Donnersbergkreis Dritte Halbzeit:

Die Trennung zur neuen Saison stand lange fest. Wie es jetzt endete, so abrupt und ungeplant, hinterlässt aber einen faden Beigeschmack. Und vor allem ist es schade. Für den TSV Dörnbach und für Trainer Valon Lukaj selbst. Am Montag, einen Tag nach der deftigen 1:6-Klatsche bei der TSG Kaiserslautern II, verkündete Lukaj offiziell seinen sofortigen Rücktritt – eigentlich war das Ende erst im Mai vorgesehen. Doch die verzwickten Umstände ließen Lukaj keine andere Wahl. „Weder mit Spielern noch mit dem Verein hat das was zu tun“, betonte er gegenüber der RHEINPFALZ. „Meine Birne hält das nicht mehr aus. Dafür hab’ ich im Moment keinen Kopf.“ Lukaj klang in seiner Stellungnahme genervt, ausgelaugt, erschöpft. Es war herauszuhören, dass das Verhalten einiger Unparteiischer ihm bitter aufstößt. Ein schier endloser Konflikt. Nach der Vorgeschichte im Testspiel beim SV Mackenbach (wir berichteten) kam es am Sonntag zum nächsten Zwischenfall: Lukaj kassierte Rot. Er habe eine Beleidigung einstecken müssen, daraufhin – das gab er offen zu – konterte er verbal, so nett waren die Worte nicht. Als einziger musste er unter die Dusche. Auch für den TSV zu viel. „Wir sind Valon für alles, was er geleistet hat, sehr dankbar. Ein Stück weit muss ich ihm in der Sache Recht geben, wie sich einige Schiris verhalten, ist unverschämt“, meinte Spielleiter und fortan Interimstrainer Patrick Enkler zur Causa Lukaj, fällte aber ein striktes Urteil: „Wir haben als Verein eine Außendarstellung, und gerade der Trainer hat eine Vorbildfunktion. Da können wir solche Aktionen nicht dulden. Mit dem Rücktritt ist uns Valon zuvorgekommen.“ Unmissverständlich. Sechs Jahre, in denen Lukaj – er hatte Riesen-Anteil am Erfolg – den TSV vom Keller der B-Klasse bis ins vordere A-Klasse-Mittelfeld lenkte. Jahre, in denen er eine homogene, eingeschworene Truppe mit einigen Dörnbachern formte, die – zugegeben – in dieser Saison etwas an lokaler Identität einbüßte. Sie gehen unwürdig zu Ende. Den jähen Schnitt hatte die Beziehung zwischen TSV und Lukaj nicht verdient! Was nichts daran ändert, dass er nachvollziehbar ist. Der TSV guckt auf sein Image, Lukaj schützt sich. Es ist jedoch leider zu oft der letzte Eindruck, der in den Gedächtnissen bleibt… Nur vor dem Kasten rumzustehen, ist keine Kunst. Im richtigen Moment dort zu lauern, wo die Kugel hinfliegen wird, schon. Man frage Kevin Bernhardt, den blonden Sturmrecken des TuS 07 Steinbach. Im insgesamt 51. Liga-Spiel im Trikot des TuS markierte er beim 8:1 gegen den SV Enkenbach seine Tore 98, 99, 100 und 101. Er hat eine „magische Grenze“ in nur zwei Spielzeiten geknackt. Bernhardt bleibt bescheiden. „Natürlich braucht man jemanden, der da vorne steht. Die Tore über sieben, acht Stationen herausspielen muss man trotzdem. Die Gegner werden irgendwann müde, weil die ganze Mannschaft läuft“, reicht er die Komplimente weiter. Klar, ein Stürmer lebt von Vorlagen – in dieser Frequenz muss man dennoch erst einmal einnetzen. Gerade seine 41 Buden in der laufenden Runde sind ein Kunststück: Eigentlich müsste ja jeder A-Ligist von den Qualitäten des Südpfälzers gehört und sich darauf eingestellt haben. 60 Treffer in der B-Klasse kommen nicht von ungefähr. Doch Bernhardt macht die Dinger einfach. Liegt daran, dass er auf dem Niveau kaum zu blocken ist. „Er passt perfekt in unser System“, findet TuS-Coach Timothy Hanauer. „Die A-Klasse ist schneller, laufintensiver. Er musste sich am meisten umstellen. Wenn ihn die Mannschaft gut bedient, ist er unmöglich über 90 Minuten zu verteidigen.“ Bernhardt selbst, gibt er zu, spüre hin und wieder raueren Gegenwind. „Neben einem Bewacher gibt’s dann noch einen“, sagt er. Am Knipsen hindert es den Goalgetter jedenfalls nicht – die Kanone hat er so gut wie sicher. Und die Torgarantie steht: Vor acht Wochen hat Bernhardt für die kommende Saison zugesagt. Wie oft locht er dann, vermutlich in der Bezirksliga, ein?

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