Donnersbergkreis Die Begegnung steht im Vordergrund

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Die Arbeiten liegen im Zeitplan, und die Nachfrage ist groß: In der Schlossstraße in Kirchheimbolanden geht der Umbau eines von Zoar erworbenen Gebäudes voran. Von den 15 Appartements, die dort entstehen, sind bereits zwölf vermietet. Im Juli kommenden Jahres sollen die Räumlichkeiten bezogen werden. Einen weiteren Schritt hat das Evangelische Diakoniewerk bei einer anderen Maßnahme getan: Für ein Berufsbildungszentrum am Bahndamm laufen die Planungen.

Läuft alles glatt, könnte im kommenden Jahr der Spatenstich am Bahndamm erfolgen, wie Zoar-Vorstand Peter Kaiser sagt. Dort soll ein Berufsbildungszentrum entstehen mit einer Werkstatt, in der etwa 60 Menschen tätig sein können, und 20 Wohnungen – plus vier Wohnungen für ambulante Betreuung. „Das Grundstück ist gekauft, derzeit wird die Raumplanung erstellt, das geht dann in die Bauplanung über. Ich hoffe, dass wir das bis zum Frühjahr des nächsten Jahres fertig haben, so dass wir im nächsten Jahr auch den ersten Spatenstich machen können“, informiert Kaiser. Wie berichtet, soll die Werkstatt mit Schulungsräumen mit dem Schwerpunkt „Berufliche Bildung“ für Menschen mit Beeinträchtigung entstehen. Bis am Bahndamm die Bagger anrollen, werden die 15 Appartements in der Schlossstraße vermutlich bewohnt sein. „Ab Juli soll das Gebäude bezugsfertig sein“, sagt Kaisers Vorstandskollegin Martina Leib-Herr. Sie freut sich, dass die Nachfrage nach den Wohnungen rege ist. „Derzeit sind noch drei Appartements frei. Das Gebäude wird komplett vermietet sein, bis es überhaupt bezugsfertig ist“, vermutet Leib-Herr. Die Nähe zum Zentrum sei hier ein entscheidender Vorteil. Grundsätzlich ist die Nachfrage im Bereich Service-Wohnen bei Zoar weiterhin groß. In der Schlossstraße in Kirchheimbolanden werden im Bereich Service-Wohnen Einzel- und Doppelappartements entstehen. Service-Wohnen kann grundsätzlich von jedem in Anspruch genommen werden – ob er nun beeinträchtigt ist oder nicht. So ist denkbar, dass ein Mieter zunächst völlig selbstständig in seiner Wohnung lebt, in einigen Jahren aber bestimmte Leistungen wie Körperpflege und Mahlzeiten in Anspruch nehmen will oder muss. „Wir wollen in solchen Häusern auch, dass das Thema Inklusion gelebt wird“, betont die Zoar-Direktorin. Unter anderem wird es einen Gemeinschaftsraum geben. Der könne auch für Veranstaltungen genutzt werden. „Zum Beispiel für einen Vortrag eines Seniorenbeirates“, erläutert Leib-Herr – und ergänzt: „Wir stellen hier das Thema Begegnung mit in den Vordergrund. Das ist ja auch einer der Gründe, warum Menschen solch ein Angebot wahrnehmen – damit sie nicht alleine irgendwo wohnen, sondern in einer Gemeinschaft.“ Was den Stand der Bauarbeiten betrifft, sei es das Ziel, vor der Schlechtwetterphase das Dach auf dem Gebäude zu haben. „Wenn wir das schaffen, dann wird es nach Plan laufen“, zeigt sich die Direktorin zuversichtlich. Eine gute Nachricht sei auch, dass die Fassadensicherung zurückgebaut werden könne. „Das ist ja bei einer solchen Maßnahme, wenn bis auf die Fassade alles abgerissen wird, immer die Frage. Auf einer Seite des Hauses müssen nun die Fenster herausgeschnitten werden“, so Leib-Herr. Die Fensterproduktion laufe bereits. „So kann dann der Bau recht zügig geschlossen werden, und dann geht es innen weiter.“ Große Schwierigkeiten habe es bei den Arbeiten bislang keine gegeben. „Wenn man im Bestand und dann noch in einer Denkmalzone baut, stößt man immer mal auf Probleme. Aber in diesem Fall ist das alles überschaubar“, sagt die Zoar-Direktorin. Im Plan liege man derzeit auch, was die Kosten betrifft: 2,3 Millionen Euro sind vorgesehen. „Das ist schon etwas teurer als ein Neubau, aber die Lage ist hier entscheidend. Das merkt man auch bei der Vermarktung.“ Ein weiterer großer Vorteil sei zudem die unmittelbare Nähe zur Seniorenresidenz, in der Zoar seit 1995 älteren Menschen ein Zuhause bietet. „Da gelangt man dann über einen Fußweg hin“, sagt Leib-Herr. |ssl

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