Donnersbergkreis Coronavirus: Zahlreiche Verlegungen, Absagen und Schließungen im Donnersbergkreis

Bereits am Freitag war die Schule am Donnersberg in Rockenhausen geschlossen. Von Seiten der Kreisverwaltung habe es eine entspr
Bereits am Freitag war die Schule am Donnersberg in Rockenhausen geschlossen. Von Seiten der Kreisverwaltung habe es eine entsprechende Empfehlung gegeben, teilte diese mit. Es handelte sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ab Montag sind nun alle Kitas und Schulen im Land zu. Einen Notbetrieb soll es geben.

Schulen und Kitas geschlossen, wohl keine Leistungsschau in Göllheim, Frühlingsfest in Winnweiler wird verlegt, die Stadt Kirchheimbolanden verschiebt zunächst alle geplanten Veranstaltungen. Noch vor der Mitteilung des Landes sind am Freitag einige Entscheidungen getroffen worden. Die Folgen des Coronavirus sind im Donnersbergkreis zu spüren. Auch im Westpfalz-Klinikum.

„Aufgrund der aktuellen Lage im Hinblick auf das Coronavirus wird das Westpfalz-Klinikum – wie von der Bundesregierung in Abstimmung mit den Ministerpräsidenten der Länder gefordert – an allen Standorten alle geplanten ambulanten und stationären Behandlungen, die medizinisch nicht zwingend notwendig sind, bis auf Weiteres verschieben, um notwendige Kapazitäten vorzuhalten. Die Behandlung von Notfällen ist standortübergreifend sichergestellt.“ Das hat das Klinikum am Freitagabend mitgeteilt. Zudem wurde eine weitere Entscheidung getroffen: An allen Standorten werde die Besuchsregelung auf eine Person pro Patient am Tag eingeschränkt. Zudem werden bis auf Weiteres alle geplanten Informationsveranstaltungen abgesagt.

Stadt verschiebt Veranstaltungen

„Wir halten uns an die Empfehlung der Kanzlerin, soziale Kontakte auf ein Minimum zu reduzieren“, sagte Stadtbürgermeister Marc Muchow (CDU) am Freitag der RHEINPFALZ. Die Entscheidung habe er gemeinsam mit den Beigeordneten getroffen. So werden alle im März vorgesehenen Veranstaltungen in der Stadthalle verschoben. Bereits gekaufte Tickets können in den jeweiligen Vorverkaufsstellen zurückgegeben werden. „Das machen wir zum Schutz unserer Mitarbeiter und natürlich auch der Besucher“, sagte Muchow. Und fügte an: „Der Gesundheitsschutz hat jetzt oberste Priorität.“

Daniel Fleckenstein, Abteilungsleiter der Ordnungs- und Schulverwaltung, berichtete zudem, dass es von Seiten der VG ebenfalls mit Blick auf die Mitteilung der Bundeskanzlerin die Empfehlung gibt, ab sofort soziale Kontakte äußerst einzuschränken und Veranstaltungen wenn möglich nicht auszurichten.

Kein Wanderauftakt

Auch das Gesundheitsamt des Donnersbergkreises „empfiehlt generell, alle Veranstaltungen, die nicht gesetzlich vorgeschrieben sind, bis auf Weiteres abzusagen“. Wie die Kreisverwaltung mitgeteilt hat, sagt sie alle eigenen Veranstaltungen ab – „unabhängig von der Teilnehmerzahl oder davon, ob sie im Freien oder in geschlossenen Räumen stattfinden sollten“. Zu diesem Zeitpunkt war noch nicht klar, was das Land Rheinland-Pfalz an diesem Freitag noch mitteilen sollte: Veranstaltungen mit mehr als 75 Teilnehmenden werden ab Montag verboten. Das gilt zunächst bis Ostern.

Betroffen ist auch der am 21. und 22. März geplante Wanderauftakt, der nicht stattfinden wird, wie der Donnersberg-Touristik-Verband berichtet. „Als Veranstalter steht für uns die Gesundheit der Gäste und aktiven Unterstützer an oberster Stelle“, heißt es.

Wohl keine VG-Leistungsschau

Von der allgemeinen Absagewelle ist auch die für Pfingsten geplante Leistungsschau der VG Göllheim betroffen. Zwar ist derzeit noch ein kleines Fragezeichen hinter der Absage, die Bürgermeister Steffen Antweiler (FWG) am Freitagnachmittag auf Nachfrage bestätigt hat, aber so wie es aussieht, wird sich dieses Anfang der kommenden Woche in ein Ausrufezeichen verwandelt haben. „Derzeit haben wir die Planung zunächst einmal nur ausgesetzt“, so Antweiler. Mit dem Orga-Stab werde er sich am Montag zusammensetzen und dann eine endgültige Entscheidung treffen. „Wenn wir die Schau in diesem Jahr absagen, wollen wir sie aber im nächsten Jahr nachholen.“ Davon und von den beiden Corona-Infektionen im Zellertal einmal abgesehen, ist es in der VG Göllheim recht ruhig. „Wir wollen Ruhe bewahren und keine Panik schüren“, so Antweiler.

„Niemand will Fehler machen“

Die VG Winnweiler empfiehlt, zunächst alle bis 30. April vorgesehenen Veranstaltungen abzusagen oder zu verschieben. „Wir haben keine juristische Handhabe, das zu verbieten“, sagte Bürgermeister Rudolf Jacob (CDU). Die Werbegemeinschaft Winnweiler folgte schon vor der Mitteilung des Landes dieser Empfehlung und hat das für den 4. und 5. April vorgesehene Frühlingsfest mit Streetfoodmarkt verschoben, teilte der Vorsitzende Gunter Franck mit. Es soll als Sommer- oder Herbstfest mit Streetfoodmarkt nachgeholt werden.

Die Situation sei insgesamt „unbefriedigend“, sagte Jacob am Freitagvormittag. Er wünschte sich zu diesem Zeitpunkt klare Anweisungen von Seiten des Gesundheitsministeriums. „Man muss aber auch sagen, dass das für alle eine neue Situation ist. Niemand möchte etwas falsch machen.“ Dass es nun die Ansage gab, dass die Schulen und Kindertagesstätten bis zu den Osterferien geschlossen bleiben, begrüßt der Bürgermeister. So könnten Infektionsketten unterbrochen werden.

Bereits vor der Entscheidung der Schließung sei von der VG-Verwaltung die Maßgabe an die Kindertagesstätten gegeben worden, die Eltern zu informieren: Sofern sich diese in den vergangenen 14 Tagen in Risikogebieten aufgehalten haben, sollten sie und ihre Kinder die Kita 14 Tage lang nicht betreten und die Verwaltung informieren. Diese könne das dann wiederum dem Gesundheitsamt und Landesjugendamt mitteilen.

„Solidarität mit Eltern“

Mit Blick auf die Schulschließung gab es gestern einen Appell von Jochen Grimm, Schulelternsprecher der IGS Rockenhausen: Die Eltern sollten besonnen reagieren. „Vor allem bitte ich darum, innerhalb der Whats-App-Gruppen der Klassen Solidarität mit den Eltern zu zeigen, die eventuell nicht in der Lage sind, berufsbedingt die Betreuung ihrer Kinder über Wochen zu sichern“, so Grimm. Wenn jemand die Betreuung von Klassenkameraden der Kinder mit übernehmen könne, sorge das für große Entlastungen. „In einer solchen Situation muss die Gemeinschaft funktionieren“, so Grimm.

Wie das rheinland-pfälzische Bildungsministerium am Freitag mitgeteilt hat, soll eine Notbetreuung vor Ort ermöglicht werden. Die ab Montag geplanten Prüfungen für das mündliche Abitur werden erst in der Woche ab dem 23. März stattfinden.

Kibo-Bad ab Montag zu

Das Kirchheimbolander Kibo-Bad mit Sauna wird ab Montag geschlossen sein. Das hat Werkleiter Ulrich Kurz am Freitagnachmittag mitgeteilt. Wie lange, sei derzeit noch nicht klar. Am Samstag und Sonntag werde die Einrichtung noch normal geöffnet haben.

Hallen geschlossen

Auch Michael Cullmann (SPD), Bürgermeister der Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land, empfiehlt den Ortsgemeinden und privaten Veranstaltern in „seinem“ Gebiet die generelle Absage von Veranstaltungen. Die Verwaltung selbst werde alle nicht dringenden Termine verschieben. „Wir haben ferner angeordnet, dass die Hallen in unserer Trägerschaft – die Rockenhausener Donnersberghalle sowie die Schulturnhallen in Alsenz und Obermoschel – bis auf Weiteres für den Trainingsbetrieb der Vereine geschlossen bleiben“, so Cullmann. Diesen legt er darüber hinaus nahe – „verbieten kann ich es ihnen ja nicht“ –, auch auf eigenem Sportgelände in nächster Zeit auf ihre Übungseinheiten zu verzichten.

Ratssitzungen verlegt

Definitiv auf einen spätereren Zeitpunkt verlegt werden alle kommenden VG-, Stadt- und Gemeinderatssitzungen in der Verbandsgemeinde. „In den größeren Gremien sollen die Bürgermeister dringende Entscheidungen in Absprache mit den Beigeordneten und möglichst auch den Fraktionsvorsitzenden treffen. In kleineren Räten ist vielleicht eine vorherige Besprechung der Eilentscheidung per Telefon mit den Ratsmitgliedern möglich“, so Cullmann. Die Maßgabe sei, alle Beschlüsse, die nicht sofort gefasst werden müssen, vorerst zu vertagen.

Notgruppen für Kitas und Schulen

Des Weiteren appelliert die VG Nordpfälzer Land in einer Pressemitteilung an die Bevölkerung, „alle nicht dringend notwendigen Behördengänge zu vermeiden, um in Wartebereichen der Verbandsgemeindeverwaltung eine Infektionsgefahr zu minimieren“. So könne etwa die Verlängerung eines Personalausweises im Bürgerbüro problemlos verschoben werden. Der beste Kommunikationsweg mit der Verwaltung sei derzeit per E-Mail. Über den aktuellen Stand werde per Facebook sowie auf der Homepage unter www.nordpfälzerland.de informiert. Hier können sich Eltern auch – nach der Entscheidung der Landesregierung am Freitag, Kitas und Schulen bis nach den Osterferien zu schließen – bei Bedarf per Formular für eine Notbetreuung ihrer Kinder anmelden. Diese finden zunächst „in den für die Kinder gewohnten Bildungseinrichtungen statt. Nach Kenntnis über die exakten Betreuungszahlen werden im Laufe der Woche diese Notgruppen in Kitas und Grundschulen standortübergreifend zusammengefasst“, heißt es in dem Schreiben.

Eine Schule schon Freitag zu

Bereits am Freitag geschlossen war die Schule am Donnersberg in Rockenhausen. Von Seiten der Kreisverwaltung habe es eine entsprechende Empfehlung gegeben, teilte diese mit. „Es handelte sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme: Der Ehepartner einer Lehrkraft unterrichtet an einer der Schulen in Bad Kreuznach, die geschlossen wurde. Mit Rücksicht auf die Kinder wurde die Schließung empfohlen“, so die Kreisverwaltung.

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