Über den Kirchturm hinaus Warum können Menschen nicht in Frieden leben?

Die Friedenstaube im Fadenkreuz: Eigentlich, schreibt unsere Autorin, wollen die meisten Menschen doch nur friedlich miteinander
Die Friedenstaube im Fadenkreuz: Eigentlich, schreibt unsere Autorin, wollen die meisten Menschen doch nur friedlich miteinander leben. Warum gelingt das nicht?

Frauen aus Palästina hatten die Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag gestaltet. Dann kamen die Terrorüberfälle der Hamas und der Krieg im Gazastreifen.

Am 1. März ist Weltgebetstag. Weltweit feiern Frauen und Männer da Gottesdienste. Jedes Jahr sind es Frauen aus einem anderen Land, die die Gottesdienstordnung schreiben und dabei aus ihrem Leben, von ihrem Land, ihren Ängsten und Nöten und ihre Sicht auf den ausgewählten Bibeltext erzählen.

Ein Gebet für Frieden, Freude und Freiheit

Für dieses Jahr haben die Frauen aus Palästina die Gottesdienstordnung gestaltet. Sie war schon fertig, bevor die Hamas im Oktober die Terrorüberfälle und Gräueltaten in Israel begangen hat und der Krieg im Gazastreifen ausbrach. Wie es den Frauen heute wohl geht? Ich lese über die israelischen Frauen, über die Gewalttaten, die ihnen angetan wurden, ihre Angst um die Verschleppten, ihre Angst vor Terror. Ich sehe die Not der Palästinenserinnen im Gazastreifen, die nicht wissen, wo sie hinsollen, um sicher zu sein und wie sie weiterleben können. Und ich frage mich: Warum? Warum nur können Menschen nicht friedlich miteinander leben? Warum darf die Palästinenserin nur eine Stunde zu ihren Olivenbäumen, die doch ihre Lebensgrundlage sind? Warum muss die Israelin so viel Angst vor Terroranschlägen haben? Warum ist es nicht möglich, dass beide in Frieden und friedlich miteinander leben dürfen? Die allermeisten Menschen wollen doch einfach nur das. Davon bin ich überzeugt. Immer wieder haben Menschen unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen, Ethnien, Religionen und Nationen friedlich in einer Stadt, in einem Land Seite an Seite zusammengelebt und dann wurde das zerstört. Warum nur?? Ich wünsche, dass die Vision aus der Bibel Wirklichkeit wird, in der alle Menschen friedlich in einer Stadt zusammenleben, in der es keinen Tod und kein Leid mehr gibt, in der sogar Wolf und Lamm friedlich nebeneinanderliegen. Ich wünsche, dass alle genug zum Leben haben, eine gute Lebensgrundlage, genug Essen und sauberes Wasser, Zugang zu guter Bildung und Arbeit, eine saubere Umwelt. Dass alle ein menschenwürdiges Leben leben können, ein Leben in Frieden und Freude und Freiheit und in respektvollem Umgang miteinander.

Und ich bete für Frieden für alle, ein Frieden, der mehr ist als die Abwesenheit von Krieg. Ich bete für ein friedliches Miteinander aller Menschen, für Frieden und Liebe im Herzen und für alle Menschen. Und das nicht nur zum Weltgebetstag. Amen.

  • Petra Ludwig, Jugendreferentin in der Evangelischen Jugendzentrale Grünstadt
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