Bad Dürkheim Naturschützer: Welche Rolle spielte die Pollichia in der Nazi-Zeit?

Auch mithilfe eigener Dokumente hat die Pollichia ihre Geschichte aufarbeiten lassen. Der beauftragte Historiker Benjamin Pfanne
Auch mithilfe eigener Dokumente hat die Pollichia ihre Geschichte aufarbeiten lassen. Der beauftragte Historiker Benjamin Pfannes hat außerdem externes Archivmaterial gesichtet.

Wie hat sich die Pollichia in Zeiten des Nationalsozialismus positioniert? Dieses Kapitel in der Vergangenheit des mehr als 180 Jahre alten Naturschutzvereins hat Historiker Benjamin Pfannes im Auftrag des Vorstands beleuchtet. Seine Ergebnisse dürften für Diskussionsstoff sorgen.

Die Pollichia ist nach der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung der zweitgrößte naturforschende Verein im deutschsprachigen Raum. „Bei uns im Verein herrschte eine gewisse Neugierde bezüglich dieses Kapitels in unserer Geschichte“, erklärt Vorsitzender Michael Ochse den Impuls für die Untersuchung. Für ihn hat die Auseinandersetzung mit der Geschichte auch eine aktuelle Dimension: Die Themen Heimat und Naturschutz würden heutzutage häufig von rechten Gruppierungen besetzt – eine Entwicklung, die Ochse Sorgen bereitet. „Wir als Naturschützer stehen für Demokratie und Menschenrechte“, betont er – und damit gegen jede Gruppe, die diese in Gefahr brächten.

In das System integriert

Der junge Wissenschaftler Benjamin Pfannes durchforstete für die etwa 50 Seiten starke Untersuchung sowohl die Dokumente der Pollichia und der mit ihr verbundenen Museumsgesellschaft in Bad Dürkheim und Neustadt als auch Archive in Speyer, München und Berlin. Er kommt zu dem Schluss, dass Naturschutzverbände wie die Pollichia kein Problem damit hatten, sich in das neue System des Nationalsozialismus einzufügen.

Welche weiteren Erkenntnisse er gewonnen hat und wie der Verein darauf reagiert, steht in unserem ausführlichen Bericht.

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