Donnersbergkreis Charakter eines Freundschaftsspiels

MUTTERSTADT. Verbandsliga-Aufsteiger TuS Rüssingen hat sein letztes Saisonspiel beim TDSV Mutterstadt 0:2 (0:1) verloren. Schon vorher war klar, dass die Rüssinger ihre erste Saison in dieser Klasse auf Rang 14 beenden. Ob das zum Ligaverbleib reicht, hängt davon ab, wer aus der Oberliga absteigt, und ob sich Vizemeister Waldalgesheim in den Aufstiegsspielen durchsetzt.

Die Partie in Mutterstadt hatte Freundschaftsspielcharakter und bewegte sich auf bescheidenem Niveau. „Man hat gesehen, dass es für beide Mannschaften um nichts mehr geht, weil die Platzierungen schon vorher feststanden“, sagte der Rüssinger Trainer Ako Yalcin. Der TuS hatte nur zwölf Spieler zur Verfügung und musste früh wechseln, weil sich Stürmer Ercan Arslan eine Zerrung zuzog und vom erst 18-jährigen Tanil Güder ersetzt wurde. Mutterstadt fand schneller in die Partie, spielte viel über rechts, blieb aber weitgehend harmlos. Rüssingens Linksverteidiger Sezgin Karabiyik, einer von drei ehemaligen Mutterstädtern, konnte Schnelligkeitsdefizite nicht verbergen, weshalb Yalcin Marc Enkler in die Abwehr zurückzog und Karabiyik ins Mittelfeld beorderte. Als der Ball bei einer Flanke von Yusuf Demirhan Enkler an den Arm sprang, pfiff Schiedsrichter David Rau auf Intervention von Assistent Frederic Kaufmann Elfmeter. Ein durchaus diskussionswürdiger Pfiff. Dieser Meinung war auch TuS-Mittelfeldspieler Cem Islamoglu und protestierte. Offenbar so heftig, dass ihm Rau die Gelb-Rote Karte zeigte. Ausgerechnet Islamoglu, der bis dahin der auffälligste Rüssinger war und etliche vielversprechende Angriffe einfädelte. Den Strafstoß verwandelte Torjäger Dana Kader gegen seinen früheren Mannschaftskameraden Hamdi Koc zum 1:0 (37.). In der zweiten Halbzeit hatten die hoch verteidigenden Gäste, die den TDSV oft ins Abseits laufen ließen, ihre erste gute Chance bei einem Freistoß von Kapitän Hakan Akten, der knapp über die Latte strich (52.). Zwischen der 58. und 67. Minute besaß Mutterstadt vier große Chancen und hätte die Partie entscheiden müssen. Doch einmal parierte Koc einen Schuss Kaders, dann rettete Marcel Edel in letzter Sekunde gegen Alan Dos Santos, schließlich verfehlten Nauwid Amiri sowie Kader in aussichtsreicher Position den Kasten. Schiedsrichter Rau blieb seiner kleinlichen Linie treu und schickte wenig später Emre Bakar (TDSV) vom Platz. Die beste Chance für den TuS hatte Maximilian Kardasch, der nach Arslans Ausscheiden die Sturmspitze besetzte. Sein 18-Meter-Schuss stellte TDSV-Torhüter Arif Özkan vor Probleme (74.). Das 2:0 von Amiri (83.) hatte nur statistische Bedeutung. Kaum war die Partie abgepfiffen, hatte Yalcin die Runde abgehakt. „Es war eine katastrophale Saison, weil es innerhalb des Teams nicht gestimmt hat. Aber alle, die Unruhe reingebracht haben, sind weg“, atmete der Coach auf. Mit dem Handy am Ohr stellte er die Weichen für die nächste Runde. „Wir fangen bei null an und haben schon vier, fünf neue Spieler verpflichtet. Drei, vier weitere sollen noch kommen. Die Gespräche verlaufen positiv“, verdeutlichte Yalcin. Dabei spiele es keine Rolle, in welcher Liga der TuS künftig antrete. So spielten sie TuS Rüssingen: Koc - Zurak, Kalepky, Edel, Karabiyik - Enkler, Islamoglu - Kardasch, Akten, Tras - Arslan (16. Güder).

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