Donnersbergkreis Asterix und Obelix servieren Glühwein

Als Hippies hatten sich die „Einselthumer Sektperlen“ verkleidet.
Als Hippies hatten sich die »Einselthumer Sektperlen« verkleidet.

Regnerisch und kalt war es in diesem Jahr an der Einselthumer Kerwe. Kein Wunder am zweiten Wochenende im November, wo an der letzten Kerwe im Donnersbergkreis auch schon mal Schnee lag. An den alten überlieferten Spruch wurde wieder erinnert: „Wenns stürmt orrer schneit, is die Einselthumer Kerb nemmer weit“. Höhepunkt war wieder der mehr als 30 Zugnummern große Umzug, wo Teilnehmer und Zuschauer – letztere dick eingemummt und mit Regencape – dem nasskalten Wetter trotzten.

Die drei schönsten Zugnummern wurden wieder prämiert: Das Damenballett, in diesem Jahr als freche Clowns mit einem Bollerwagen unterwegs, hatte wie im Vorjahr die Nase vorn. Auf dem zweiten Platz landeten „Asterix und Obelix“. Als Zaubertrank gab es, der Witterung angepasst, Glühwein. Den dritten Platz belegten die Einselthumer Fasnachter, mit Elferrat, Garde, Jugend und nicht zuletzt „König Frank I.“ Pfarrer Volker Jacob hatte mit zwei Helfern die Stimmen des Publikums ausgezählt. Vorneweg zog der „Kerwekranz“, mit bunten Bändern geschmückt und mit Zwiebeln versehen, denn die Einselthumer nennt man die „Zwiwwele“. Musikalisch begleitet wurde er vom „Fanfarencorps“, der Musikfreunde unter Tambour Hermann Härtel. Nicht fehlen durfte das Zwiwwelkönigspaar Michelle Leber und Jonas Ernst, auf einem Anhänger, unter einem Sonnenschirm, geschützt vor dem Regen. Die Zellertaler Weinprinzessin Kathrin Bayer war mit ihrer Hofdame Alicia Bescher ebenso dabei wie die Weinmajestäten aus Wörrstadt, das Heppenheimer Kerwemädchen, die Rheindürkheimer Rheinperlenkönigin, die Westhofener Traubenblütenkönigin sowie die Pfeddersheimer Marktfrau mit ihrem Winzerborsch. Auch Verbandsbürgermeister Steffen Antweiler fuhr im Wagen von Michael Burgey mit. Das Verdeck der Cabriolets musste diesmal in Anbetracht des Wetters geschlossen bleiben. Die Einselthumer Sektperlen „hinne un vorne debei“ heizten mit ihrer rollenden Musikbox dem frierenden Publikum ein. Das Männerballett zeigte sich wie bei seinem Auftritt bei der Kappensitzung im Kosakenkostüm. Der Freinsheimer Musikzug sorgte für weitere musikalische Unterhaltung, und der SPD-Ortsverein bedankte sich mit Gustav Herzog für dessen gutes Ergebnis bei der Bundestagswahl. Das Kerwerednerduo Cinderella Britzius und Marc Stirmlinger war ebenso auf einem fahrbaren Untersatz dabei wie die befreundete Kerwejugend aus Kriegsheim, Mölsheim, Ottersheim, Ebertsheim sowie die „Onkelz“ aus Kriegsfeld. Im Jubiläumsjahr von Martin Luther wurde ihm zu Ehren eigens ein Motivwagen mit einer Kirche gebaut und auf den Reformationstag hingewiesen: „De Ludder war mim Theseschlag fix, deswege schaffe mer an dem Dag nix“. „Tscherpe Media“ zeigte mit seiner Autokarawane sein neues Tuning. Obsthof Enders schenkte an die Zuschauer Traubensaft aus. Bei der Kerweredd war das Bürgerhaus proppevoll. So manch Einheimischer wurde durch den Kakao gezogen, wie die Brüder Jonas und Philipp, die bei der Fahrt in die Apotheke das Rezept im Auto suchten und dabei auf einem Acker landeten. Auch der Streit im Schönnagel kam auf Tapet und das Wildpinkeln von Einselthumern in Monsheim sowie das versehentliche Umfahren eines Mastes, das zum Stromausfall in Zell und Albisheim führte. Die Kerwe begann bereits am Freitag mit einer Discoparty der Kerweborsch und „DJ John Tenner“ im Bürgerhaus. Am Samstag konnte man dort mit „Karl und Josh“ das Tanzbein schwingen, wo sich auch das „Zwiwwelkönigspaar“ nebst Kerweborsch nach dem Ausgraben der Kerwe die Ehre gab. Die Neulinge mussten ihre Mutprobe bestehen und in eine Zwiebel beißen, um zu beweisen, dass sie „echte Einselthumer Kerweborsch“ sind. Am Sonntag spielten die Musikfreunde unter der Leitung von Hubert Holik zum Frühschoppen auf. Auch die Blaulichtbar der Feuerwehr auf dem Dorfplatz hatte ihre Pforten geöffnet. Am Montag stand im Bürgerhaus ein „Schoofkopp-Turnier“ auf dem Programm, bevor die Kerwe wieder für ein Jahr ihre Ruhe fand.

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