Bad Dürkheim Seitenwechsel: Als Spitzenreiter zum Wurstmarkt

Beim TuS Wachenheim (Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Nord) läuft es richtig rund. Noch keine Niederlage, zehn Punkte aus vier Partien – eine prächtige Bilanz, obwohl das Auftaktprogramm mit Spielen bei TuRa Otterstadt und der SG Dannstadt/Rödersheim alles andere als leicht war. Gründe dafür sind unter anderem ein großer Kader und eine hohe Trainingsbeteiligung. Das ruft in der Regel aber auch Unzufriedenheit bei denen hervor, die auf der Bank schmoren. Trainer Michael Acker weiß, dass der Erfolg hilfreich ist. „Wenn es läuft, kann man auch an Heiligabend um 16 Uhr ein Training ansetzen und alle kommen“, wählt der Coach ein plakatives Beispiel. Im Misserfolgsfalle würden „all die nerven, die jetzt nur sporadisch zum Einsatz kommen“. Einen großen Wunsch hat Michael Acker abseits des sportlichen Geschehens. Einmal als Tabellenführer über das Wurstmarktgelände flanieren, das wär’s. Schlägt sein Team morgen den TSV Königsbach II, könnte es sein, dass Acker zumindest am Freitagabend zur Eröffnung dieses einmalige Gefühl genießen kann. Wettbewerbsverzerrrung? Der Einsatz von Spielern einer ersten Mannschaft bei Partien der zweiten Garnitur ist völlig losgelöst von Vereinen und Spielklassen für manche ein Ärgernis und ein Dorn im Auge. So hat zum Beispiel am vergangenen Wochenende in der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt Nord der bis dato punktlose TSV Königsbach II den Aufstiegsaspiranten SG Dannstadt/Rödersheim 3:1 besiegt. Ein überraschendes Ergebnis? Eigentlich nicht, denn in der Startelf der Königsbacher standen etliche Akteure, die zum Kader der in der A-Klasse spielenden „Ersten“ zählen. Michael Acker, der Trainer des TuS Wachenheim, und sein Friedelsheimer Kollege Tobias Bartnik, deren Teams in derselben Liga am Ball sind, sprachen unisono von „Wettbewerbsverzerrung“. Mag sein, dennoch muss erwähnt werden, dass Königsbach nichts Verbotenes getan hat, so lange die vorgegebenen Fristen und Altersbeschränkungen beachtet wurden. Die Statuten des Verbandes gestatten das, und so lange das so ist, wird es solche „Fälle“ immer wieder geben. Es ist also bestenfalls ein „moralisches“ Vergehen. Und vermutlich wird kein Verantwortlicher, dessen Klub eine erste und zweite Mannschaft unterhält, seine Hand dafür ins Feuer legen, dass sein Verein nicht irgendwann ähnlich handelt.

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