Bad Dürkheim Ohne Tempo und Aggressivität

Obenauf: Gästespieler Marco Schwarz auf dem Rücken von Wachenheims Robert De Vel, der am Ende noch per Foulelfmeter auf 1:2 verk
Obenauf: Gästespieler Marco Schwarz auf dem Rücken von Wachenheims Robert De Vel, der am Ende noch per Foulelfmeter auf 1:2 verkürzte.

«WACHENHEIM». Der TuS Wachenheim hat sein erstes Aufstiegsspiel zur Fußball-A-Klasse Rhein-Mittelhaardt gegen die SG Edesheim/ Roschbach auf eigenem Platz 1:2 (0:2) verloren. Entschieden ist noch nichts, allerdings muss der TuS das Rückspiel am Sonntag gewinnen, um eine dritte Partie zu erreichen.

Vielleicht war es die große Bedeutung des Spiels, vielleicht die Nervenbelastung für die überwiegend jungen Akteure, vielleicht die ungewohnt imposante Zuschauerkulisse – vermutlich von allem etwas. Jedenfalls agierten die Gastgeber im ersten Abschnitt wie gelähmt. „Das war die pure Angst“, sagte Trainer Michael Acker, der in der Pause ordentlich Dampf abließ und früh auf den Platz zurückkehrte. So sah es auch Kapitän Patrick Stephan: „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht zu unserem Spiel gefunden und zu viel Respekt gehabt.“ Den Aktionen des TuS fehlten Tempo und Aggressivität, vieles wirkte zufällig, behäbig, bieder. Ackers Idee, SG-Spieletrainer Alexander Wiemers von Felix Gabel abschirmen zu lassen, wenn sich der Dreh- und Angelpunkt der Südpfälzer ins Mittelfeld zurückfallen lässt, ging nicht auf. Wiemers bewegte sich geschickt zwischen den Reihen und entzog sich der Bewachung. Er leitete die erste Chance ein, doch nach seinem Querpass traf Philipp Herrbruck nur den Innenpfosten (13.). Die nächste Möglichkeit führte zum 0:1. Eine Flanke von Sven Lützenberger köpfte Alexander Kaehn ins Netz (25.). Lützenberger war auch Vorbereiter der nächsten Möglichkeit, doch Wiemers lupfte den Ball einen Tick zu lässig über das Tor (33.). Das ganze Dilemma der Wachenheimer lässt sich an einer Szene festmachen: Tolle Umschaltaktion von Stephan mit einem weiten Abschlag auf Gerrit Rohr. Der wird im Eins-gegen-Eins abgedrängt, als er den Ball auf Strafraumhöhe unter Kontrolle hat, sieht er sich vier Gegenspielern gegenüber – von seinen Kollegen ist keiner nachgerückt. In der Nachspielzeit verwandelte Wiemers einen 20-Meter-Freistoß traumhaft zum 2:0 (45.+4). In der zweiten Halbzeit kam der TuS etwas besser zur Geltung, was aber auch daran lag, dass die Gäste den Vorsprung nur noch verwalteten „und Nadelstiche gesetzt haben“, wie Stephan zutreffend anmerkte. Der Torwart verhinderte gegen Herrbruck (51.) und Simon Böllinger (78.) einen höheren Rückstand. „In der Pause habe ich taktisch umgestellt, wir haben das Risiko erhöht“, erklärte Acker. Das führte zu zwei Chancen für den beweglichen Rohr, der frischen Wind entfachte. Aber sowohl nach Vorarbeit von Simon Schubert und Kai Reffert (63.) als auch nach einem Abwehrfehler der SG (82.) scheiterte er an SG-Torhüter Patrick Eichhorn. Doch unter dem Strich schien den Gastgebern der Glaube an eine Wende zu fehlen. Es gab auch niemanden, der die Kameraden mitgerissen hätte. Als der souveräne Schiedsrichter Alexander Seiberth in der Nachspielzeit nach einem Foul an Robert De Vel zurecht auf Elfmeter entschied, verkürzte Devel per Flachschuss (90.+1). Doch der Treffer fiel zu spät. So spielten sie TuS Wachenheim: Stephan - Stoppioni (72. Schroth), Peter, Anton, Reffert - Gabel, Rau - Schubert, Devel, Münch (80. Steiniger) - Klohr (18. Rohr) Tore: 0:1 Kaehn (25.), 1:1 Wiemers (45.+4), 1:2 De Vel (90.+1, Foulelfmeter) - Beste Spieler: Stephan, Rohr - Wiemers, Kaehn, Lützenberger, Riebel - Zuschauer: 450 - Schiedsrichter: Seiberth (Zweibrücken).

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