Donnersbergkreis Den Favoriten bezwungen

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ROCKENHAUSEN. Die Außenseiterrolle scheint dem Oberligisten BBC Fastbreakers Rockenhausen in der Rückrunde zu liegen. Gegen den Drittplatzierten DJK Nieder-Olm kam die Mannschaft von Coach Charles Stanley am Samstagabend in der Donnersberghalle zu einem 78:76 (43:38)-Erfolg, hatte ganz starke Phasen im Spiel und machte es am Ende noch einmal spannend.

Anthony Torres strahlte. Er war begeistert. Vom lautstarken Publikum und der Donnersberghalle, in der er am Samstag erstmals auflief. Der erst 21-Jährige, der im vergangenen Herbst als Neuzugang vermeldet werden konnte, ist so etwas wie das Küken im routinierten BBC-Ensemble. Gegen die vom ehemaligen Kirchheimbolander Miro Sovic trainierte DJK Nieder-Olm lieferte er erneut eine starke Partie ab. 20 Punkte markierte Torres. „Das war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wir haben phasenweise mit viel Energie gespielt und waren stark im Rebound. Am Ende haben wir es noch einmal unnötig spannend gemacht“, so der 185 Zentimeter große und „nur“ 77 Kilogramm schwere gebürtige US-Amerikaner aus San Antonio/ Texas, der auf dem Militär Stützpunkt in Baumholder Kleinkinder betreut und pflegt. Bis auf Jeremy Jordan, der wieder beruflich verhindert war, standen die Fastbreakers komplett. Tracey Murray (17), Taurean Wilbon (16) und Kai Fest (14) trafen wie Torres zweistellig. Nach ausgeglichenem ersten Viertel (22:23) legten die Hausherren zwischen der 17. und 18. Minute einen fabelhaften 9:0-Lauf hin, den sie bei konsequenterer Chancenverwertung noch weiter hätten ausbauen können. Spätestens jetzt merkten das Team und die rund 50 applaudierenden Fans auf der Tribüne, dass ein Sieg an diesem Tag möglich war. 43:38 hieß es zur Halbzeitpause. Das dritte Viertel fiel laut BBC-Kapitän Jürgen Manz in die Kategorie „mit das Beste, was wir in dieser Saison gespielt haben“. Durch aggressives Pressing – Patrick McMillian attackierte immer wieder in vorderster Front – brachten die Fastbreakers binnen fünf Minuten einen 19:4-Lauf aufs Parkett, hebelten die 1-3-1-Zonenverteidigung der Rheinhessen immer wieder aus. Extraklasse im defensiven wie auch offensiven Reboundverhalten zeigte dabei Wilbon. Mit einem komfortablen 63:48 ging es in die letzten zehn Minuten. Doch dann drohte die Partie zu kippen. Der Vorsprung schmolz, die DJK witterte ihre Chance. Ausnahmekönner Japhet McNeil, der überragende 40 Punkte markierte und auf den die Gäste ihr System zuschnitten, war nur schwer zu stoppen. Dazu schlichen sich beim BBC viele Fehler ein. Statt weiter Druck zu machen, versuchten die Gastgeber, das Ergebnis zu verwalten, wurden unkonzen-triert. Am Ende retteten zwei Dreier von Fest und Manz, der in der Schlussminute drei von vier Freiwürfen versenkte, den Heimsieg. „Insgesamt war es ein physisch sehr gutes Spiel. Wir hatten gegen die beste Verteidigung der Liga gute Mittel eingesetzt und sind oft im korbnahen Bereich zum Abschluss gekommen“, war Manz zufrieden. Wie schon beim Spitzenreiter Koblenz schlug der BBC einen klaren Favoriten. Die Außenseiterrolle liege dem BBC derzeit eben. Miro Sovic gab sich gegenüber der RHEINPFALZ als fairer Verlierer: „Der Sieg für Rockenhausen ist verdient. Wir sind nie wirklich ins Spiel gekommen. Einige bei uns sind schon im Urlaubsmodus.“ Die Fastbreakers liegen mit nun wieder ausgeglichener Bilanz auf Rang sechs. (fsm) So spielten sie BBC Fastbreakers Rockenhausen: Torres (20), Murray (17), Wilbon (16), Fest (14), Manz (6), Stanley (3), McMillian (2), Campbell. Spielfilm: 22:23 (10.), 43:38 (20.), 44:44 (23.), 63:48 (30.), 69:58 (34.), 73:68 (38.), 78:76 (40.). Beste Spieler: Torres, Wilbon, Murray, Fest – McNeil. Schiedsrichter: Remy (Ludwigshafen)/Winheller (Mainz). (fsm)

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