Donnersbergkreis Atschy-fix zaubert, Wechselnix rotiert

Auch nach vierjähriger Pause hat das Asterix-Fest nichts von seinem Charme und seiner Anziehungskraft eingebüßt: Rund 2000 Besucher bevölkerten am Sonntag das gallische Dorf „Kleinschönbornum“, das die Helfer des Tischtennisclubs auf den Festplatz „gezaubert“ hatten. Sogar aus Wiesbaden, Hockenheim oder Ludwigshafen waren Gäste angereist und tummelten sich mit Galliern und Römern auf dem Gelände „Im Weilert“ in der Welt von Asterix und Obelix.

Es war schon ein besonderes Bild, das sich in dem sonst so beschaulichen Schönborn geboten hat: Hinter den Palisaden warteten auf die Gäste – die ersten hatten es bereits um zehn Uhr vorbei an den Römern ins Dorf geschafft – rund 100 Dorfbewohner, die sie mit Spiel, Spaß und Leckereien versorgten. Dazu gehörten natürlich auch die berühmtesten Gallier Asterix und Obelix. Das Gros der Helfer stellte der TTC Schönborn aus den eigenen Reihen, hatte aber auch tatkräftige Unterstützung von der Evangelischen Jugend Rockenhausen, dem DRK und der Freiwilligen Feuerwehr. Unter den Besuchern waren jede Menge Kinder, die nach einem Becher Zaubertrank in der Lage waren, auch die dicksten Hinkelsteine zu heben. Die Großen hatten ebenfalls Freude daran, ihre Kräfte mit Asterix und Obelix zu messen. Das beliebteste Fotomotiv war sicherlich ein Schnappschuss mit den Galliern beim Stemmen der Hinkelsteine. Zu Beginn hatte Dorfchef Majestix die vielen Gäste begrüßt und ihnen einen tollen, entspannten Tag gewünscht. Er freue sich, dass seine Frau Gutemine in der Küche zu tun und er daher mal seine Ruhe vor dem „Minchen“ habe – Arbeit hatte er trotzdem genügend. Wer beim Gallierquiz mitmachte, konnte die Antworten bei den Dorfbewohnern erfragen. Druide Miraculix hatte Besuch von einem Kollegen: Atschy-fix war mit seiner Frau und Kakadu angereist – er zauberte für sie eine Feuershow auf die Bühne und verwandelte Luftballons in Schwerter, Idefixe und Kakadus. Und er half Asterix beim Lösen eines Problems: Letzterer konnte am Morgen nicht gut hören. Doch der Druide fand den Grund dafür: Ein rotes Tuch hatte sich in seinem Ohr versteckt. Für musikalische Unterhaltung sorgte zeitweise ein Dudelsackspieler. Und „leider“ schaffte es auch Troubadix ab und zu auf die Bühne. Sein Gesang war so schrecklich, dass ihn Asterix und Obelix kurzerhand an einem Baum festbanden und mit einem Tuch um den Mund zum Schweigen brachten. In „Kleinschönbornum“ waren viele typische Dorfgeräusche zu hören: Unermüdlich bearbeiteten Kinder Sandsteinblöcke und schufen ihre eigenen Kunstwerke. Schmied Automatix gestaltete Hufeisen und zeigte sein Handwerk. Fasziniert blieben große und kleine Besucher stehen und beobachteten, wie aus dem harten Material eine neue Form entstand. Immer wieder wehte ein verführerischer Duft durch den Wald: Die Küche lockte mit Pilzpfanne, Keltenbratwurst und Gallierstäbchen. Für den süßen Hunger stand ein Kuchenbuffet bereit. Während sich die Erwachsenen zum Essen einen gemütlichen Sitzplatz suchten, zog es die kleinen Gäste gleich zu den zahlreichen Spielen. So lockte beispielsweise der Mini-Gallierkampf die Jüngsten mit Sandsieben und Erbsenschlagen. Etwas schwieriger war da schon die Gallier-Rallye: Die neue Disziplin „Sack-Fix“ erforderte Geschick beim Zielen. Viele Teilnehmer haben mehrmals ihr Glück versucht, bis sie genügend Punkte erreicht hatten, um als Sieger auf dem Majestix-Stuhl Platz nehmen zu dürfen. Derjenige mit den wenigsten Punkten in einer Runde musste zur Strafe an den Schwammrömer – dort wurde er von seinen Kollegen mit einem nassen Schwamm abgeworfen. Viele Eltern bereiteten ihren Kindern eine große Freude, wenn sie sich als Römer zur Verfügung stellten. Und mancher ließ sich auch einfach nur zum Spaß abwerfen. Den ganzen Tag über waren lachende Gesichter zu sehen – selbst längere Wartezeiten an der Essensausgabe taten der guten Laune keinen Abbruch. Die trübte lediglich ein kurzer Regenschauer, der einige Besucher vergraulte. Was wiederum das Team von Wechselnix etwas ins Rotieren brachte: Denn wer beim Betreten des Dorfes Euro in gallische Wertscheine umgetauscht hatte, konnte das Restguthaben ganz ohne Bearbeitungsgebühr wieder zurücktauschen. Allerdings war just zu diesem Zeitpunkt die bestellte Kleingeldlieferung noch unterwegs. Doch echte Gallier lösen auch dieses Problem: Alle Wertscheine konnten ausgezahlt werden. Und als am Nachmittag das Gulasch ausging, war kurz darauf das Spanferkel zum Verzehr bereit: Feierlich trugen Asterix und Obelix das „wilde Schwein“ zur Küche. Auf einer Tafel am Ausgang durften die Gäste ihre Eindrücke festhalten. Ein Satz lautete: „Es war wie Urlaub.“ Auf dem Heimweg sparten viele nicht mit Lob für die Veranstalter. „Das habt ihr schön gemacht, eine tolle Atmosphäre.“ In der Tat war es mehr als erstaunlich, wie der TTC das Spektakel gemeistert hat, bei dem rund 20 mal so viele Gäste wie Helfer auf dem Festplatz waren. Arg gefordert waren die Frauen und Männer am Spülmobil: Das eingespielte Team sorgte im Akkord für sauberes Geschirr. Am Ende des Tages zollte der erste Vorsitzende Udo Schappert allen Beteiligten ein großes Lob für ihr Engagement – ehe aus „Kleinschönbornum“ wieder das beschauliche Nordpfälzer Schönborn wurde ... (cwa)

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