Donnersbergkreis Auf dem Zahnfleisch zu drei Punkten

Torschütze des Tages in der dritten Minute: Ibrahim Anli (rechts).
Torschütze des Tages in der dritten Minute: Ibrahim Anli (rechts).

«Ludwigshafen.» Fußball-Verbandsligist TuS Rüssingen hat mit dem 1:0 (1:0)-Auswärtssieg beim Ludwigshafener SC einen großen Schritt in Richtung Klassenverbleib gemacht. Das Siegtor erzielte Ibrahim Anli nach drei Minuten, als er einen Elfmeter im Nachschuss verwandelte.

Im Fußball gibt es den Begriff des „dreckigen Sieges“. Das bedeutet, dass ein Team nicht berauschend gespielt, aber dennoch drei Punkte eingesackt hat. Genau so verlief die Partie gestern in Ludwigshafen. Rüssingens Trainer Ako Yalcin interessierte das alles nicht. „Klar, einen Schönheitspreis haben wir nicht verdient, aber das zählt heute auch nicht. Wichtig ist allein, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben“, sagte der Coach und sah erleichtert aus. Als Erklärung für den dezenten Auftritt seines Teams führte Yalcin das Fehlen einiger wichtiger Stammkräfte auf. Dabei begann die Partie für Rüssingen, wie ein Spiel besser nicht beginnen kann. Sencer Koc setzte sich erst gegen Denis Jolic durch und wurde dann von Onur Yildirim im Strafraum gefoult. Den Elfmeter von Ibrahim Anli parierte Torwart Niklas Wiegand zwar, aber der 23-jährige ehemalige LSC-Stürmer traf im Nachschuss (3.). Doch das war nur ein Strohfeuer. „Das ist zu wenig. Die Lücken sind zu groß“, rief René Schwall, der vor der Pause einige gute Aktionen hatte, seinen Mitspielern zu. Mit den Lücken meinte er den Raum in der Zentrale zwischen der beiden Sechsern Ante Zurak und Yunus Kavak sowie den zwei Stürmern. Sencer Koc war früh angeschlagen und konnte dem Spiel des TuS nicht wie gewohnt seinen Stempel aufdrücken. „Er ist auf den Kopf gefallen und hatte Schwindelgefühle. Deshalb musste ich ihn gegen Ende herausnehmen“, erklärte Yalcin. Rüssingen verlor die Bälle viel zu schnell, hatte kaum gute Aktionen nach vorne und kam selten gefährlich in den Strafraum. Gut, dass die Abwehr sattelfest war, an der Spitze Ferhat Gündüz. Der robuste und erfahrene Innenverteidiger war der beste Akteur auf dem Feld. Er räumte im Verbund mit Nebenmann Gökhan Dogan auf und ließ nichts anbrennen. Gündüz dirigierte das Team lautstark und kümmerte sich auch um seine Mitspieler. Etwa um Koc, dem er nach dem Halbzeitpfiff auf dem Feld die Beine lockerte. „Meine Aufgabe ist es zu führen und zu motivieren“, sagte Gündüz. Der Ludwigshafener SC kam nur zu zwei guten Chancen. Das freute auch Dogan: „Wir wussten, dass es ein Kampfspiel geben wird. Und so war es dann auch.“ Im zweiten Abschnitt ging den mit nur 13 Spielern angereisten Gästen sichtbar die Luft aus. Die Angriffe wurden nicht gut zu Ende gespielt, als der LSC die Deckung lockerte, wurden auch die Konter unkonzentriert versemmelt. „Uns hat zum Schluss die Kraft gefehlt, sonst hätten wir den Sack schon viel früher zugemacht“, erklärte Anli die Schwäche. Sport So spielten sie TuS Rüssingen: Dragota - Mashadi, Dogan, Gündüz, Neziraj - Anli, Zurak, Kavak, Schwall - Koc (82. Üzümcü), Dzijan.

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