Donnersbergkreis Beispielhaftes Gemeinschaftswerk

Die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses übernahmen Pfarrerin Elisabeth Dominke und Pfarrer Bernd Schneider, die das Gebäu
Die Einweihung des neuen Feuerwehrgerätehauses übernahmen Pfarrerin Elisabeth Dominke und Pfarrer Bernd Schneider, die das Gebäude gemeinsam segneten.

Es ist eine Aufwertung für den Dielkirchener Ortskern: Das neue Feuerwehrgerätehauses ist mehr als nur ein Zweckbau. Neben seiner baulichen Bedeutung hat es auch einen gesellschaftlichen Wert, wie jüngst bei der offiziellen Einweihung deutlich wurde. Viele Arbeiten hatten die Mitglieder der Ortsfeuerwehr in Eigenleistung vollbracht – eine außergewöhnliche Leistung, die nicht unbemerkt blieb, wie bei der Feier deutlich wurde.

Es sei nicht üblich, dass sich eine Dorfgemeinschaft so für ein Feuerwehrgerätehaus einsetze, betonte etwa VG-Bürgermeister Michael Cullmann. In Dielkirchen sei vorbildliche und auch unbezahlbare Arbeit geleistet worden. Der engagierte Einsatz der Dorfbewohner habe viel Geld gespart. Cullmann betonte, dass eine Gemeinschaft ohne ehrenamtlich tätige Mitglieder heute nicht mehr denkbar und nicht funktionsfähig sei. Das Ehrenamt in einer Feuerwehr sei zudem ein besonderes: Hier gingen die Funktionen und Aufgaben über ein durchschnittliches Maß hinaus. Das erkannte auch der Erste Kreisbeigeordnete Michael Ruther: Selbst in den kleinsten Gemeinden sei der Brand- und Katastrophenschutz sehr wichtig. Dieser funktioniere nur, wenn genügend Freiwillige etliche Stunden ihrer Freizeit für den Dienst am Nächsten einbringen. Ohne sie müsste auf bezahlte Personen zurück gegriffen werden – und die Finanzen wären total am Boden. Auch deshalb zollte Ruther den Wehrleuten für ihren Einsatz ein großes Lob. Ortsbürgermeister Ralf Mayer sprach von einer Gemeinschaftsaktion der Dielkirchener Bürger. Etliche der Helfer am Bau seien keine Feuerwehrmitglieder, sondern hätten die Notwendigkeit erkannt und tatkräftig mitgeholfen. Das neue Feuerwehrgerätehaus sei ein Zeichen einer funktionierenden Gesellschaft, aber auch ein Ausdruck dafür, dass die Menschen zu ihrem Ort stehen. Wie viel Arbeit in dem neuen Gebäude steckt, weiß auch Wehrführer Ralf Murru: „Es wurden unzählige Stunden geleistet, worüber es keine Aufzeichnungen gibt“, so Murru. Von Anfang an sollte es kein Wettkampf über die meisten geleisteten Stunden sein. Vielmehr handele es sich um ein gemeinsames Werk vieler Einwohnern für die Wehrleute – derzeit 22 Männer und drei Frauen. Einen besonderen Dank richtete er an seinen Stellvertreter Christian Pleschke, der die Arbeitsabläufe vorbildlich koordiniert habe. Freitags nach Feierabend seien die Helfer weiter zur Baustelle gefahren und hätten dort auch an den Samstagen gewirkt, lobte Murru. Stellvertretend für die fleißigen Helfer außerhalb der Feuerwehr hob er Alois Kuhn hervor, der sich auf besondere Weise eingebracht habe. Was hier in Dielkirchen geschaffen wurde, sei einmalig im Kreisgebiet, betonte Dennis Dörr, stellvertretender Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands. Viele Ortswehren könnten sich hier ein Beispiel nehmen. Auch Wehrleiter Timo Blümmert betonte, die VG-Feuerwehr Rockenhausen sei stolz auf die Kollegen in Dielkirchen und deren neues Zuhause, das mit viel Eigenleistung erstellt wurde. Mitglieder des erst vor einem Jahr gegründeten und mittlerweile 115 Mitglieder starken Feuerwehr-Fördervereins übernahmen die Versorgung der Gäste. Eine Aufgabe, die sie gerne ausfüllten, wie Erster Vorsitzender Max Lieb betonte. Begonnen hatte der Tag mit einem Gottesdienst, den die protestantischen Pfarrerin Elisabeth Dominke gestaltet hatte. Dabei ging sie auch auf die Nächstenliebe und die Aufgaben der Floriansjünger ein, die ein solches Miteinander praktizieren. Allerdings müsse den Menschen der Wert ehrenamtlicher Arbeit bewusster werden. Gemeinsam mit dem katholischen Geistlichen Bernd Schneider segnete sie das neue Gebäude wie auch das in Dienst gestellte Feuerwehrfahrzeug: ein Tragkraftspitzenfahrzeug, ausgestattet mit einer Pumpe und den gängigsten Hilfsmitteln zur Brandbekämpfung. Die Kosten von 73.081 Euro für das Fahrzeug und die Bestückung übernahm die VG Rockenhausen als Träger. Vom Land gab es einen Zuschuss von 19.000 Euro. Neben dem örtlichen Feuerwehrfahrzeug stellte die Stützpunktwehr einen Rüstwagen und das große Tanklöschfahrzeug aus. Auch der Gefahrstoffzug des Landkreises war zu besichtigen. Ferner waren einige Demonstrationen zu sehen: Die Rockenhausener Jugendfeuerwehr gab etwa einen Einblick in ihren Leistungsstand, die Ortsfeuerwehr simulierte einen Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person, bei dem der neue, akkubetriebene Spreitzer mit Schere zum Einsatz kam. Den Rettungsablauf moderierte Wolfgang Hühner von der Rockenhausener Wehr.

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