BAd Dürkheim Mit Windschutz und Heizpilz durch den Corona-Winter – wenn es die Lage zulässt

Heizpilze sind in Bad Dürkheim nun doch zugelassen.
Heizpilze sind in Bad Dürkheim nun doch zugelassen.

Auch auf den Weihnachtsmarkt müssen Dürkheimer Gastronomen in diesem Jahr verzichten. Wie sie trotzdem über den Corona-Winter kommen können, darüber hat sich der Dürkheimer Stadtrat am Dienstagabend Gedanken gemacht. Nun werden plötzlich doch gasbetriebene Heizpilze erlaubt.

In diesen bewegten Corona-Zeiten ist oft von der „dynamischen Lage“ die Rede. Will heißen: Alles ändert sich ständig. Der Dürkheimer Advent wird nun nicht stattfinden. Obwohl die Stadt vor einigen Wochen noch recht optimistisch war. Die aktuellen Coronazahlen aber ließen ein solches Fest nicht zu, sagte Bürgermeister Christoph Glogger (SPD).

Und auch, was nun am Dienstag beschlossen wurde, wurde von der Aktualität bald wieder überholt. Wurden doch am Mittwoch in Berlin weitere Coronamaßnahmen beschlossen– mit harten Folgen für die Gastronomie.

Das einmal ausgeklammert, plant die Stadt nun das Aufstellen und Installieren von Windschutzscheiben vor den Restaurants in der Innenstadt. Diese sollen in Kombination mit Schirmen einen gewissen Kälteschutz liefern. Das soll den Gasstronomen die Möglichkeit bieten, ihre Gäste weiter im Freien bewirten zu können, wo sich viele derzeit sicherer fühlen als in Innenräumen. Falls wie erhofft die nun verkündeten Regelungen Ende November wieder gelockert werden können. Zelte können in der Innenstadt nicht zugelassen werden, erklärte Tourismus-Chef Marcus Brill im Stadtrat. Rettungswege müssten frei bleiben. Feste Zelte seien dort möglich, wo Platz sei. Etwa beim Cafe Pompöös.

Die Stadt will laut Brill – so der Sachstand am Dienstag – einheitliche Windschutze organisieren, die in der Innenstadt fest installiert werden, aber wieder abbaubar sind. Diese sollen nur auf den Flächen zugelassen werden, die die Gastronomen auch in Nicht-Corona-Zeiten bespielen dürfen. Die zusätzlichen Corona-Flächen dürfen weiter genutzt werden, aber ohne Windschutz. Wie es nach der Pandemie weitergeht, ist noch offen, deshalb strebt die Stadt eine Anschaffung der Scheiben auf Mietbasis an. Diese Vorgehensweise entwickelte sich im Laufe der Stadtratsdebatte. Wenn die Gastronomen die Wände wollen, werden sie für die Kosten selbst aufkommen müssen.

Gaspilze werden nun doch zugelassen. Petra Dick-Walther (FDP) hatte vorgeschlagen, in diesem „anstrengenden Jahr“ eine Ausnahme zu machen. Letztlich setzte sich diese Meinung durch. Brill hatte vorher entgegnet, die Lagerung sei ein Problem bei den Gaspilzen. Viele Restaurants hätten nicht genügend Kapazitäten. Glogger sagte, den Gastronomen sei bereits mitgeteilt worden, dass Infrarotstrahler, nicht aber Gaspilze zugelassen seien. „Kein einziger ist auf uns zugekommen, und wollte einen Gaspilz.“ „Gas passt nicht zu uns“, sagte Horst Bäuml (Grüne) zum Thema. Die Stadt gehe schon weit auf Gastronomen zu. Thomas Giel (Grüne) sagte, das Mindeste sei, dass die Gastronomen die Emissionen kompensieren.

Auf klassische Weihnachtsmarktelemente wie Buden wolle man bewusst verzichten, sagte Glogger auf eine Anfrage von Monika Maleri (Grüne). Sie hatte Stände für Mittagessen in der Weihnachtszeit angeregt. Weitere Anregungen der Ratsmitglieder wolle man berücksichtigen. Die Marketingabteilung werde ein Paket zusammenstellen, so Glogger. Markus Wolf (CDU) hatte vorgeschlagen, das Werbebudget für den Weihnachtsmarkt für die Innenstadtwerbung einzusetzen. Christine Michler (CDU) brachte eine Gutschein-Aktion ins Gespräch. Gebührenfreies Parken am Wochenende brachte Jochen Schmitt (FWG) ins Spiel. Elke Spaeth (Grüne) regte an, das auf Bustickets oder einen Fahrservice auszuweiten. Dekoriert und beleuchtet wird die Innenstadt laut Brill wie gewohnt. Es werde einen Wunschbaum geben und eine Krippe.

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