Bad Dürkheim Mitsingen und Mitklatschen

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„Folk-Rock goes Pfalz“ hieß es beim Konzert der siebenköpfigen Band Palatine Roots am Ostersonntagabend, das die Zuhörer im Gewölbekeller vom Bad Dürkheimer Tanzhaus La Danza in helle Begeisterung versetzte.

Schon die Anzahl der Mikrofonständer und die umfangreiche Instrumentenansammlung auf der Bühne ließ Beachtliches für den Abend erwarten. Palatine Roots haben ihr abwechslungsreiches Repertoire ganz auf gecoverte Folk-Rock Songs abgestimmt und greifen Titel bekannter Interpreten auf, angefangen von den 1970er-Jahren bis heute. Zum Anwärmen wählten die Band den Song „Calm after the Storm“, den niederländischer Beitrag zum Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen des niederländischen Duos The Common Linnets. Mit „Old Man“ von Neil Young wurde der erste Klassiker des Abends präsentiert. Bei dem Song „Horse with No Name“ sangen dann alle mit. Anja Richter und Marike Senft übernahmen den mehrstimmigen Gesang zusammen mit Marikes Bruder Max, der dazu noch Gitarre spielte. Multiinstrumentalist Felix Kern war je nach Bedarf mit Banjo, Mandoline, Ukulele, Mundharmonika oder Gitarre im Einsatz. Die Band komplettierten Hans-Jürgen Helbig als Leadgitarrist, Florian Danner am Bass und Steffen Engelmann am Schlagzeug. Auch wenn diese vier sich bescheiden im Hintergrund hielten, sorgten sie für den perfekten Sound bei den gecoverten Songs. Für den mitreißenden Kontakt zum Publikum während des Konzerts war Marike Senft zuständig, die die Zuhörer immer wieder zum Mitsingen und -klatschen aufforderte. Die Stimmung stieg beständig, besonders wenn so schwungvolle Titel wie „Little talks“ und „Ho Hey“ angesagt waren. Ruhige Balladen sorgten für einen Ausgleich, doch waren sie im hinteren Teil des Gewölbekellers nicht immer gut zu hören, weil er schwierig zu beschallen ist. Dagegen spielte die Band im zweiten Teil des Abends mit zunehmend rockigeren Titeln an und siegte. Beim Cowboysong „Ghostriders“ dröhnte das Yippie-ya-yeah so laut durch den Raum, dass man meinte, die Pferde galoppieren zu hören. Die Stimmung stieg weiter, auch dank der treibenden Beats in Titeln wie „Jolene“, dem jetzt wieder neu aufgelegten Dolly Parton-Hit, und „Something In The Water“ der neuseeländischen Pop- und Folksängerin und Songwriterin Brooke Fraser. Bei „Wake me Up“ hieß es auf Marike Senfts Kommando „Aufstehen“, um in den vollen Genuss des Titels zu kommen. Felix Kern lieferte dazu ein Solo auf der Mandoline und die beiden Frontfrauen bliesen kräftig in ihre Kazoos bis zum furiosen Schluss. Natürlich ging das Konzert nicht ohne Zugaben zu Ende. Als „Rausschmeißer“ diente unter anderem das traditionelle Shanty „What Shall We Do with the Drunken Sailor“, das sich in einen immer wilder werdenden Rhythmus hineinsteigerte. Die gelungene Song-Auswahl begeisterte die Zuhörer an diesem Abend immer wieder und zeigte den Palatine Roots, dass sie sich einen Platz in der lokalen Bandszene gesichert haben.

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