Göllheim Am alten Gaulsstall weihnachtet es sehr

Zwei Göllheimer, Dieter Magsamen und Hermann Stabel, haben eine XXL-Weihnachtspyramide konstruiert. Bei der Vorweihnacht war sie schon zu sehen, jetzt kann sie im alten Ortskern bewundert werden.

Im alten Ortskern von Göllheim ist neuerdings ein ungewöhnliches Objekt aufgestellt. Eine dreistöckige Weihnachtspyramide, wie sie als ein Stück traditionelle Handwerkskunst aus dem Erzgebirge jetzt in vielen Wohnstuben steht, komplett mit Drehtellern und Flügelrad als Spitze. Diese Pyramide passt allerdings auf keine Fensterbank: Sie ist gut vier Meter hoch und schmückt den Platz neben dem historischen Gaulsstall in der Dr.-Fritz-Eidt-Straße.

Der Gaulsstall wurde vor einigen Jahren restauriert und dient seitdem als Ausstellungsraum. In der Weihnachtszeit, so auch jetzt, öffnet sich seit 2019 das zweiflüglige Tor, dann ist dort eine Krippe des Bildhauers Bruno Weygand zu sehen. An Ostern zieht ein Osterhase samt Familie ein, aus Holz gearbeitet von Dieter Magsamen. Auch das Tor stammt von ihm, es hat ein älteres, marodes ersetzt. Und auch für die Weihnachtspyramide ist Magsamen verantwortlich – gemeinsam mit Hermann Stabel. Die beiden sind ein bewährtes Team. Schon oft haben sie in Göllheim ihr handwerkliches Talent gezeigt.

Königskreuzdenkmal und Bühnenbilder gebaut

Für den Jubiläumsumzug anlässlich der 1200-Jahr-Feier der Gemeinde haben sie zum Beispiel das Königskreuzdenkmal aus Vierkanthölzern und Sperrholz nachgebaut. Und als die Theatertruppe des Kulturvereins kürzlich im Haus Gylnheim das Stück „Die Schlacht“ aufführte, waren sie für das Bühnenbild verantwortlich. Die Arbeitsteilung ist immer gleich: Stabel, von Beruf Bautechniker, zeichnet die Entwürfe, und Magsamen baut. Bei der Weihnachtspyramide, die natürlich mit Lichtern geschmückt ist und sich sogar dreht, hat es gut gepasst, dass der begeisterte Hobby-Holzhandwerker außerdem gelernter Elektriker ist.

Zum ersten Mal kam die Pyramide in der Göllheimer „Vorweihnacht“, dem traditionellen Weihnachtsmarkt der Gemeinde, zum Einsatz. Sie fand dieses Jahr zum ersten Mal im Kulturhof Behlen statt. Die Idee dazu hatte Ortsbürgermeister Dieter Hartmüller. „Ich habe das auf dem Weihnachtsmarkt in St. Wendel gesehen und dachte sofort: Das wäre auch was für uns in Göllheim. Und natürlich wusste ich auch gleich, wer das machen würde“, sagt er und lacht. „Ohne unsere Ehrenämtler gäbe es hier nichts“, fügt er mit Nachdruck hinzu.

Das nächste Projekt ist schon geplant

„Für uns war das komplett Neuland“, erzählt Stabel. Doch das hat für das Duo kein Hindernis dargestellt. „Ende August habe ich die ersten Entwürfe gezeichnet. Anregungen habe ich mir dabei von Fotos geholt. Bis zur Weihnachtsmarktwoche haben wir gebaut.“ Magsamen hat die Holzfiguren ausgesägt und seine Kreativität bei der Elektroinstallation unter Beweis gestellt. „Die Lichter sind komplett Eigenbau“, erklärt er. Auf Metallrohre hat er Gewinde montiert und überdimensionierte Glühbirnen hineingeschraubt. Die Kerzen bestehen aus jeweils einem Kunststoffrohr.

Dieses Mal hatten die beiden Ehrenamtlichen sogar noch Hilfe. Die ortsansässige Firma Westa Fördertechnik hat die Drehelemente entwickelt und gespendet, die Holzstreben und das Holz für die Drehtische wurden von der Schreinerei Skiendziel passend geliefert. „Die haben große Maschinen dafür, im Gegensatz zu uns Hobbyhandwerkern“, erklärt Magsamen. Die Farbgestaltung war dann aber wieder Sache von Hermann Stabel. „Mir macht das einfach Spaß, Ideen zu entwickeln, zu zeichnen und kreativ zu sein“, sagt er. Das nächste Projekt ist übrigens schon in Sicht: „Wir bereiten wieder ein Theaterstück vor. Im Februar geht’s weiter.“

Info

Die Weihnachtspyramide neben dem Gaulsstall in der Dr.-Fritz-Eidt-Straße ist von 16 bis 22 Uhr eingeschaltet. Auch die Krippe von Bruno Weygand ist in dieser Zeit illuminiert.