirco Rau. Trainer Michael Acker schaut
Kann er Alexander Klohr ersetzen? Neuzugang Patrick Bruch (links) beim Kopfballspiel mit Mirco Rau. Trainer Michael Acker schaut zu.

«WACHENHEIM.» Mit der besten Runde seit vielen Jahren, der Vizemeisterschaft und gutem Umschaltspiel hat der TuS Wachenheim in der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt vergangene Runde überzeugt. Er hat damit aber auch die Latte für diese Spielzeit hochgelegt.

Es gibt den Spruch vom Fluch der guten Tat. Auf den Fußball bezogen heißt dies, dass die Erwartungen automatisch steigen, wenn eine Mannschaft im Jahr davor eine gute Platzierung erreicht hat. Das gilt auch für die Wachenheimer. Doch Trainer Michael Acker ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass es so einfach nicht ist. Erfolg auf Knopfdruck, das geht nicht, ist im Gegenteil sogar völlig utopisch. „Es wäre der größte Fehler, zu sagen, dass wir nach einem zweiten Platz jetzt wieder Erster oder Zweiter werden müssen“, sagt der Coach. Er gibt zu bedenken, dass der TuS in der zurückliegenden Spielzeit in etlichen Partien nur mit einem Tor Differenz gewonnen hat und mitunter auch das Quäntchen Glück in Anspruch nehmen musste. Acker ist sich darüber im Klaren, dass sein Team von den Gegnern mit ganz anderen Augen wahrgenommen wird als in der Saison 2017/18. „Deshalb müssen wir schnell wieder zu einer Einheit werden und sehen, dass die Automatismen ähnlich wie vor einem Jahr greifen“, fordert der Übungsleiter. Er stellt sich darauf ein, dass künftig der eine oder andere Gegner die Wachenheimer das Spiel machen lässt. Das ist nicht nach dem Geschmack des Trainers oder der Mannschaft, die lieber schnell umschaltet und ihre Qualitäten im Konterspiel hat. Dennoch wird Acker sein Team darauf vorbereiten. „Es wird ein Schwerpunkt im Training sein, zu lernen, wie wir uns verhalten, wenn wir mehr Ballbesitz haben“, erklärt der Coach. Positiv ist, dass die Mannschaft nahezu unverändert bleibt. Keiner ist gegangen, allerdings fällt Stoßstürmer Alexander Klohr wegen eines Knorpelschadens lange aus. Ein herber Verlust. Diese Verletzung hat er sich im ersten Aufstiegsspiel gegen die SG Edesheim/Roschbach zugezogen. „Er ist operiert worden, sodass ich vorerst nicht mit ihm planen kann. Außerdem muss er auf seinen Beruf Rücksicht nehmen“, äußert sich Acker. Die gute Nachricht: Klohr geht dem Klub nicht verloren, sondern wird Trainer der A-Junioren, die in der Kreisliga spielen. Quasi sein Ersatzmann ist Patrick Bruch, obwohl der laut Auskunft des Trainers ein anderer Spielertyp ist. „Patrick ist ein schneller, robuster Stürmer mit einem guten rechten Fuß, aber kein Zielspieler wie Alexander“, verdeutlicht Acker. Klohr habe den Ball behaupten und ablegen können, dafür ist Bruch im Abschluss stark. Für den ASV Fußgönheim II, den Tabellensiebten der B-Klasse Rhein-Pfalz Süd, erzielte der 27 Jahre alte Torjäger beachtliche 22 Treffer. Zunächst stand im Raum, dass Bruch seinem bisherigen Trainer Jascha Prinz, der ihn bereits beim ASV Birkenheide unter seinen Fittichen hatte, nach Sausenheim folgt. Doch letztlich entschied sich der Angreifer für Wachenheim. Das war für Francois Gördes keine Frage. Der frühere Offensivallrounder des TuS verbrachte ein Jahr in Australien und ist jetzt wieder zurückgekehrt. Er wird den Kader zumindest verbreitern. Ebenso wie Philipp Hrubasic. Der war einst Abwehrspieler bei den Wachenheimern, war aber oft verletzt. „Um künftigen Blessuren aus dem Weg zu gehen, hatte er mit dem Fußball aufgehört, stellt sich jetzt aber als Reservetorhüter zur Verfügung, falls Patrick Stephan mal ausfällt“, erläutert der Coach. Apropos Stephan. Der Schlussmann bleibt Kapitän. „Er ist nicht nur ein überragender Torwart, sondern auch ein Vorbild an Trainingsfleiß und Eifer“, betont Acker. Der Wachenheimer Übungsleiter, der am liebsten im 4-2-3-1-System antreten lässt, fordert mehr taktische Flexibilität ein. Mal mit zwei Spitzen agieren, mal mit einer und zwei Offensivkräften in den Halbräumen dahinter – Acker will das abhängig vom Gegner entscheiden. Enorm wichtig sei der Start und der bereitet dem Trainer Kummer. „Ein Auswärtsspiel bei einem Aufsteiger ist immer undankbar. Dazu ist es noch ein Derby“, spielt er auf das Auftaktduell bei der SG Forst/Ruppertsberg an. Sein Favorit ist der FSV Schifferstadt II. Und das Saisonziel des TuS? Acker überlegt lange. „Unter die ersten Fünf.“ Ist das alles? „Naja, Tuchfühlung zu Rang eins oder zwei sollten wir schon haben.“ TuS Wachenheim in Kürze •Neuzugänge: Patrick Bruch (ASV Fußgönheim II), Francoise Gördes, Philipp Hrubasic (beide reaktiviert) •Abgänge: keiner •RHEINPFALZ-Tipp: Wachenheim hat Blut geleckt und wird von der vergangenen Runde profitieren. Limburgerhof und Schifferstadt II gelten als Favoriten, andere Teams sind schwächer geworden. Deshalb: Der TuS wird Dritter.

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