Bad Dürkheim Same procedure as every year, James

«BAD DÜRKHEIM.» SV Rot-Weiss Seebach II überwintert in der B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Nord auf dem siebten Tabellenplatz. Die glänzende Form aus dem August und September konnte das Team nicht halten und fiel im zweiten Teil der Hinserie merklich ab. Unter dem Strich ist die Runde bisher dennoch in Ordnung.

Sieben Siege, drei Unentschieden und sechs Niederlagen stehen zu Buche. Das ist für die Seebacher normal. Das Team scheint den Platz im Mittelfeld gepachtet zu haben. Seit dem Aufstieg 2012 verkörpern die Rot-Weissen Mittelmaß, wobei dieser Begriff eher negativ besetzt ist, was der Mannschaft nicht gerecht wird. Im Fokus steht in Seebach die Entwicklung der jungen Spieler. Viel eher trifft auf den Klub daher der Spruch von Miss Sophie im legendären Sketch „Dinner for one“ zu: The same procedure as every year, James. Verkürzt: „So wie in jedem Jahr“. Und so konnte die RHEINPFALZ vor der Saison mit dem Tipp „zwischen Platz sechs und acht“ gar nichts verkehrt machen. Um bei Miss Sophie zu bleiben: Den „James“ gibt heuer der neue Spielertrainer Sven Borgwardt, ein Eigengewächs. An seiner ersten Trainerstelle fasste der 26-Jährige schnell Fuß, obwohl die Liga erneut einen anderen Zuschnitt bekam. „In der neu eingeteilten Klasse, die stark besetzt ist und in der jeder jeden schlagen kann, sind wir sehr gut gestartet“, blendet der langjährige Betreuer Stefan Brodhag zurück. Aus den ersten sechs Spielen ohne Niederlage verbuchten die Seebacher fünf Siege und ein Unentschieden. „Die Tabellenführung über den Wurstmarkt haben wir gerne mitgenommen und genossen“, spielt Brodhag auf einen in Dürkheim wichtigen Aspekt an. Es sei allerdings jedem klar gewesen, dass wieder andere Zeiten kommen werden. Eine Woche später setzte es bei der eher unterdurchschnittlichen TSG Deidesheim II eine deftige 0:4-Niederlage, bei der das Team ein anderes Gesicht zeigte. Mit zwei Gelb-Roten Karten trug Rot-Weiss selbst zu der Packung bei. Es blieben die beiden einzigen Feldverweise, womit Seebach in der Fair-Play-Tabelle den dritten Rang einnimmt. Von den folgenden vier Partien verlor die Mannschaft drei und hatte damit ihren Platz in der Spitzengruppe eingebüßt. Manchmal fehlte nicht viel, wie etwa gegen TuRa Otterstadt. „Da hat die Leistung gestimmt, aber ein erfahrener und abgezockter Gegner hat die Hoffnung auf einen Punktgewinn zunichte gemacht“, sagt der Betreuer. Bis zur Winterpause feierten die Seebacher nur noch zwei Pflichtsiege gegen den Tabellenvorletzten TSV Königsbach II und Schlusslicht VfB Iggelheim II. Ansonsten gab es mehr Tiefen, wie etwa beim TuS Altrip, wo die Rot-Weissen eine 2:0-Halbzeitführung verspielten und noch 2:3 verloren. „Da hat die komplette Mannschaft versagt, und uns war klar, dass es Zeit für die Winterpause ist“, verdeutlichte Brodhag. Generell sind die Verantwortlichen mit der Entwicklung der zweiten Mannschaft sehr zu zufrieden. Spielerisch und im Auftreten hätten junge Spieler große Fortschritte gemacht. Zum Beispiel das aus der A-Jugend aufgerückte Eigengewächs Jan Fischer, der sich auf Anhieb zurechtgefunden hat. Brodhag prophezeit, dass der Klub an diesem Talent noch viel Freude haben wird. Muhammet Ceylan war lange krankheitsbedingt ausgefallen, soll aber zur Rückrunde wieder mitmischen. Von Anfang an eingeschlagen habe der auf vielen Positionen einsetzbare Rückkehrer Marco Parisi. Einen Riesenschritt nach vorne habe Lasse Peper gemacht. Zu der spielerischen Komponente kommen jetzt auch Führungsqualität und mannschaftsdienliches Verhalten. Ausdruck findet diese Entwicklung darin, dass Peper neben Oliver Kotas Kapitän ist. „Die Entwicklung und der Platz auf der linken Seite der RHEINPFALZ-Tabelle stellen uns zufrieden“, resümiert Brodhag. Auf einen Mittelfeldplatz auch am Ende der Saison tippen zu wollen, würde Buchmachern vermutlich nur ein müdes Lächeln entlocken.

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