Bad Dürkheim Vorfreude auf neue Konkurrenten

«BAD DÜRKHEIM.» Bescheidenheit ist Trumpf bei Rot-Weiss Seebach II, obwohl die Mannschaft in der vergangenen Saison in der Fußball-B-Klasse Rhein-Mittelhaardt West ihre beste Runde gespielt hat und als Fünfter durchs Ziel ging. In der bald beginnenden neuen Serie soll es ein Platz in der ersten Tabellenhälfte der Nord-Staffel werden.

Die regionalen Veränderungen im Kreis machen auch vor der B-Klasse nicht Halt. Von den Mannschaften, mit denen Rot-Weiss in der Runde 2016/17 die Klingen kreuzte, sind nur noch sechs übrig geblieben. Der Rest sind Teams, die bislang der Ost-Staffel angehörten. Das neue Gebilde bekam auch einen neuen Namen. Die Seebacher spielen künftig in der B-Klasse Nord. „Wir freuen uns auf die neuen Teams, die wir nicht kennen, und auf die wir allenfalls mal in einem Freundschaftsspiel getroffen sind“, sagt der langjährige Betreuer Stefan Brodhag. Er versichert, dass die Rot-Weissen nicht jeder Mannschaft, die jetzt nicht mehr Gegner der Seebacher ist, eine Träne nachweint. Die größte Veränderung gibt es auf der Position des Trainers. Für das enorm erfolgreiche Gespann Jörg Bauer und Christian Brand, das sehr gute Arbeit geleistet hat, kommt ein „Grünschnabel“. Der erst 25-jährige Sven Borgwardt, bislang Ergänzungsspieler in der ersten Garnitur, übernimmt das Amt als Spielertrainer. Erfahrungen als Coach hat Borgwardt in der Jugend gesammelt, zuletzt als Übungsleiter der Landesliga-C-Junioren. Das Wagnis, einem jungen Trainer das Reserveteam anzuvertrauen, haben die Seebacher abgefedert. Borgwardt wird von den ebenfalls spielenden Co-Trainern Jan Orth und Jochen Klein unterstützt. Die beiden sind seit vielen Jahren Stützen der zweiten Mannschaft. „Wir haben 22, 23 Mann, aber noch etliche Spieler in der Hinterhand, wenn Not am Mann sein sollte“, macht sich Brodhag über die Kadergröße keine Gedanken. Schon in der abgelaufenen Runde setzte Rot-Weiss 41 Akteure ein. „Dass wir selten mal komplett waren, haben wir prima kompensiert“, betont der Betreuer. Die Mannschaft punktet in erster Linie mit Geschlossenheit und Ausgeglichenheit. „Ausnahmekönner haben wir keine, aber der eine bügelt den Fehler des anderen aus. Das ist ein positiver Aspekt, genauso wie der Kampfgeist, den dieses Team immer wieder beweist“, charakterisiert Brodhag die Truppe. Die Seebacher haben auch ganz andere Ziele als eine erste Garnitur, die in derselben Klasse spielt. „Zunächst wollen wir den eigenen A-Junioren den Übergang zum Männerfußball erleichtern. Dazu streben wir an, junge Leute darauf vorzubereiten, irgendwann einmal den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen“, nennt der Betreuer die Vorgaben. Zudem gelte Seebach II als ein Team, in dem Akteure der „Ersten“ nach Verletzungen Spielpraxis sammeln und so behutsam wieder an den alten Leistungsstand herangeführt werden können. Sportlich nennt Brodhag drei Punkte, bei denen sich das Team verbessern muss. Da ist einmal der Zug zum Tor, der stärker ausgeprägt sein könnte. Das liegt auch am Alter der Kicker. Junge Leute neigen eher dazu, verspielt zu agieren, ältere sind oft zielstrebiger. Zum zweiten ist die Chancenverwertung seit langem ausbaufähig. Im Abschluss gibt es noch viel Luft nach oben. Und drittens gilt es die Probleme auszumerzen, die die Mannschaft hat, wenn der Gegner sich zurückzieht und sie das Spiel gestalten muss. Ein Ziel können die Rot-Weissen schon bald erreichen. Nämlich die vielen Fehlstarts vergessen machen. In den fünf Jahren, in denen das Team in der B-Klasse spielt, gab es zum Auftakt immer Niederlagen und insgesamt nur ein Tor. Am 13. August startet Seebach mit einem Heimspiel gegen TuS Altrip. Da wäre ein Punktgewinn schon Startrekord. RW Seebach in Kürze —Neuzugänge: Patrick Busch (FC Leistadt), Ercan Caglayan (RW Seebach I), Patrick Kraft (TV Gönnheim), Richard Rusch (DJK Ingolstadt, Student mit Zweitspielrecht), Lukas De Souza (TSV Königsbach), Ayoub Maliki (Afghanistan), Selcuk Boyraz, Luca Cicoria, Florian Demuth (alle reaktiviert), Muhammet Ceylan, Jan Fischer (beide eigene A-Junioren). — Abgänge: Sebastian Gaiser, Markus Lange, Patrick Schendera (alle Laufbahn beendet). — Nachwuchsarbeit: Alle Altersklassen, teilweise mehrfach besetzt. — Werbepartner: Einige lokale Sponsoren. — Sportanlage: Im Meisterwasental, Telefon 63055. —RHEINPFALZ-Tipp: Der Kader wurde stärker, die Liga allerdings auch. Trotzdem müsste eine Platzierung zwischen sechs und acht drin sein.