Donnersbergkreis Die Zukunft im Blick

91-87908102.jpg

Ein Chefarzt muss wollen, können und von seinen Kollegen für fähig gehalten werden: Dann kann er Ärztlicher Direktor werden. Christian Mönch wurde vom Kollegium gewählt. Das Ziel des neuen Ärztlichen Direktors: „Ich möchte die Entwicklung des Westpfalz-Klinikums prägen.“

Alle Chefärzte zusammen überlegen, wer für den Posten des Ärztlichen Direktors in Frage kommt. Wer ausgeguckt wird, muss auch wollen, denn das Amt des Ärztlichen Direktors ist eine „erhebliche Mehrbelastung“, sagt Christian Mönch, der allein in seiner Funktion als Chefarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationsmedizin nicht über Arbeitsmangel klagen kann. Er hat Ja gesagt, wurde zum 1. Juli gewählt und bestimmt nun für zunächst vier Jahre die Geschicke des knapp 1400-Betten-Hauses mit. Seine Motivation zum Prägen und Mitentscheiden drückt er mit folgenden Worten aus: „Als Chefarzt will man seine Klinik bewegen, als Ärztlicher Direktor will ich das Westpfalz-Klinikum bewegen.“ Das sei wichtig für die Westpfalz, für die Region, „die wir behandeln wollen“. Die großen Entscheidungen werden von dem Klinik-Direktorium getroffen, das die drei Säulen eines Krankenhauses darstellt: das Ärztliche Direktorium, die Pflegedirektion und die Geschäftsführung. Mönch verteilt jedoch die Lorbeeren gleichmäßig, was seine Funktion angeht: „Der Ärztliche Direktor gibt dem Ganzen nur ein Dach, − einer muss den Hut aufhaben − die Mitarbeiter setzen um.“ Eines von Mönchs Themen ist die Krankenhaus-Hygiene: „ganz wichtig“. „Da muss man sich ständig verbessern“, konstatiert der 45-Jährige. Sein Vorgänger Axel Stachon hat das Thema Hygiene „schon komplett auf den Weg gebracht“, Mönch will dran bleiben. Die Zentrale Notaufnahme (ZNA) stellt immer wieder eine Herausforderung dar. Momentan läuft eine Testphase, nach der das sogenannte Triagesystem eingeführt werden soll. Dabei geht es in erster Linie darum, dass ein Arzt eine erste Einschätzung der wartenden Patienten vornimmt. Vielleicht müssen nicht alle in der Notaufnahme behandelt werden, doch auf jeden Fall sollen die Schwerkranken zuerst dran kommen. Damit sollen zügigere Abläufe geschaffen werden, wozu ein neues Raumkonzept und zusätzliche Geräte beitragen sollen. „Moderne Medizin mit menschlichen Gesicht“ lautet der Slogan des Westpfalz-Klinikums. „Wir wollen moderne Medizin machen“, dazu gehöre das Nachdenken und Entscheiden über das Wie und Was. „Vor fünf Jahren hätten wir gesagt: Ein OP-Roboter hat keinen großen Stellenwert. Heute muss überlegt werden, wie er finanziert werden kann“, so Mönch.

x