Donnersbergkreis Ära Weirich endet im Mai

Hat beim Obermoscheler Neujahrsempfang an die Bürger appelliert, sich zum Wohle der Stadt kommunalpolitisch zu engagieren: Bürge
Hat beim Obermoscheler Neujahrsempfang an die Bürger appelliert, sich zum Wohle der Stadt kommunalpolitisch zu engagieren: Bürgermeister Holger Weirich, der im Mai nach 15 Jahren sein Amt als Stadtchef aufgibt.

Nach 35 Jahren Mitgliedschaft im Stadtrat – davon zehn als erster Beigeordneter –, mehr als drei Jahrzehnten im Verbandsgemeinderat sowie nun 15-jähriger Amtszeit als Stadtbürgermeister ist Schluss: Beim Neujahrsempfang der Stadt Obermoschel hat Holger Weirich angekündigt, bei den Kommunalwahlen im Mai nicht mehr für ein öffentliches Amt zu kandidieren. Er betonte aber auch, bis dahin keineswegs die Hände in den Schoß zu legen, sondern angedachte oder schon konkret geplante Projekte weiter vorantreiben zu wollen. Und davon gibt es eine ganze Menge.

Zu seinem Rückzug aus der Kommunalpolitik sagte Weirich, zusammen mit seiner Frau habe er schon vor einiger Zeit entschieden, dass sich die private Situation nicht mehr mit den öffentlichen Ämtern in Einklang bringen lasse. Jetzt sei die Zeit gekommen, endgültig einen Schlussstrich unter dieses Kapitel seines Lebens zu ziehen. Er appellierte an die anwesenden Gäste, sich bei den Kommunalwahlen für die zu wählenden Gremien aufstellen zu lassen und sich zu engagieren, um den Anliegen der Stadt Gehör zu verschaffen. Ebenso bat er um Mithilfe bei den und Unterstützung für die städtischen Veranstaltungen – etwa den seit knapp zwei Jahrzehnten mit großem Erfolg durchgeführten Mittelaltermarkt, für den allen voran Marktmeister Hans Ruppert verantwortlich zeichne. Ihm zollte er daher besonderen Dank. Positiv hob der Stadtchef auch die Erlebnisreise Moscheltal – die 2018 in Obermoschel Station gemacht hat – sowie den Herbstmarkt hervor, dessen Konzept von den Gästen sehr gut angenommen werde. In seinem Rückblick auf das vergangene Jahr ging Weirich unter anderem auf die 150.000 Euro teure Sanierung („Gut angelegtes Geld“) des protestantischen Kindergartens ein. Für die nun noch notwendige Sanierung der Küche sei das Geld in den Haushalten der beteiligten Gemeinden eingestellt. Dank sagte der Bürgermeister den Helfern, die durch ihren freiwilligen Arbeitseinsatz auf dem Friedhof der Stadt 18.500 Euro gespart hätten. Mit EU-Zuschüssen konnten die Wirtschaftswege zur Moschellandsburg und zum Galgenberg saniert werden. Weirich betonte, der künftige Stadtrat sollte sich um die Aufnahme in ein Folgeprogramm für die 2018 ausgelaufene Stadtkernsanierung bemühen. Besonders freute sich Weirich, dass es nach mehrjährigen Bemühungen gelungen sei, einen siebenstelligen Förderbetrag des Landes für die Sanierung des Rathauses am Marktplatz sowie den Abriss eines von der Stadt erworbenen früheren Wohngebäudes in der Wilhelmstraße mit folgendem Wiederaufbau zu bekommen. Dabei könnten auch die Abstützarbeiten an der Giebelwand des „Schuck’schen Hauses“ samt Hangsicherung des Bereiches Vogelgesang integriert werden, ohne dass der Stadt nennenswerte Mehrkosten entstünden. Darüber hinaus habe die Stadt die Möglichkeit, hier altersgerechten Wohnraum, eine Begegnungsstätte, Verkaufsmöglichkeiten oder Funktionsräume zu schaffen. Dies werde auch der Optik in der Wilhelmstraße gut tun, so der Stadtbürgermeister unter spontanem Applaus. Die Einweihung der neuen Gebäude sei für 2020 geplant. Weirich nannte weitere geplante Projekte: Anbau einer Stadt- an die Schulsporthalle, eine Seilbahn vom Schloss- zum Silberberg, eine Toilettenanlage am Mehrgenerationengelände, dort im Anschluss ein Abenteuergelände sowie ein Sessellift und Gelände-Trail vom Schloss- und Galgenwald zum Freizeitgelände an der Moschel. Nicht zuletzt sagte er, dass die leerstehende Volksbank sowie andere Gebäude Gelegenheit böten, Verwaltungsarbeitsplätze in der Stadt zu etablieren. Pfarrer und „Hausherr“ Dieter Ruble betonte den guten Ruf, den die protestantische Kita genieße. Dort werde exzellente Arbeit geleistet. Die vielfach geübte Kritik an der Kita-Novelle des Landes teile er. Hier müssten Verbesserungen für die Träger im ländlichen Raum vehement eingefordert werden. Ruble lud ein zum Konzert am 20. Januar in der protestantischen Kirche in Obermoschel, dessen Erlös der Kita-Küchensanierung zugute kommt. Ein Geschenk überreichte Otto Schmidt aus Rockenhausen der Stadt: ein 1968 von ihm hergestelltes Gips-Wappenrelief. Bemerkenswert die Leistung der 82-jährigen Margot Croneberger, die das schwere Gedicht „Die Schelmename“ des Obermoscheler Heimatdichters Richard Müller auswendig ohne „Hänger“ vortrug. Für einen weiteren Farbtupfer sorgten die Sternsinger unter Leitung von Kaplan Sebastian Benny Varglese mit dem von Richard Waltner an der Gitarre begleiteten Lied „Stern über Bethlehem, zeig uns den Weg“. Aufs neue Jahr angestoßen wurde mit Tropfen der Weingüter Schmidt und Wolf & Guth (Inhaber Sebastian Schmidt), beide aus Obermoschel, sowie Keller (Niedermoschel), die zum Teil auch mit Kammerpreismünzen ausgezeichnet worden sind.

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