Donnersbergkreis Bei Sprachförderung wächst der Bedarf

Bis Ende Juni kamen in diesem Jahr 82 Asylbewerber im Alter unter 25 Jahren in den Donnersbergkreis – und damit schon mehr als etwa im ganzen Jahr 2013. Das hat die Landtagsabgeordnete Simone Huth-Haage (CDU) zu einer kleinen Anfrage im Landtag zu schulpflichtigen Asylbewerbern und Flüchtlingen im Kreis vom Bildungsministerium erfahren.

Es zeichnet sich damit ab, dass die Anzahl junger Asylbewerber 2015 den Wert des Vorjahres (128) deutlich übersteigen wird. Zum Vergleich: 2011 kamen lediglich 44 Asylbewerber dieser Altersgruppe in den Landkreis. Huth-Haages Anfrage zielte insbesondere auf die Schulversorgung junger Asylbewerber. In der Beantwortung der entsprechenden Fragen verweist das Ministerium zwar darauf, dass für die Schulpflicht Alter und Wohnsitz, nicht aber der Aufenthaltsstatus relevant sei und erhoben wird, so dass nur Zahlen von Schulkindern, die keine deutsche Staatsbürgerschaft haben, vorlägen. Die sind aber schon bemerkenswert. Denn während das Ministerium für 2010 lediglich sieben Zuzüge nichtdeutscher Schüler an Donnersberger Schulen ausweist, so stieg deren Anzahl seither deutlich: 67 waren es 2013, und im Folgejahr 115. Das sind wohlgemerkt nicht alles Asylbewerberkinder, viele Zuzügler dieser vier Jahren stammen etwa aus der Türkei (28), aus Polen (43) oder den USA (12). Aber die zunehmende Präsenz der Herkunftsländer von Flüchtlingen ist unübersehbar, etwa aus Afghanistan (35). Das hat natürlich Auswirkungen auf die Schulen, insbesondere was den Bedarf an Sprachförderung angeht. Für diesen Zweck wurden den Schulen zusätzliche Lehrerwochenstunden zugeteilt. Laut einer Auflistung des Ministeriums sind es an den fünf Realschulen, 13 Grundschulen mit entsprechendem Bedarf und der IGS Eisenberg im laufenden Schuljahr 172, wobei der Löwenanteil auf die Realschulen plus in Rockenhausen (47) und Kibo (35) entfällt. Im letzten Schuljahr waren es insgesamt 142 zusätzliche Stunden für Sprachförderung nach 71 im Schuljahr 2012/13. Zur Frage Simone Huth-Haages nach entsprechenden Mehrkosten, die dem Kreis und die anderen Schulträgern durch die Aufnahme von Flüchtlings- und Asylbewerberkindern entstehen, konnte das Land aus den erwähnten statistischen Gründen keine Angaben machen. Auch bei der Schülerbeförderung werde der Aufenthaltsstatus der Kinder nicht erhoben, so das Ministerium. (bke)

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