Bad Dürkheim Pomadig gespielt

Bad Dürkheim (thl). Fußball-Bezirksligist SV 1911 Bad Dürkheim hat sein erstes Saisonspiel gegen den Titelfavoriten Phönix Schifferstadt 0:2 (0:1) verloren. Die Leistung der von Trainer Jens Andrä gut vorbereiteten Mannschaft lässt allerdings hoffen. Der SV 1911 machte es den Schifferstadtern sehr schwer.

Wenn ein Abstiegskandidat auf ein Team trifft, für das nichts anderes zählt als der Aufstieg, dann geht es in der Regel nur um die Höhe des Ergebnisses. Doch es kam anders, weil die Gastgeber mit einer erstklassigen Einstellung, guter Raumaufteilung und großer Disziplin nicht in die Rolle des Opferlamms schlüpften. Dabei begann die Partie wie erwartet. Phönix hatte deutlich mehr Ballbesitz und ging früh in Führung. Eine Flanke von Kevin Selzer köpfte Osman Boyraz ins Netz (3.). „Ihr seid zu zweit“, kritisierte SV-Trainer Andrä das Abwehrverhalten von Simon Fabian und Rajmond Lapp, die den Torschützen nicht störten. In der Folge stellten sich die Platzherren aber gut auf den vermeintlich übermächtige Gegner ein. Den Dürkheimern war kein Weg zu weit, sie halfen sich gegenseitig und ließen den Gästen keine Lücke. Dem SV 1911 kam zugute, dass Phönix viel zu statisch und ideenlos agierte, ohne Tempo und pomadig spielte. „Das war Dienst nach Vorschrift“, grollte der spielende Co-Trainer Sascha Weindel, der Coach Marc Lautenschläger vertrat. Weindel war einer der wenigen, die Leistung brachten. Auf der anderen Seite war der überzeugende Sinan Weber ein ständiger Unruheherd. Fast wäre kurz vor der Pause noch der Ausgleich gefallen, doch der Vorstoß des flinken Mustafa Odak, der einige gute Pässe spielte, wurde im letzten Moment gestoppt. Auch im zweiten Abschnitt fand der Favorit kein Mittel, die Dürkheimer unter Druck zu setzen. Der SV 1911, bei dem Abdullah Cosgun die Doppelsechs häufig zu einer Dreierreihe ergänzte, geriet so gut wie nie in Unterzahl. Hinzu kam, dass die Innenverteidigung mit Simon Fabian und dem zweikampfstarken Eren Yildirem nichts anbrennen ließ. „Wir haben Phönix in Schach gehalten und kaum Chancen zugelassen“, analysierte Andrä. Genau genommen hatte der Gast nur zwei Möglichkeiten, die beide zu Toren führten. Das 0:2 entstand aus einer unübersichtlichen Situation, als Daniel Keppeler der Ball eher zufällig vor die Füße fiel (66.). In der Schlussphase kamen die Dürkheimer zu zwei guten Gelegenheiten. Zunächst verfehlte der Kopfball von Fabian nach Odaks Freistoß knapp das Tor (76.), dann strich ein Distanzschuss Fabians am Kasten vorbei (90.+1). „Nach der mäßigen Vorbereitung findet sich die Mannschaft und spielt sich ein“, sagte Andrä. So spielten sie SV 1911 Bad Dürkheim: Beenken – Lapp, Simon Fabian, Yildirem, Bayer (60. Henel/73. Kadir Mizrak) – Przyklenk, Odak – Harz (87. Mehmet Mizrak), Cosgun, Karaoglu – Weber Tore: 0:1 Boyraz (3.), 0:2 Keppeler (66.) – Gelbe Karte: Simon Fabian – Beste Spieler: Weber, Yildirem, Odak, S. Fabian – Zuschauer: 120 – Schiedsrichter: Schurer.

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