Donnersbergkreis „Beerwatch“ und ein Wink mit der Schaufel

Haben die Aufsicht am Alsenzer Kerwestrand: die „Beerwatch“-Retter der Straußjugend.
Haben die Aufsicht am Alsenzer Kerwestrand: die »Beerwatch«-Retter der Straußjugend.

Den sprichwörtlichen Zaunpfahl hatten die Mitglieder des CDU-Ortsvereins Alsenz beim Kerweumzug zwar nicht dabei – aber Utensilien wie Heckenschere, Schaufel und Schubkarren ließen die Zuschauer erahnen, dass der Friedhof und andere Plätze in der Gemeinde durchaus eine optische Auffrischung vertragen könnten. Unter dem Motto „Alsenz kann noch schöner werden“ haben die Christdemokraten für ehrenamtliches Engagement zugunsten der Allgemeinheit geworben. Ihr Beitrag war einer von vielen originellen „Nummern“ des farbenfrohens Lindwurms, der sich als Höhepunkt des fünftägigen Treibens durch die Straßen schlängelte.

Einfallsreichtum demonstrierte auch die Straußjugend, wenngleich sie in diesem Jahr keine Kerwerede vorweisen konnte. Aber für Schmunzeln sorgten sie mit ihren knallroten T-Shirts, deren Aufschrift „Beerwatch“ auf das Remake einer einst legendären US-Fernsehserie anspielte. Zudem machten sie lautstark mit dröhnenden Technobässen und einem mit Plastikpalmen geschmückten Musik-Truck auf sich aufmerksam. Bei schwülwarmem, bedecktem Sommerwetter folgte ein fantasievoller, hochzeitlich dekorierter Motivwagen mit zahlreichen Bildern von Kindern und einer herausgeputzten Braut, der sich auf die Gründung des Fotostudios „Benlula“ vor vier Jahren bezog. Ebenfalls seit vier Jahren bietet der „Tea-Kwon-Do-Fight-Club“ in der Festhalle sowie in der Obermoscheler Grundschulturnhalle Training in der fernöstlichen Kampftechnik an. Einige muskelbepackte Prachtexemplare luden zum Mitmachen ein. Den Gastgebern stand in puncto Lautstärke die Straußjugend aus dem benachbarten Niedermoschel in nichts nach. Ihre Disco-Musik begleitete den Auftritt der Cocktails schlürfenden Damen in Baströckchen – diese warben für die eigene Kerwe, die von 8. bis 11 September gefeiert wird. Stark vertreten war auch der Alsenzer Nachwuchs mit den Pennälern der Grundschule und ihren mit bunten Bändern geschmückte Fahrrädern sowie den „Caruso-Kindern“ des evangelischen Kindergartens. Die präsentierten sich stolz als singender und sogar prämierter Nachwuchs. Musikalisch trugen der örtliche Musikverein, der sich mit den Kollegen aus dem banachbarten Hochstätten zu den Nordpfalzmusikanten vereinigt hatte, und der Musikverein Hallgarten zum Gelingen bei, während der Historische Verein der Nordpfalz auf die Tradition der Steinhauer verwies, die das Leben an der Alsenz jahrhundertelang geprägt hatten. Schließlich war der örtliche Carneval-Verein mit seinen im 50er-Jahre Outfit gekleideten Dance-Kids dabei, gleiches galt für die kickenden Zukunftshoffnungen der Jugend-Spielgemeinschaft Alsenztal. Den Abschluss bildete das Rote Kreuz mit einer Werbung für die regelmäßigen Blutspendetermine sowie einem Hinweis auf die neu eingerichtete Rettungswache am Mitfahrerparkplatz an der Bundesstraße 48. Hatten am Freitag zur Eröffnung in den Gasthäusern schwere Regengüsse für besorgte Blicke in den Abendhimmel gesorgt, so ist das Kerwetreiben am Samstag vor der Festhalle von derartigen Unbilden der Natur verschont geblieben. Zuvor war im historischen Rathaus die Ausstellung des historischen Vereins mit Werken des unter anderem als RHEINPFALZ-Karikaturist bekannten Christoph Frankfurter aus Kalkofen unter dem Titel „Exzessive Ereignisse in Bildern“ eröffnet worden (siehe „Lokale Kultur“ auf der folgenden Seite). Bei dieser Gelegenheit wurden auch gleich drei Persönlichkeiten in die Nordpfalzgalerie aufgenommen. Diese umfasst aktuell 77 Personen, von der Zeit der legendären Hildegard von Bingen bis in die Gegenwart. Vor und nach dem Umzug am Sonntag gab es in der Festhalle reichlich Gelegenheit, sich mit kulinarischen Genüssen verwöhnen zu lassen. Zunächst bot der Förderverein der TuS Alsenz ein warmes Mittagessen, ehe später am Nachmittag Kaffee und Kuchen offeriert wurden. Am Abend unterhielt DJ Dirk mit Musik aus der Konserve. Hauptattraktion gestern war der Auftritt der Gesangstruppe „Spontan“ aus Hochstätten, ehe das Fest heute mit Bingo, musikalischer Unterhaltung durch die Nordpfalzmusikanten und einem Feuerwerk ausklingen wird.

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