Rockenhausen Aus für Westpfalz-Klinikum in Rockenhausen? Geriatrie soll umziehen

Für den Standort Rockenhausen würde der Auszug der Geriatrie das Aus bedeuten.
Für den Standort Rockenhausen würde der Auszug der Geriatrie das Aus bedeuten.

2018 wurde die Verlagerung der inneren Abteilung nach Kirchheimbolanden beschlossen. Jetzt plant das Westpfalz-Klinikum, auch mit der geriatrischen Station in die Kreisstadt umzuziehen. Für den Standort Rockenhausen würde dies das Aus bedeuten.

Am vergangenen Donnerstag wurden die Mitarbeiter des Westpfalz-Klinikums in Rockenhausen informiert: Geschäftsführer Peter Förster teilte in einem Schreiben mit, dass er „schweren Herzens“ empfehle, mit der Geriatrie nach Kirchheimbolanden umzuziehen. Grund für diese Empfehlung soll unbestätigten Informationen zufolge die Personalsituation sein. Weder Ärzte noch Pflegekräfte seien in ausreichender Anzahl für den Standort zu gewinnen.

Von Seiten des Westpfalz-Klinikums wurde lediglich bestätigt, dass sich der Aufsichtsrat am Mittwoch der vergangenen Woche mit dem Thema „Mitverlagerung der Geriatrie“ beschäftigt hat. Da die Entscheidung über die Verlagerungen allerdings noch gar nicht gefallen sei, könne man derzeit keine weiteren Aussagen dazu machen.

Mitarbeiter bereits über Pläne informiert

Ungeachtet dessen wurde den Mitarbeitern allerdings in dem internen Schreiben bereits die Bitte angetragen, auch „perspektivisch am neuen Standort Kirchheimbolanden“ für das Unternehmen tätig zu sein. Verwiesen wird allerdings auch darauf, dass dem Ganzen eine Entscheidung des Kreistages vorausgehen muss. „Der Standort Rockenhausen würde dann in drei Jahren geschlossen und sämtliche Arbeitsplätze würden nach Kirchheimbolanden verlagert“, so das Schreiben an die Mitarbeiter.

Spekulationen, dass auch das Pfalzklinikum für Psychiatrie und Neurologie sich aus Rockenhausen verabschieden könnte, tritt Geschäftsführer Paul Bomke entgegen. „Wir möchten gerne in Rockenhausen bleiben und sehen hier Potenzial für unsere Versorgungsformen“, teilt er mit. Von den Überlegungen des Westpfalz-Klinikums habe man im Pfalzklinikum erst vor wenigen Tagen erfahren.

Cullmann: Vorgehensweise unverständlich

Nicht völlig überrascht zeigte sich Michael Cullmann, Bürgermeister der VG Nordpfälzer Land, von den jüngsten Entwicklungen. „Wir hatten ja schon damals bei der Verlagerung der Inneren Abteilung 2018 die Befürchtung, dass es damit nicht zu Ende sein würde“, sagte er. Diese „scheibchenweise“ Schließung des Standortes Rockenhausen habe man zwar noch im Masterplan 2025 ausgeschlossen – darin war der Fortbestand der vier Klinikstandorte zugesichert worden –, trotzdem habe er immer damit gerechnet, dass es irgendwann doch soweit kommen würde. Was er allerdings absolut nicht verstehen könne, sei die Vorgehensweise des Klinikums in dieser Frage. „Ohne Einbeziehung der zuständigen Gremien wurden hier Empfehlungen ausgesprochen und sogar schon die Mitarbeiter informiert, bevor es irgendwelche Beschlüsse gab. Das ist für mich völlig unverständlich“, so Cullmann.

Landrat Rainer Guth wollte sich zu den Empfehlungen von Geschäftsführer Förster gestern noch nicht äußern. „Das zu tun ist zunächst Sache des Westpfalz-Klinikums“, sagte er auf Nachfrage der RHEINPFALZ. Für den 27. April hat der Landrat zu einem runden Tisch mit der Geschäftsleitung des Westpfalz-Klinikums, einem Beratungsunternehmen und einem Vertreter des Landes eingeladen. Gleichzeitig hat er eine Kreistagssitzung angekündigt. Der Termin wird gemeinsam mit den Fraktionen festgelegt.

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