Bad Dürkheim Superstimmung am Sonntag

Das Wetter stimmt, die Laune auch: die Jazzmatinee des Drachenfelsclubs mit Haardtgroove am Sonntag. Es musizieren Matthias Denh
Das Wetter stimmt, die Laune auch: die Jazzmatinee des Drachenfelsclubs mit Haardtgroove am Sonntag. Es musizieren Matthias Denhoff (Keyboard), Frank Metzger (Saxofon) und Axel Müller (nicht im Bild).

Der Dürkheimer Drachenfels-Club veranstaltete am Sonntag im dritten Jahr eine Jazzmatinée auf seinem Gelände am Vigilienturm. Es spielte Haardtgroove „light“, die abgespeckte Version der Band Haardtgroove mit drei statt – in der Vollfett-Version – sechs Musikern.

Matthias Denhoff (Keyboard und Moderation), Frank Metzger (Saxofon) und Axel Müller (Gitarre), verbreiteten gute Laune mit einer breiten Auswahl verschiedener Varianten des Jazz. Es gab Swing, Latin, Shuffle, einen alten Schlager („When You’re Smiling“) und ein Thema aus einer alten Fernsehserie („Mr. Broadway“ von Dave Brubeck). Sie verjazzten Popmusik wie „Fragile“ von Sting und spielten hochinteressante Rhythmen wie in „Eleven Four“ und „Take Five“ von Paul Desmond. Eingeführt hatten sich die Musiker mit „Groove Merchants“. Denn das – Verkäufer des „Groove“ – sei ja die Band, so Denhoff. Passend zum Wetter und zur Stimmung war das nächste Stück „Happy Little Sunbeam“ (fröhlicher kleiner Sonnenstrahl). Es war nicht zu heiß, es ging kein Wind, der Sonntagmorgen war perfekt. Die Kirchenglocken läuteten und mit „Mo Better Blues“ gab es Anklänge an Gospels und mit am Keyboard produzierten Orgeltönen eine Verbindung zur Kirchenmusik. Der Titel „Bark for Barksdale“ von Gerry Mulligan gab Rätsel auf. War es eine Baumrinde für das Rindental oder eine Barke für das Barkental? Wahrscheinlich, so Mattias Denhoff ist an ein Hundegebell im Belltal gedacht. Einige Tonfolgen erinnerten tatsächlich an Hundegebell. Ein anwesender Hund zeigte sich allerdings völlig ungerührt und döste weiter. Das Rätsel bleibt ungelöst. „Smile“ von Charlie Chaplin setzte das Thema des Vormittags, besonders erheiternd war „Isn’t She Lovely“ (Ist sie nicht süß?) von Stevie Wonder. Er schrieb es, als er seine neugeborene Tochter bewunderte. Hier widmete Matthias Denhoff das Stück seiner kleinen Enkelin Ella, die mit ihren Eltern und ihrer „großen“ Schwester unter den Zuhörern war. Drei Wochen ist sie alt. Die Veranstaltung hat nicht nur dem Publikum, sondern auch den Musikern, so Denhoff, viel Freude gemacht. Als Rolf Bart, der Vorsitzende des Clubs, das vernahm, vereinnahmte er die drei Musiker gleich für die geplante Jazzmatinée im kommenden Jahr. Für den Drachenfels-Club war die Veranstaltung auch eine Gelegenheit, für seine Projekte zu werben und mit Wein und Büffet Einnahmen zu erzielen. Der Vigilienturm ist das Vereinsheim. Hier gab es mal zur Römerzeit einen Wachturm, daher der Name. Seit 1847 steht hier ein griechisch anmutendes Tempelchen, einst als Weinberghäuschen erbaut vom Winzer Johannes Fitz. Weitere Projekte sind das „Kaffeemühlchen“ (Flaggenturm), die Kaiser-Wilhelm-Höhe, der Bismarckturm, der Kriemhildenstuhl, die Schäferwarte und der Panoramaweg. Der Drachenfels gehört nur noch dem Namen nach dazu. Es war das erste Projekt des Vereins, der schon 1873 gegründet wurde. Damals erschloss man die „Drachenkammer“ im Drachenfels.

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