Donnersbergkreis Bekenntnis zum Standort Rockenhausen

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Wohin der Kurs beim Evangelischen Diakoniewerk Zoar geht, zeigte schon allein die vom neuen Pfarrer Jochen Walker hervorgehobene Tatsache, dass der Neujahrsempfang auf dem Inkelthalerhof für ihn der 13. binnen drei Wochen an verschiedenen Standorten gewesen ist. Setzt doch die seit mehr als 160 Jahren in Rockenhausen ansässige Einrichtung schon seit geraumer Zeit und künftig noch stärker darauf, ihre Schützlinge statt in einer behüteten, fernab des Alltagstrubels gelegenen Umgebung in kleineren Einheiten inmitten der übrigen Bevölkerung, möglichst in der Nähe ihres Herkunftsortes zu betreuen. „Dezentralisierung“ lautet der Fachbegriff.

Das Thema wurde denn auch folgerichtig von allen Rednern aufgegriffen – wobei die Vorstände Peter Kaiser und Martina Leib-Herr betonten, dass dazu auch von allen Beteiligten eine gehörige Portion Mut gehöre. Doch gerade das Vertrauen in die Führung und Begleitung Gottes unterscheide die Diakonie als christlichen von anderen, beispielsweise freien, Trägern. Beide zollten den Zoar-Mitarbeitern überschwängliches Lob dafür, dass sie mit Fachwissen, Empathie und großem Engagement auch die neuesten gesetzlichen Vorgaben mit Leben erfüllten und umsetzten. Und selbstbewusst fügte Kaiser an, dass die im vergangenen Jahr von Zoar realisierten Projekte sowohl im Zeit- als auch im Kostenrahmen geblieben seien – was man von bestimmten bundesweiten Großprojekten bekanntlich nicht behaupten könne. Allerdings sei man gerne bereit, das auf Zoar vorhandene Know-how auch anderen zur Verfügung zu stellen, so sein schmunzelnder Hinweis. Wieder ernsthaft betonte der Zoar-Direktor, neben den Veränderungen des Wohnumfeldes gelte es auch, das berufliche Wirken der Bewohner umzustrukturieren. Wobei dies ebenfalls inklusiv und differenziert geschehen müsse. Dass dies bereits jetzt bestens funktioniere, beweise die hohe Wertschätzung, die dem Diakoniewerk bei allen vorherigen Empfängen bekundet worden sei. Und ein Weiteres hob Kaiser hervor: Trotz aller Dezentralisierungstendenzen bekenne sich Zoar zum Standort Rockenhausen. Was vor allem der Rockenhausener Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald mit Wohlwollen zur Kenntnis genommen hat. Ferner strich dieser positiv heraus, dass die lokal verantwortlichen Politiker von Beginn an in die Pläne zur Umstrukturierung von Zoar einbezogen wurden und so auf beiden Seiten für Verständnis durch Verständigung gesorgt worden sei. Diese gegenseitige Anerkennung spiegele sich auch in der Tatsache wider, dass bei der geplanten Umgestaltung des Heimatmuseums dem Diakoniewerk ein eigener Raum zur Präsentation zur Verfügung gestellt werde. Verbandsbürgermeister Michael Cullmann hob nicht zuletzt die Bedeutung Zoars als Arbeitgeber hervor – exemplarisch führte er die Mitarbeiter der Schilderprägestelle im Verwaltungsgebäude an. Jochen Walker, der am 1. Januar seinen Dienst als Zoar-Pfarrer angetreten hat (wir berichteten), widmete sich der aktuellen Jahreslosung. Darin verspreche Gott, den Menschen einen neuen Geist und ein neues Herz zu schenken. Zusammen mit Bewohner Thomas Draws sang er eine Vertonung dieses Bibeltextes und begleitete auch auf der Gitarre. Ebenfalls musikalisch aktiv war ein weiterer Bewohner, Ralf Bommes am Keyboard. Matthias Schwarz, Dekan des neu gegründeten Kirchenbezirks an Alsenz und Lauter, berichtete von seiner christlichen Prägung als Kind durch am eigenen Leib erfahrenes diakonisches Handeln. Beigeordneter Hugo Paul vermittelte in Vertretung des Landrates die Grüße des Kreises. |mhz

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