Bad Dürkheim Pokal als Experimentierzone

Sven Lerzer (rechts) und die HSG Eckbachtal gehen heute als leichter Favorit in das Pokalspiel in der Westpfalz.
Sven Lerzer (rechts) und die HSG Eckbachtal gehen heute als leichter Favorit in das Pokalspiel in der Westpfalz.

«Dirmstein.» Mit einem Auswärtsspiel bei Pfalzliga-Spitzenreiter TuS Kaiserslautern-Dansenberg II starten die Handballer der HSG Eckbachtal am Samstag (19 Uhr, Sporthalle Kaiserslautern-Dansenberg) in den Pfalzpokal. HSG-Trainer Thorsten Koch sieht sein Team als Oberligisten leicht favorisiert.

Koch ist früh im neuen Jahr nicht gut gelaunt. Mit dem bisherigen sportlichen Abschneiden in der Oberliga ist der Coach des Aufsteigers zufrieden. Nein, seine Spieler haben sich den Unmut zugezogen, weil einige offenbar das private Trainingsprogramm zwischen den Jahren nicht so durchgezogen haben, wie vereinbart. Ein Platz im HSG-Kader ist schon fix vergeben. Nisse Nehrdich wird laut Koch bei den Aktiven debütieren. Der Nachwuchsspieler wurde im Dezember 17 Jahre alt und kann nun per Doppelspielrecht sowohl in der A-Jugend als auch bei den Aktiven auflaufen. Koch hält große Stücke auf Nehrdich, der im linken Rückraum spielt. Der Coach garantiert: „Nisse wird Minuten bekommen. Ich will ihn fest in die Mannschaft einbauen.“ Auch Timo Kluzik (Linksaußen) fährt mit in die Barbarossa-Stadt und soll dem Team mit seiner Unbekümmertheit helfen. Ausfallen werden Abwehrorganisator Carsten Wenzel (Erkältung) und Kapitän Michael Betz (Fersenverletzung). Koch sieht die „Gekkos“ dennoch als leichten Favoriten bei der Zweiten Mannschaft des Drittligisten. Der TuS sei die Überraschung der Pfalzliga, „in den vergangenen beiden Spielzeiten ging’s um den Klassenverbleib. Jetzt wurde das Team verjüngt und ist Spitzenreiter.“ Achten müsse seine Abwehr auf Patrick Schulze. „Der hat gegen uns schon mal das Spiel seines Lebens gemacht“, erinnert sich Koch. Aktuell ist der Dansenberger mit 69 Toren bester Werfer seines Teams in der Pfalzliga. Ob Schulze spielen wird, ist fraglich. „Er kommt am Samstag aus dem Urlaub zurück. Wenn er rechtzeitig da ist, spielt er. Wenn nicht, müssen andere in die Bresche springen“, sagt TuS-Coach Sebastian Wächter. Er baut auf den Teamgeist seiner Truppe. Das Durchschnittsalter liege bei etwas unter 21 Jahren. Das Heimspiel gegen die HSG sei ein guter Gradmesser, sagt Wächter. „Vielleicht können wir mit dem Heimvorteil den Oberligisten ärgern.“ Bei den „Gekkos“ liegt der Fokus auf dem Verbleib in der Oberliga. „Wir fahren aber nicht hin, um einfach den Tag rumzubringen. Wir werden nicht abschenken“, verspricht Koch. Was auch daran liegt, dass die HSG zuletzt im Pokal eine gute Rolle gespielt hat. „2017 haben wir in Haßloch den TuS Dansenberg im Finale geschlagen, im vergangenen Jahr das Finale zu Hause vor 300 Zuschauern, das war super“, schwärmt Koch. Allerdings macht er klar: „Die erste Sieben wird nicht 60 Minuten lang durchspielen.“ Heißt: Es wird gewechselt und was ausprobiert. In der Abwehr sollen die 6-0- und die 3-2-1-Formation gespielt werden. Eigentlich habe er bei Freundschaftsspielen experimentieren wollen. „Jetzt ist es ein Pflichtspiel. Besser geht’s nicht als Vorbereitung“, sagt Koch. Im nächsten Punktspiel am 13. Januar geht’s zu Hause gegen die HSG Völklingen, einen direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenverbleib. Den Auswärtsfluch hat die HSG Eckbachtal vor Weihnachten mit dem 29:28-Erfolg bei der TSG Friesenheim II gebannt. Und: Im Pokal wird nicht mit Harz gespielt. Auch das kommt den „Gekkos“ entgegen.

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