Donnersberger Echo Donnersberger Echo: Urlaubsgefühle, Erinnerungen und eine tierisch ungute Vorahnung

sommerloch fortsetzung kopie

Jetzt ist es also doch angekommen, das berüchtigte Sommerloch. „Der Herr xxx ist in Urlaub, melden Sie sich doch Ende August nochmal!“ Das ist es, was wir dieser Tage immer und immer wieder zu hören bekommen, wenn wir bei Behörden Anfragen stellen oder anderweitig versuchen, jemanden an die Strippe zu bekommen.

Jutta Glaser-Heuser
Jutta Glaser-Heuser

Doch gerade in dieser Sommerloch-Urlaubszeit erwarten unsere Leser zu Recht, dass ihnen in „ihrer RHEINPFALZ“ gerade jetzt gut recherchierte Lesestücke angeboten werden. Denn jetzt hat man ja mal endlich Zeit, sich ausführlich der Zeitung zu widmen. Sie können sicher sein, wir geben unser Bestes. Aber zugegeben: Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn auch Sie „Ihr Bestes“ mit uns teilen, es uns mitteilen würden.

Lassen Sie uns teilhaben an Ihren Erinnerungen

Dazu könnten Ihre ganz persönlichen Erinnerungen an „Drei Sommertage in der kleinen Residenz“ zählen. Das Fest ist für viele Menschen in Kibo ein Höhepunkt im Jahr. Und die Besucherzahlen sind überragend. Residenzfest-Lauf, die Matinee am Sonntag mit der Ballettschule Flex&Point, das Feuerwerk, der verkaufsoffene Sonntag – es gibt genügend Gründe, sich auf das Residenzfest zu freuen.

Dazu entspannte Menschen, die sich teilweise seit Wochen, Monaten oder gar Jahren nicht gesehen haben und jetzt in Hoflauben sitzen und über dies und jenes erzählen. Sie haben ja schließlich Zeit, es ist Urlaub! Wenn da bei Ihnen, liebe Leser, Erinnerungen wach werden, dann teilen Sie diese mit uns. Schreiben Sie uns eine Mail, wir rufen Sie dann an und sind ganz Ohr. Wir freuen uns darauf!

So viel Glück macht skeptisch

Wer zum Aberglaube neigt, der hat es dieser Tage gut. Ganze Felder voller Weißstörche – dieser Anblick bietet sich auf frisch abgeernteten Feldern. Der Storch genießt hohe Sympathie. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Menschen in Rheinhessen und der Nordpfalz bis vor Kurzem noch ein wenig neidvoll Richtung Südpfalz blickten, wo sich seit wenigen Jahren die Storchpopulation explosionsartig vermehrt.

Jetzt ist es vorbei mit dem Neid. Auch bei uns sind die Glücksbringer, die auch für Ehrerbietung gegenüber den Alten und vor allem als „Nachwuchslieferanten“ gerne gesehene Gäste sind, in großer Anzahl anzutreffen. Die Landwirte, die ihre Felder abmähen, haben dieser Tage ein wahres Gefolge an Störchen.

Auch die Krähe wurde herzlich begrüßt

Und doch – und ich will hier kein Miesepeter sein oder schlechte Storchenstimmung verbreiten – und doch regen derartige Massenvorkommen bei mir auch ungute Gefühle. Ihr plötzliches massenhaftes Auftreten erinnert mich daran, wie in Rheinhessen noch vor nicht allzu langer Zeit die Saatkrähe, wo immer sie sich ansiedelte, stürmisch begrüßt wurde. Sie sei vom Aussterben bedroht, hieß es damals.

Seither sind einige Jahre vergangen und die Krähe hat ihren Status als Rarität mit dem einer Plage getauscht. Ohrenbetäubendes Dauerkrähen und zugekotete Kinderspielplätze ließen ihre Sympathiewerte drastisch sinken. Mancher Pausenhof war für Kinder sogar teilweise gesperrt, und bei Krähenkot auf dem Pausenbrot war der Spaß endgültig vorbei.

Und tatsächlich ist in Teilen vom Elsass bereits in manchen Orten von einer Storchenplage die Rede. Der Glücks- und Kinderbringer als Störung oder gar als Last für Menschen und als Bedrohung für andere Arten – das wäre wirklich sehr, sehr schade. Manchmal ist es besser, nicht recht zu behalten. Ich hoffe jedenfalls, dass mich mein ungutes Gefühl in Sachen Störche trügt.

x